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Börse Express Kommentar: Eine Chance der Nachhaltigkeit
Wehgeschrei tönt durch die Zentralen europäischer Stahlkonzerne. Nach den Asiaten kamen jetzt sie dran, spüren das neue Selbstbewusstsein der Erzlieferanten und müssen künftig auf die liebgewonnenen Jahresverträge verzichten. Damit, so fürchtet die Branche, kommen Milliarden an Zusatzkosten auf sie zu, da sich die künftige Preisgestaltung mehr oder minder einfach auf Quartalsbasis an den Spotmarktpreisen orientieren soll, die derzeit deutlich über den letzten Vertragspreisen liegen.
Die Erzkonzerne (wie z. B. Brasiliens Vale) gehen damit einen ähnlichen Weg wie das Öl-Kartell Opec bereits vor Jahrzehnten gegangen ist. Der Umstand, dass dies nicht auch am (europäischen) Gasmarkt passiert ist, wird oft angeprangert. Dort regen wir uns über Knebelverträge der Gazprom auf. Jammern allein über das Ende der Kupfer-Knebelverträge wird aber weder Linz noch Salzgitter etwas bringen. Ausserdem wird sich wie bei Öl ein liquider Derivatemarkt etablieren, der Kurssicherungen erlaubt, womit jeder seinen "eigenen" Jahresvertrag machen könnte. Und vielleicht erleben wir eine Entwicklung wie bei Energie, d. h. zumindest den Versuch, der Verschwendung der Ressourcen möglichst vorzubeugen. Den Wert eines Guts sehen wir im kapitalistischen System in seinem Preis. Nur dann schätzen wir es. Nachhaltiges Wirtschaften wird nur dann umgesetzt, wenn es etwas bringt. Nutzen wir die Chance.
Aus dem Börse Express vom 9. April 2010
Die Erzkonzerne (wie z. B. Brasiliens Vale) gehen damit einen ähnlichen Weg wie das Öl-Kartell Opec bereits vor Jahrzehnten gegangen ist. Der Umstand, dass dies nicht auch am (europäischen) Gasmarkt passiert ist, wird oft angeprangert. Dort regen wir uns über Knebelverträge der Gazprom auf. Jammern allein über das Ende der Kupfer-Knebelverträge wird aber weder Linz noch Salzgitter etwas bringen. Ausserdem wird sich wie bei Öl ein liquider Derivatemarkt etablieren, der Kurssicherungen erlaubt, womit jeder seinen "eigenen" Jahresvertrag machen könnte. Und vielleicht erleben wir eine Entwicklung wie bei Energie, d. h. zumindest den Versuch, der Verschwendung der Ressourcen möglichst vorzubeugen. Den Wert eines Guts sehen wir im kapitalistischen System in seinem Preis. Nur dann schätzen wir es. Nachhaltiges Wirtschaften wird nur dann umgesetzt, wenn es etwas bringt. Nutzen wir die Chance.
Aus dem Börse Express vom 9. April 2010