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'Griechenland hat Tiefpunkt der Krise hinter sich'

Das von einer massiven Schuldenkrise geplagte Griechenland hat nach Einschätzung von Ministerpräsident Giorgos Papandreou das Schlimmste hinter sich. Er denke, dass der Tiefpunkt überstanden sei, sagte Papandreou in einem Interview mit dem amerikanischen "Time"-Magazin, das der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag vorlag. Es war das erste Mal, dass der im Oktober gewählte Sozialist Papandreou von einem Durchschreiten der Talsohle sprach.

Seine Regierung stemmt sich unter anderem mit drakonischen Sparmassnahmen gegen das ausufernde Budgetdefizit. "Der Schmerz ist noch immer da, weil die Einschnitte, die Lohnkürzungen und die wirtschaftlichen Massnahmen hart sind und die Menschen werden dies in den kommenden Jahren zu spüren bekommen", sagte Papandreou. "Aber wenn wir tun, was nötig ist, dann werden wird aus dieser Krise stärker und viel wettbewerbsfähiger hervorgehen." Zugleich verwies er aber auch auf grosse Herausforderungen, die noch vor Griechenland lägen. Als dringendste Aufgaben nannte Papandreou den Kampf gegen Korruption, Verschwendung und Günstlingswirtschaft.

Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Alco zufolge liegen die regierenden Sozialisten um Papandreou trotz ihres entschiedenen Sparkurses noch immer vor den Oppositionsparteien. Der Ministerpräsident muss um den Rückhalt der Bevölkerung allerdings zusehends bangen. Drei Viertel der Griechen bezeichnen die Kürzungen als "sozial ungerecht", hiess es in einer am Freitag von der Wochenzeitschrift "Realnews" veröffentlichten Umfrage des Instituts MRB. In den vergangenen Wochen zogen Hunderttausende Griechen auf die Strassen, um ihrem Unmut über Sparpläne der Regierung Luft zu machen. (APA/Reuters)