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Stahlarbeiter in Deutschland fürchten um Zehntausende Jobs
Die deutsche Stahlbranche sieht durch die explodierenden Rohstoffkosten Zehntausende Arbeitsplätze in Gefahr. Sollten sich die Eisenerzproduzenten mit ihren Forderungen nach Preiserhöhungen von über 100 Prozent durchsetzen, stehe ein Drittel der 90.000 Arbeitsplätze in Deutschland auf dem Spiel, sagte der ThyssenKrupp-Gesamtbetriebsratschef von ThyssenKrupp Steel Europe, Wilhelm Segerath, am Donnerstag in Duisburg. "Wir Arbeitnehmervertreter fordern den Stopp der Rohstoffspekulationen, die Einhaltung fairer Wettbewerbsregeln und konsequentes Vorgehen gegen Rohstoffkartelle."
In einer "Duisburger Appell" genannten Erklärung forderten sie die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Präsidenten der EU-Kommission, Jose Manuel Barroso, dazu auf, sich für den Erhalt der industriellen Arbeitsplätze einzusetzen.
Der brasilianische Eisenerzkonzern Vale hatte vor wenigen Tagen bei Stahlkonzernen in Japan und Südkorea eine Preiserhöhung von 90 Prozent durchgesetzt. Zudem hatte Vale die bisher übliche Laufzeit der Verträge von einem Jahr auf drei Monate begrenzt. Damit können die Rohstoffriesen die Preise künftig an den stark gestiegenen Spotmarktpreisen orientieren.
Der Abschluss hat die von der Wirtschaftskrise schwer getroffene Stahlindustrie aufgeschreckt. Segerath zufolge fordern die Produzenten je nach Eisenerzqualität Preiserhöhungen von 80 bis 130 Prozent. Zudem wollten sie nur noch Verträge für drei Monate abschliessen. Er warf Vale sowie den australischen Rohstoffkonzernen BHP Billiton und Rio Tinto Preisabsprachen vor. "Da müssen die Wettbewerbshüter aus Brüssel eingreifen", forderte der Arbeitnehmervertreter.
Auch der Weltstahlverband, in dem rund 180 Stahlkonzerne vertreten sind, forderte ein Eingreifen. "Für die Wettbewerbsbehörden in der ganzen Welt besteht die dringende Notwendigkeit, den Eisenerzmarkt und das Vorgehen der drei Unternehmen zu untersuchen, die den Markt beherrschen", sagte der Generaldirektor der World Steel Association, Ian Christmas. Die Eisenerzpreise belasteten die Weltwirtschaft. Dem Verband zufolge kontrollieren Vale, BHP Billiton und Rio Tinto rund 70 Prozent des weltweiten Eisenerzhandels.
Für Unternehmen wie ThyssenKrupp käme eine Kostenexplosion zur Unzeit. Betroffen wären aber auch die weiterverarbeitende Industrie, Maschinenbauer und Automobilhersteller. "Das gefährdet die industrielle Wertschöpfungskette in Europa", sagte Segerath. Auf dem Kontinent seien Hunderttausende Arbeitsplätze bedroht. Der Appell an die Politik wird nach seinen Worten unter anderem von den Arbeitnehmervertretern von ArcelorMittal, Salzgitter, Volkswagen und Opel unterstützt. (APA)
In einer "Duisburger Appell" genannten Erklärung forderten sie die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Präsidenten der EU-Kommission, Jose Manuel Barroso, dazu auf, sich für den Erhalt der industriellen Arbeitsplätze einzusetzen.
Der brasilianische Eisenerzkonzern Vale hatte vor wenigen Tagen bei Stahlkonzernen in Japan und Südkorea eine Preiserhöhung von 90 Prozent durchgesetzt. Zudem hatte Vale die bisher übliche Laufzeit der Verträge von einem Jahr auf drei Monate begrenzt. Damit können die Rohstoffriesen die Preise künftig an den stark gestiegenen Spotmarktpreisen orientieren.
Der Abschluss hat die von der Wirtschaftskrise schwer getroffene Stahlindustrie aufgeschreckt. Segerath zufolge fordern die Produzenten je nach Eisenerzqualität Preiserhöhungen von 80 bis 130 Prozent. Zudem wollten sie nur noch Verträge für drei Monate abschliessen. Er warf Vale sowie den australischen Rohstoffkonzernen BHP Billiton und Rio Tinto Preisabsprachen vor. "Da müssen die Wettbewerbshüter aus Brüssel eingreifen", forderte der Arbeitnehmervertreter.
Auch der Weltstahlverband, in dem rund 180 Stahlkonzerne vertreten sind, forderte ein Eingreifen. "Für die Wettbewerbsbehörden in der ganzen Welt besteht die dringende Notwendigkeit, den Eisenerzmarkt und das Vorgehen der drei Unternehmen zu untersuchen, die den Markt beherrschen", sagte der Generaldirektor der World Steel Association, Ian Christmas. Die Eisenerzpreise belasteten die Weltwirtschaft. Dem Verband zufolge kontrollieren Vale, BHP Billiton und Rio Tinto rund 70 Prozent des weltweiten Eisenerzhandels.
Für Unternehmen wie ThyssenKrupp käme eine Kostenexplosion zur Unzeit. Betroffen wären aber auch die weiterverarbeitende Industrie, Maschinenbauer und Automobilhersteller. "Das gefährdet die industrielle Wertschöpfungskette in Europa", sagte Segerath. Auf dem Kontinent seien Hunderttausende Arbeitsplätze bedroht. Der Appell an die Politik wird nach seinen Worten unter anderem von den Arbeitnehmervertretern von ArcelorMittal, Salzgitter, Volkswagen und Opel unterstützt. (APA)
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