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Börse Express Kommentar: Banken und Basel III - Das Theater fängt erst richtig an

Die Publikation der Basel III-Vorschläge für neue Kapitalanforderungen liegt bereits einige Monate Zeit zurück, sorgt aber seitdem auch in Österreichs Bankenlandschaft für Umdenkprozesse. (Nicht zuletzt hätte auch eine Fusion von RI und RZB Kapitalgründe.) So richtig anfangen dürfte das Theater aber erst.

Aktuell sitzen die Banken weltweit über den ersten Impact Studies, die sie bis 16. April übermitteln müssen. Dann wird ersichtlich, welche Auswirkungen die derzeit vorgeschlagenen Regeln (von denen niemand glaubt, dass sie in dieser Form tatsächlich kommen) auf die Banken hätten. Erwartete Konsequenzen: Bankensysteme, die Defizite bei Kapital, Liquidität und Refinanzierung aufweisen - und nicht zuletzt auch unzufriedenstellende Returns. Österreich dürfte dabei in dem hintersten Rängen mit dabei sein.

Der Aufschrei wird dann nicht lange auf sich warten lassen. Berichte über zusätzlichen Kapitalbedarf, notwendige staatliche Unterstützung, Kreditklemmen etc. werden die Runde machen und ihren Teil dazu beitragen, dass am Ende des Tages moderatere Regeln herausschauen. Zudem ist nicht unwahrscheinlich, dass diese Reaktionen dann mit Details zu neuen Bankenabgaben zusammenfallen, die derzeit ausverhandelt werden.

Insgesamt wird zwar letztendlich sicher nicht so heiss gegessen, wie gekocht. Ein freundliches Szenario für Bankaktien schaut aber anders aus.

Aus dem Börse Express vom 22. März 2010

Relevante Links: Erste Group Bank AG