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Stabel: Morning News: Solar Millennium, Pfleiderer, Tom Tailor, Kabel Deutschland, Ratiopharm, Bechtle, Dt. Telekom, Palm

Industrie Utz Claassen ist seinem Anwalt zufolge wegen abweichender Meinungen zur Unternehmensführung als Chef von Solar Millennium ausgeschieden. "Es hat unterschiedliche Standpunkte zu Governance und Unternehmenskultur gegeben", sagte Klaus Menge der "Wirtschaftswoche" am Donnerstag. Die Zeitschrift zitiert den Anwalt mit der Aussage, Classen habe von einem ihm nachträglich, nach Abschluss seines Dienstvertrags, eingeräumten Rücktrittsrecht Gebrauch gemacht. Der Manager habe Aufsichtsratschef Helmut Pflaumer am Dienstag in einem längeren Telefonat die Gründe für seinen Rücktritt erläutert Der Möbel- und Bauzulieferer Pfleiderer ist laut Branchenexperten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 in die roten Zahlen gerutscht. Operativ dürfte Pfleiderer einen Gewinn erwirtschaftet haben. Die sieben von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Experten gehen für das abgelaufene Geschäftsjahr im Durchschnitt von einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 20,9 Millionen Euro aus. . Unter dem Strich prognostizieren die Analysten nach einem Gewinn von 5,8 Millionen Euro im Vorjahr einen Verlust von 42,1 Millionen Euro.

Konsum Das Textilunternehmen Tom Tailor bietet seine Aktien zu einem Preis von 11 bis 15 Euro an. Bis zu 11 Millionen Anteilscheine stammen aus einer Kapitalerhöhung, wie das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Weitere 1,65 Millionen Papiere können von den abgebenden Aktionären im Rahmen der Mehrzuteilung abgegeben werden. Bei einem Platzierungspreis in der Mitte der Preisspanne fliessen dem Unternehmen den Angaben zufolge bei vollständiger Platzierung der 11 Millionen Aktien brutto rund 140 Millionen Euro zu. Den Emissionserlös aus einer möglichen Mehrzuteilung erhalten die abgebenden Aktionäre. Angeboten werden die Papiere vom 19. bis voraussichtlich zum 24. März.

Medien Der grösste Börsengang in Deutschland seit zweieinhalb Jahren ist offenbar erfolgreich auf die Zielgeraden eingebogen. An diesem Freitag wird Kabel Deutschland den Ausgabepreis für die 34,5 Millionen Aktien festlegen, die im Vorgriff auf das am Montag geplante Börsendebüt angeboten wurden. In Finanzkreisen hiess es am Donnerstag, es gebe allein 30 bis 40 institutionelle, überwiegend angelsächsische „Kerninvestoren“, deren Nachfrage das Angebot übersteige. Vermutet wird, dass der Ausgabepreis in der Mitte der von 21,50 bis 25,50 Euro reichenden Preisspanne liegen wird. Damit würde Kabel Deutschland rund 800 Millionen Euro erlösen.

Pharma Eine positiv aufgenommene Übernahme liess Aktien von Teva Pharmaceuticals um 3,45 Prozent auf 62,01 US-Dollar steigen. Der weltgrösste Generikahersteller aus Israel war nach einem monatelangen Übernahmekampf um den Ulmer Generikahersteller Ratiopharm als Sieger hervorgegangen. Der Kaufpreis liegt laut Teva bei 3,625 Milliarden Euro.

Technologie Der IT-Dienstleister Bechtle legt am Freitag in Stuttgart seine Bilanz für das Jahr 2009 vor. Vorläufige Zahlen für die Zeit zwischen Januar und Dezember, sowie das Schlussquartal hatten die Baden-Württemberger bereits Ende Januar veröffentlicht und die Markterwartungen übertroffen. Bei der im TecDax notierten Gesellschaft dürften die Analysten vor allem auf eine Prognose zum aktuellen Geschäftsjahr gespannt sein. Einen Ausblick für 2010 hat Bechtle bislang noch nicht gegeben. Angesichts einer anhaltenden Nachfragebelebung hatte Bechtle im Schlussquartal einen Rekordumsatz von 415,2 Millionen Euro erwirtschaftet und ein Vorsteuerergebnis von 18,7 Millionen Euro erzielt.

Telekom Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle will das Drohpotenzial der Bundesnetzagentur gegenüber der Deutschen Telekom stärken. Die Regulierungsbehörde soll künftig auch die Abspaltung des Netzbetriebs anordnen können, falls sich andauernde Wettbewerbsprobleme oder Marktversagen nicht anders beheben lassen. Dies sieht ein Eckpunktepapier des Ministeriums vor. Der Smartphone-Hersteller Palm kommt einfach nicht aus den roten Zahlen. Trotz einer sprunghaft angestiegenen Nachfrage nach den multifunktionalen Handys musste das Unternehmen im dritten Geschäftsquartal ein Minus von 22 Millionen Dollar verkünden. Auf den ersten Blick konnte Palm damit zwar seinen Vorjahresverlust von 98 Millionen Dollar eindämmen. Das gelang aber nur durch spekulative Finanzgeschäfte