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Kleine IPO-Welle in Deutschland

Vier Unternehmen befinden sich in Deutschland derzeit in der IPO-Phase: Kabel Deutschland, Brenntag, Tom Tailor und Joyou. Bei ersteren beiden handelt es sich um Unternehmen mit Private Equity-Eigentümern. Für diese heisst es nach einer langen Durststrecke endlich wieder einmal "Exit".

Kabel Deutschland will mit dem Börsengang bis zu 700 Millionen erlösen, die allerdings vollständig an den US-Finanzinvestor Providence fließen werden, der 88 Prozent an Deutschlands größtem Kabelbetreiber hält. Die Aktien werden noch bis Freitag in der Spanne von 21,50 bis 25,50 Euro angeboten. Medienberichten zufolge sollen alle Aktien bereits an den Mann gebracht worden sein. Die Erstnotiz soll am 22. März stattfinden.
Der Chemikalienhändler Brenntag hat den 29. März als Erstnotiz-Termin angepeilt. Insgesamt sollen bis zu 14,95 Millionen Aktien zu je 46 bis 56 Euro angeboten werden. Davon entfielen bis zu 10,5 Millionen Papiere auf eine Kapitalerhöhung, die dem Unternehmen brutto zwischen 483 und 588 Millionen Euro in die Kasse spülen soll. Der Rest kommt aus dem Bestand der Eigentümer um den Finanzinvestor BC Partners.

Mit dem Kapital will Brenntag sein Eigenkapital "für weiteres profitables Wachstum" stärken. Bei einem Preis in der Mitte der Spanne und der vollen Ausübung der geplanten Mehrzuteilungsoption beläuft sich das Platzierungsvolumen den Angaben zufolge auf 762,5 Millionen Euro. Nach einem erfolgreichen IPO liegt der Streubesitz bei knapp 30%. Brenntag bleibt also auf jeden Fall im Mehrheitsbesitz von BC Partners.
Zwischen Kabel Deutschland und Brenntag kommt noch das Lifestyle-Unternehmen Tom Tailor an die Börse. Die Notierungsaufnahme soll am 26. März erfolgen. Die Preisspanne wird während der zweiwöchigen Roadshow - voraussichtlich am 19. März - festgelegt. Die Angebotsfrist soll dann vier Tage dauern. Der Anteil des Streubesitzes soll nach dem Börsengang mindestens 60 Prozent betragen. Es werden bis zu 24,7 Millionen aus einer Kapitalerhöhung angeboten. Bis zu eine Million Aktien geben die Alteigentümer um die deutsch-französische Investorengruppe Alpha ab. Dazu kommt eine Mehrzuteilungsoption von bis zu 2,47 Millionen Aktien. Mit dem Börsengang will Tom Tailor rund 140 Millionen Euro einnehmen.
Bei Joyou handelt es sich um ein chinesisches Unternehmen, das in Frankfurt an die Börse will. Das Unternehmen entwirft, produziert und verkauft Armaturen und andere Sanitärprodukte unter der eigenen Marke "Joyou" in China und betätigt sich in den USA, in Europa und einigen Schwellenländern als Hersteller für internationale Sanitärunternehmen, Grosshändler und Handelsgesellschaften. Im Oktober vergangenen Jahres hatte Joyou eine Vertriebsvereinbarung mit dem deutschen Unternehmen Grohe geschlossen, unter der Joyou als ein Vertriebspartner für Produkte der Marke Grohe auf dem chinesischen Markt auftreten wird.

Der Börsengang in den Prime Standard soll am 30. März stattfinden, die Zeichnungsfrist läuft vom 23. bis 26. März. Das Unternehmen will über eine Kapitalerhöhung zwischen 100 und 190 Millionen Euro erlösen. Dafür werden bis zu sieben Millionen neue Aktien angeboten.