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US-Börsen - US-Börsen schließen im Plus
Gestützt auf Gewinne bei Finanzwerten haben die US-Börsen am Donnerstag im Plus geschlossen. Bankaktien und Versicherungstitel profitierten Händlern zufolge von einem Scheitern parteiübergreifender Gespräche im Senat über Änderungen bei der Finanzmarktregulierung.
Zudem traten im Handelsverlauf Sorgen um eine Abkühlung der chinesischen Wirtschaft in den Hintergrund. Die Inflation in dem Land war zwar auf ein 16-Monatshoch gestiegen. Die Anleger befürchten Händlern zufolge deshalb ein Anziehen der geldpolitischen Schrauben durch die chinesischen Zentralbank, wodurch sich die globale Nachfrage abschwächen könnte. Dass China jedoch dadurch deutlich langsamer wachsen wird oder gar in eine Rezession abgleitet, sei erst einmal nicht zu erwarten, meinten Marktteilnehmer. Zudem hatte sich das Handelsbilanzdefizit der USA im Jänner überraschend eingeengt.
Der Dow Jones stieg um 0,42 Prozent auf 10.611,84 Zähler und schloss damit zum dritten Mal in Folge im Plus. Für den S&P-500-Index ging es um 0,40 Prozent auf 1.150,24 Punkte nach oben. An der Nasdaq legte der Composite-Index um ebenfalls 0,40 Prozent auf 2.368,46 Punkte zu. Der Auswahlindex Nasdaq-100-Index verbesserte sich um 0,34 Prozent auf 1.923,81 Punkte.
Unter den Finanzwerten stiegen die Papiere des Versicherers The Travelers um 1,38 Prozent auf 53,62 US-Dollar. Für die Anteilsscheine des Kreditkartenanbieters American Express gaben die Anleger 0,98 Prozent mehr aus und bezahlten 40,11 Dollar. Titel von JPMorgan legten um 0,58 Prozent auf 43,18 Dollar zu. Außerhalb des Dow gewannen die Papiere von Goldman Sachs 0,91 Prozent auf 173,51 Dollar.
Unternehmensmeldungen indes waren rar gesät. So zeigte sich der Citigroup-Chef Vikram Pandit einem Zeitungsartikel zufolge zuversichtlich für die Wachstumsaussichten im Kerngeschäft seiner Bank, was der Aktie ein Plus von 5,56 Prozent auf 4,18 US-Dollar bescherte. Mit der Citicorp, in der vor gut einem Jahr das traditionelle Bankgeschäft gebündelt wurde, wolle Pandit im Jahr 2012 rund 20 Milliarden Dollar verdienen, schrieb die "Financial Times" unter Berufung auf Kreise. Der Citigroup-Chef sprach an diesem Tag zudem auf einer Investorenkonferenz.
Der Handy-Hersteller Motorola indes will künftig in China Microsoft-Dienste auf seine Handys spielen. Die Such- und Kartendienste der Microsoft-Suchmaschine Bing sollen noch in diesem Quartal auf den Handys des US-Herstellers mit dem Google-Betriebssystem Android laufen. Erst vor kurzem hatte Motorola seinen Kunden in China auch die Nutzung der chinesischen Suchmaschine Baidu ermöglicht. Microsoft-Titel stiegen um 0,72 Prozent auf 29,18 Dollar, Papiere von Motorola sanken um 1,13 Prozent auf 7,03 Dollar.
Google dagegen streitet derzeit mit der chinesischen Regierung, weil sich der Suchmaschinen-Gigant nicht länger der dortigen Internet-Zensur beugen will. Sollte Google sich tatsächlich, wie angedroht, aus China zurückziehen, müssen sich Hersteller wie Motorola nach Alternativen für ihre Handy-Kunden umschauen. Google-Chef Eric Schmidt sagte nach Angaben des "Wall Street Journal": "Wir stehen in aktiven Verhandlungen mit der chinesischen Regierung". Google war Ziel eines massiven Hackerangriffs aus China geworden und deshalb vor zwei Monaten an die Öffentlichkeit gegangen. Google-Titel stiegen um 0,81 Prozent auf 581,14 Dollar
Der Ölkonzern Devon Energy schließlich verkaufte seinem größeren britischen Konkurrenten BP für sieben Milliarden Dollar (5,1 Milliarden Euro) bestehende Ölfelder und mögliche Ölfelder vor der Küsten Brasiliens, im Golf von Mexiko und im Kaspischen Meer. Zwar müssen die Wettbewerbsbehörden noch zustimmen, doch die Devon-Aktie verbesserten sich um 0,49 Prozent auf 72,04 Dollar. (Forts.) cz
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