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Goldman Sachs und die Lieblings-Banken in CEE

Goldman Sachs hat die CEE-Bankenmärkte näher unter die Lupe genommen und kommt in einem aktuellen Sektorreport zu dem Ergebnis, was österreichische Banker schon seit Ausbruch der Finanzkrise betonen: "Wir glauben, dass die Vorstellung eines einheitlichen Osteuropas geografisch und wirtschaftlich nicht den Tatsachen entspricht."

Aus makroökonomischer und bankwirtschaftlicher Sicht zeigen sich deutlich unterschiedliche Trends - und das dürfte sich mittelfristig nicht ändern. "Wir glauben, dieses Umfeld bietet Chancen, aber verlangt auch Selektivität", so die Analysten. CEE sei bei den Anlegern zwar derzeit nicht populär, die Konvergenz-Story habe sich aber nur nach hinten verschoben und sei nicht entgleist.

Die Goldman-Analysten haben sich 20 CEE-Bankenmärkte und 20 Banken, die in dieser Region tätig sind, angesehen und bewertet. Polen biete dabei mittelfristig die attraktivsten operativen Konditionen, die baltischen Staaten die schlechtesten.

Die Slowakei, Tschechien und Slowenien weisen langfristig die attraktivste Dynamik auf, Serbien, Lettland und die Ukraine rangieren hier ganz unten. Umgelegt auf die einzelnen Banken sind für Goldman Erste Group und KBC am besten positioniert und weisen die überzeugendste Bewertung auf. UniCredit und Societe Generale sind ebenfalls mit Kaufempfehlungen versehen. Erste Group und UniCredit finden sich zudem auf der Conviction List der Investmentbank. Anlegern, die ein "pure play" suchen, empfehlen die Analysten Sberbank vor OTP Bank (beide Buy).

Dann kommen die mit Neutral eingestuften Titel Komercni, Pekao und PKO BP. Swedbank wurde auf Sell zurückgestuft, die SEB findet sich auf der Conviction Sell List wieder.

Weiters haben die Goldman-Analysten das Kursziel für die Erste Group von 40 auf 43 Euro erhöht. "Die wirtschaftliche Erholung in CEE wird voraussichtlich langsam und holprig verlaufen. Nichtsdestotrotz, die Erste Group ist sehr gut positioniert und hat eine führende Position in Tschechien und der Slowakei." Die Erste werde mit einem substanziellen Abschlag zu den "pure play" Banken der Region gehandelt. Dies sei nicht gerechtfertigt. Die Aktie von Raiffeisen International wird mit "Neutral" und Kursziel 43 Euro bestätigt. (bs)

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