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RZB-Börsenradio: 'Daran wird Griechenland nicht gesunden'
Das RZB-Börsenradio berichtet von einem echten Wechselbad der Gefühle an der Wiener Börse - mit Happy End: Nach starkem Beginn, anschliessendem Rutsch in den Minusbereich legte der Leitindex ATX schlussendlich 0,72 Prozent auf 2469,41 Punkte zu.
Grösster Gewinner war Wienerberger, gefolgt von Zumtobel und voestalpine.
Nur vier Werte waren rot eingefärbt: Österreichische Post, RHI, Strabag und bwin am meisten.
Grund für das Plus bei Wienerberger: Die vorläufigen Zahlen waren besser als erwartet - der Umsatz ist um ein Viertel auf 1,8 Milliarden Euro gesunken, das operative EBITDA büsste mehr als die Hälfte auf knapp 209 Millionen Euro ein. Die Nettoverschuldung konnte von 890 auf 410 Millionen Euro reduziert werden.
Intercell kann die Ergebnisse einer ersten klinischen Phase I Studie eines Streptokokken-Impfstoffs vorlegen. Zielgruppen sind Kinder und alte Menschen.
Die RCB erhöht das Kursziel für AT&S von 7,45 auf 8,7 Euro, die Anlageempfehlung lautet weiter "Kaufen".
Thema Nummer eins bleibt aber die Unsicherheit über die Perspektiven der finanzschwachen Euro-Staaten. Ein EU-Sondergipfel hat Griechenland politische Hilfe angeboten, keine finanzielle. RZB-Chefanalyst Peter Brezinschek zur Frage - Muss man Griechenland überhaupt retten?
Für Brezinschek führt daran kein Weg vorbei, obwohl Griechenland an sich mit einer Wirtschaftsleitung von weniger als zwei Prozent der Euro-Zone "vernachlässigbar klein ist." Aber "es ist schon eine gewisse Solidargemeinschaft die hier zusammen auftritt, um einen Konvergenzprozess zu bewirken."
Leider, so Brezinschek, "ist dieses Zusammenwachsen, diese Konvergenz, in den letzten zehn Jahren nicht so gelaufen, wie man sich das modellmässig vorgestellt hat." Heisst: Schon bei der Implementierung des Euro hat Griechenland geschummelt und sich auf Basis falscher Tatsachen seinen Eintritt in die Währungsunion verschafft, analysiert der RZB-Chefanalyst. Aber, so Brezinschek, es geht um die Signalwirkung. Als da wäre:
"Es ist wichtig, dass auch die Euroskeptiker ausserhalb der Union sehen, dass die EU Handlungsfähigkeit hat." Und Signalwirkung zwei: "Portugal, Spanien und Italien stellen mit Griechenland die schwache Südflanke des Euro dar. Wenn bei Griechenland eine Entwicklung einsetzt, die zum Aufbrechen des Euro führt, würde das bei grossen Mitgliedsländern wie Spanien und Italien zur Existenzfrage führen. Das will man nicht in Zweifel ziehen."
Denn der Euro ist ein wichtiges und verbindendes Element in der Union, sagt Brezinschek der daher davon ausgeht, dass man auf bilateraler Ebene Massnahmen finden wird, um Griechenland zumindest einmal die kurzfristige Finanzierung bis Jahresende zu ermöglichen.
Als Beispiel nennt der RZB-Chefanalyst die Möglichkeit, dass einzelne Länder Garantien für griechische Staatsanleihen übernehmen, "natürlich gegen Entgelt." Zum derzeit vorgelegten Sanierungsplan Griechenlands sagt er: " Das ist sicher erst der Beginn, daran wird Griechenland nicht gesunden." Denn das Problem liege in der deutlich schlechteren Lohnentwicklung Griechenlands etwa im Vergleich zu Österreich oder Deutschland.
Damit zum DAX. In Frankfurt setzte sich einmal mehr Infineon positiv in Szene. CEO Peter Bauer gab die nächsten Ziele des Unternehmens bekannt: "Unsere Profitabilität weiter steigern, auf eine Marge im Segmentergebnis von über zehn Prozent."
Weiters berichtet das RZB-Börsenradio über Quartalszahlen von Analytik Jena, Aurubis, Grammer, Bilfinger Berger sowie Rhön-Klinikum.
Die Sendung runden Berichte über das Geschehen im EuroStoxx sowie London ab.
Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der RZB. Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten: http://www.rzb.at/boersenradio
Das RZB-Börsenradio liefert Ihnen eine tägliche Zusammenfassung der Ereignisse an der Wiener Börse und den wichtigsten europäischen Börsenplätze. Der aktuelle Audio-Beitrag ist täglich nach Börseschluss, spätestens ab 19.00h, abrufbar.
Grösster Gewinner war Wienerberger, gefolgt von Zumtobel und voestalpine.
Nur vier Werte waren rot eingefärbt: Österreichische Post, RHI, Strabag und bwin am meisten.
Grund für das Plus bei Wienerberger: Die vorläufigen Zahlen waren besser als erwartet - der Umsatz ist um ein Viertel auf 1,8 Milliarden Euro gesunken, das operative EBITDA büsste mehr als die Hälfte auf knapp 209 Millionen Euro ein. Die Nettoverschuldung konnte von 890 auf 410 Millionen Euro reduziert werden.
Intercell kann die Ergebnisse einer ersten klinischen Phase I Studie eines Streptokokken-Impfstoffs vorlegen. Zielgruppen sind Kinder und alte Menschen.
Die RCB erhöht das Kursziel für AT&S von 7,45 auf 8,7 Euro, die Anlageempfehlung lautet weiter "Kaufen".
Thema Nummer eins bleibt aber die Unsicherheit über die Perspektiven der finanzschwachen Euro-Staaten. Ein EU-Sondergipfel hat Griechenland politische Hilfe angeboten, keine finanzielle. RZB-Chefanalyst Peter Brezinschek zur Frage - Muss man Griechenland überhaupt retten?
Für Brezinschek führt daran kein Weg vorbei, obwohl Griechenland an sich mit einer Wirtschaftsleitung von weniger als zwei Prozent der Euro-Zone "vernachlässigbar klein ist." Aber "es ist schon eine gewisse Solidargemeinschaft die hier zusammen auftritt, um einen Konvergenzprozess zu bewirken."
Leider, so Brezinschek, "ist dieses Zusammenwachsen, diese Konvergenz, in den letzten zehn Jahren nicht so gelaufen, wie man sich das modellmässig vorgestellt hat." Heisst: Schon bei der Implementierung des Euro hat Griechenland geschummelt und sich auf Basis falscher Tatsachen seinen Eintritt in die Währungsunion verschafft, analysiert der RZB-Chefanalyst. Aber, so Brezinschek, es geht um die Signalwirkung. Als da wäre:
"Es ist wichtig, dass auch die Euroskeptiker ausserhalb der Union sehen, dass die EU Handlungsfähigkeit hat." Und Signalwirkung zwei: "Portugal, Spanien und Italien stellen mit Griechenland die schwache Südflanke des Euro dar. Wenn bei Griechenland eine Entwicklung einsetzt, die zum Aufbrechen des Euro führt, würde das bei grossen Mitgliedsländern wie Spanien und Italien zur Existenzfrage führen. Das will man nicht in Zweifel ziehen."
Denn der Euro ist ein wichtiges und verbindendes Element in der Union, sagt Brezinschek der daher davon ausgeht, dass man auf bilateraler Ebene Massnahmen finden wird, um Griechenland zumindest einmal die kurzfristige Finanzierung bis Jahresende zu ermöglichen.
Als Beispiel nennt der RZB-Chefanalyst die Möglichkeit, dass einzelne Länder Garantien für griechische Staatsanleihen übernehmen, "natürlich gegen Entgelt." Zum derzeit vorgelegten Sanierungsplan Griechenlands sagt er: " Das ist sicher erst der Beginn, daran wird Griechenland nicht gesunden." Denn das Problem liege in der deutlich schlechteren Lohnentwicklung Griechenlands etwa im Vergleich zu Österreich oder Deutschland.
Damit zum DAX. In Frankfurt setzte sich einmal mehr Infineon positiv in Szene. CEO Peter Bauer gab die nächsten Ziele des Unternehmens bekannt: "Unsere Profitabilität weiter steigern, auf eine Marge im Segmentergebnis von über zehn Prozent."
Weiters berichtet das RZB-Börsenradio über Quartalszahlen von Analytik Jena, Aurubis, Grammer, Bilfinger Berger sowie Rhön-Klinikum.
Die Sendung runden Berichte über das Geschehen im EuroStoxx sowie London ab.
Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der RZB. Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten: http://www.rzb.at/boersenradio
Das RZB-Börsenradio liefert Ihnen eine tägliche Zusammenfassung der Ereignisse an der Wiener Börse und den wichtigsten europäischen Börsenplätze. Der aktuelle Audio-Beitrag ist täglich nach Börseschluss, spätestens ab 19.00h, abrufbar.