, boerse-express
Starke Regulierung drückte Renditen der heimischen Energieversorger
Österreichs E-Wirtschaft hat unter der Öffnung des Strommarktes in den ersten Jahren gelitten, jetzt sind die heimischen Energieversorger (EVU) aber für die Zukunft gut aufgestellt, so das Ergebnis einer heute, Mittwoch, vor Journalisten präsentierte Studie von Accenture. Im Vergleich zu deutschen oder Schweizer Elektrizitätsunternehmen haben die hiesigen aber niedrigere Renditen für ihr investiertes Kapital (ROIC). Schuld daran sei die "durchaus forsche Gangart", mit der die Liberalisierung in Österreich vonstattenging, sagte Wolfgang Anzengruber, Präsident des Verbands der Elektrizitätsunternehmen Österreichs (VEÖ) und Verbund-Chef.
Damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit der heimischen EVU erhalten bleibt, brauche es eine sinnvolle Standortpolitik, so Accenture-Energieexperte Hans-Peter Schmid. Die wesentlichen "Erfolgsfaktoren" für die Zukunft seien Energieeffizienz, technologische Innovationen und der Ausbau der Erzeugungskapazitäten, heisst es in der Studie.
Bestimmend für die EVU sei momentan die Nachhaltigkeit respektive die Reduktion der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern, sagte VEÖ-Generalsekretärin Barbara Schmidt. Um die geplanten Investitionen der heimischen E-Wirtschaft in Erzeugung und Netze von etwa 1,5 Mrd. Euro jährlich bis 2020 zu sichern, seien geeignete Rahmenbedingungen notwendig, so Anzengruber, der für heuer auf die "richtigen Weichenstellungen" bei der Energiestrategie, der Wasserrahmenrichtlinie und der Umsetzung des dritten Binnenmarktpakets hofft. "Man muss uns auch investieren lassen", solle die E-Wirtschaft nicht durch eine "überzogene Regulierung" behindern.
Strom mache zwar nur rund 18,6 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in Österreich aus, habe aber das Potenzial, den Strukturwandel im Energiesektor zu tragen. Um die EU-Klimaziele (Erhöhung des Erneuerbaren Energieanteils von 23 auf 34 Prozent bis 2020) zu erreichen, müsse vor allem die Wasserkraft ausgebaut werden, bekräftigte der Verbund-Chef.
Ein weiteres Thema sind laut Schmid intelligente Stromzähler, die vom heimischen Regulator E-Control schon länger urgiert werden. Anzengruber geht davon aus, dass die flächendeckende Versorgung mit sogenannten Smart Meter insgesamt "an die zwei Milliarden Euro" kostet und sieben bis acht Jahre dauert. Die Kosten dafür werden wohl auf die Kunden abgewälzt, und zwar über die Netztarife. Auch heute enthielten diese schon die Zählerpauschalen, so Anzengruber. Um mit dem Einbau der neuen Zähler beginnen zu können, brauche es unbedingt eine Standardisierung der Geräte und Datenformate. Auch dem Thema Datenschutz müsse man grosse Bedeutung beimessen. Wieviel Strom durch die Smart Meter eingespart werden könnte, konnte Anzengruber nicht sagen. Es gehe um die "Vergleichmässigung im Verbrauch" und darum, mehr Bewusstsein bei den Konsumenten zu schaffen. "Bei wie vielen steht beim Kühlschrankkauf die Energieeffizienz wirklich an erster Stelle?"
Für eine "massvolle Regulierung" in Österreich sprach sich auch Schmid aus und verwies auf die Studie, für die die Performance von 121 EVU aus Österreich, Deutschland und der Schweiz von 1999 bis 2007 sowie deren Zukunftsaussichten analysiert wurde.
Von 1999 bis 2001 sei es zu einem "deutlichen Rückgang" der Unternehmenswerte gekommen, ab 2002 habe diese Entwicklung gestoppt werden können. Bei der Rentabilität liegen die österreichischen EVU unter jenen der Nachbarländer. Der durchschnittliche ROIC betrug in der Schweiz 14,0 Prozent, in Deutschland 9,6 Prozent und in Österreich nur 5,6 Prozent. Hauptursachen dafür seien die frühe Liberalisierung und die starke Regulierung mit deutlichen Senkungen der Netztarife, so Schmid. Von 2006 auf 2007 habe sich der ROIC dann vor allem dank gestiegener Grosshandelspreise vergrössert. Die Rendite für Investitionen sei "wesentlich", denn von dieser sei das Rating abhängig, meinte Anzengruber. Und je schlechter die Rendite, desto teurer das Geld am Kapitalmarkt.
Im Laufe der Zeit sei dann die Schere zwischen den 20 besten EVU und den 20 "Nachzüglern" stark auseinandergegangen, so Schmid. "Die EVU reagierten unterschiedlich auf die neue Situation." Zu Beginn der Liberalisierung habe der Preisdruck den grösseren Unternehmen stärker zugesetzt. Durch Kostensenkungen, Zukäufe und Ausbau des Kraftwerksparks hätten diese ihre Rentabilität aber erhöhen können. "Der Druck auf kleine Unternehmen ohne eigene Erzeugung nimmt zu."
Damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit der heimischen EVU erhalten bleibt, brauche es eine sinnvolle Standortpolitik, so Accenture-Energieexperte Hans-Peter Schmid. Die wesentlichen "Erfolgsfaktoren" für die Zukunft seien Energieeffizienz, technologische Innovationen und der Ausbau der Erzeugungskapazitäten, heisst es in der Studie.
Bestimmend für die EVU sei momentan die Nachhaltigkeit respektive die Reduktion der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern, sagte VEÖ-Generalsekretärin Barbara Schmidt. Um die geplanten Investitionen der heimischen E-Wirtschaft in Erzeugung und Netze von etwa 1,5 Mrd. Euro jährlich bis 2020 zu sichern, seien geeignete Rahmenbedingungen notwendig, so Anzengruber, der für heuer auf die "richtigen Weichenstellungen" bei der Energiestrategie, der Wasserrahmenrichtlinie und der Umsetzung des dritten Binnenmarktpakets hofft. "Man muss uns auch investieren lassen", solle die E-Wirtschaft nicht durch eine "überzogene Regulierung" behindern.
Strom mache zwar nur rund 18,6 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in Österreich aus, habe aber das Potenzial, den Strukturwandel im Energiesektor zu tragen. Um die EU-Klimaziele (Erhöhung des Erneuerbaren Energieanteils von 23 auf 34 Prozent bis 2020) zu erreichen, müsse vor allem die Wasserkraft ausgebaut werden, bekräftigte der Verbund-Chef.
Ein weiteres Thema sind laut Schmid intelligente Stromzähler, die vom heimischen Regulator E-Control schon länger urgiert werden. Anzengruber geht davon aus, dass die flächendeckende Versorgung mit sogenannten Smart Meter insgesamt "an die zwei Milliarden Euro" kostet und sieben bis acht Jahre dauert. Die Kosten dafür werden wohl auf die Kunden abgewälzt, und zwar über die Netztarife. Auch heute enthielten diese schon die Zählerpauschalen, so Anzengruber. Um mit dem Einbau der neuen Zähler beginnen zu können, brauche es unbedingt eine Standardisierung der Geräte und Datenformate. Auch dem Thema Datenschutz müsse man grosse Bedeutung beimessen. Wieviel Strom durch die Smart Meter eingespart werden könnte, konnte Anzengruber nicht sagen. Es gehe um die "Vergleichmässigung im Verbrauch" und darum, mehr Bewusstsein bei den Konsumenten zu schaffen. "Bei wie vielen steht beim Kühlschrankkauf die Energieeffizienz wirklich an erster Stelle?"
Für eine "massvolle Regulierung" in Österreich sprach sich auch Schmid aus und verwies auf die Studie, für die die Performance von 121 EVU aus Österreich, Deutschland und der Schweiz von 1999 bis 2007 sowie deren Zukunftsaussichten analysiert wurde.
Von 1999 bis 2001 sei es zu einem "deutlichen Rückgang" der Unternehmenswerte gekommen, ab 2002 habe diese Entwicklung gestoppt werden können. Bei der Rentabilität liegen die österreichischen EVU unter jenen der Nachbarländer. Der durchschnittliche ROIC betrug in der Schweiz 14,0 Prozent, in Deutschland 9,6 Prozent und in Österreich nur 5,6 Prozent. Hauptursachen dafür seien die frühe Liberalisierung und die starke Regulierung mit deutlichen Senkungen der Netztarife, so Schmid. Von 2006 auf 2007 habe sich der ROIC dann vor allem dank gestiegener Grosshandelspreise vergrössert. Die Rendite für Investitionen sei "wesentlich", denn von dieser sei das Rating abhängig, meinte Anzengruber. Und je schlechter die Rendite, desto teurer das Geld am Kapitalmarkt.
Im Laufe der Zeit sei dann die Schere zwischen den 20 besten EVU und den 20 "Nachzüglern" stark auseinandergegangen, so Schmid. "Die EVU reagierten unterschiedlich auf die neue Situation." Zu Beginn der Liberalisierung habe der Preisdruck den grösseren Unternehmen stärker zugesetzt. Durch Kostensenkungen, Zukäufe und Ausbau des Kraftwerksparks hätten diese ihre Rentabilität aber erhöhen können. "Der Druck auf kleine Unternehmen ohne eigene Erzeugung nimmt zu."
Relevante Links: VERBUND AG