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Der Tag mit Bloomberg: Öl und Gold korrigieren - schwache Asien-Börsen

AUF EINEN BLICK:

-AKTIENMARKT: Gute Stimmung in Europa und USA; Asien schwach

-DEVISENMARKT: Euro erholt sich von Siebenmonatstief zum Dollar

-ROHSTOFFE: Der Preis für Rohöl ist am Dienstag den zweiten Tag
in Folge gestiegen. Die Notierungen für den Rohöl-Terminkontrakt
mit Lieferung März legten in Asien rund 1,4 Prozent auf 74,83
Dollar je Barrel (159 Liter) zu.
Gold tendierte am Dienstag in Asien leichter bei 1.103,35
Dollar. Zuvor hatte Gold am Montag rund 2,3 Prozent zugelegt. Es
war der größte Ein-Tages-Gewinn seit dem 3. November

BÖRSENBAROMETER:

01.02. 29.01.
Veränderung in %
Dax + 0,8 + 1,2
DJ Euro Stoxx 50 + 0,6 + 1,4
Dow Jones + 1,2 - 0,5
S&P 500 + 1,4 - 1,0
Nasdaq Composite + 1,1 - 1,5


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AKTIENMÄRKTE:

Gute Stimmung in Europa und USA, Asien schwach

Positive Konjunkturdaten aus den USA haben am Montag für einen
festen Börsenschluss an den Börsen in Europa und den USA
gesorgt. In Asien hingegen überwogen die Verluste. Investoren
gehen immer stärker davon aus, dass China weitere Maßnahmen
ergreifen wird, um die Kreditvergabe zu drosseln und dadurch
eine mögliche Blasenbildung zu verhindern. Rohstoff- und
Metallproduzenten wie Hebei Iron & Steel, Jiangxi Copper und
China Shenhua Energy führten in China die Verliererliste an. In
Japan ging es für Toshiba 6,6 Prozent abwärts. Der
Speicherchiphersteller hatte seine Umsatzprognose für das
laufende Geschäftsjahr reduziert.

In Europa hingegen standen gerade die Bergbauwerte oben auf der
Gewinnerliste, nachdem die Metallpreise zum Teil anzogen.
Auftrieb erhielten sie durch die Hoffnung auf eine weitere
wirtschaftliche Erholung der USA. Dort war der ISM-Index für das
verarbeitende Gewerbe im Januar so stark gestiegen wie seit
August 2004 nicht mehr. Auch ein von Markit Economics
ermittelter Index für das verarbeitende Gewerbe in Europa wuchs
stärker als erwartet. Titel von Vedanta, Kazakhmys und Lonmin
legten in London jeweils mehr als vier Prozent zu. In Frankfurt
gewannen die Anteilsscheine von Infineon Technologies nach
Anhebungen des Kursziels durch UBS, Citigroup und Nomura 4,7
Prozent zu.

An der Wall Street zählten nach den positiven ISM-Zahlen
Industriewerte wie der Baumaschinenhersteller Caterpillar und
der Aluminiumkonzern Alcoa zu den größten Gewinnern. Für Exxon
Mobil, gemessen an der Marktkapitalisierung der größte US-
Konzern, ging es nach unterwartet guten Quartalszahlen 2,7
Prozent aufwärts. Auch der Anstieg des Ölpreises trieb die Aktie
weiter an.


USA NACH BÖRSENSCHLUSS:


Kreise: Deutschland verlangt von GM mehr Geld beim Opel-Umbau

Die deutsche Regierung will vom US-Autokonzern General Motors
(GM) offenbar einen größeren finanziellen Beitrag zur Sanierung
der Tochter Opel verlangen, bevor sie Staatshilfe in Erwägung
zieht. Das verlautete am Montagabend aus informierten Kreisen.
Montagabend aus informierten Kreisen. Wirtschaftsminister Rainer
Brüderle werde bei seinem zweitägigen US-Besuch genau diesen
Standpunkt gegenüber Finanzminister Timothy Geithner vertreten,
hieß es.

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Angeschlagene Großbank CIT verliert bereits vierten Top-Manager

Die angeschlagene US-Bank CIT Group verliert bereits den vierten
Top-Manager in Folge. Wie das Unternehmen am Montag nach
Börsenschluss erklärte, wird der fürs Tagesgeschäft
verantwortliche Vorstand Alexander Mason am 26. Februar sein Amt
niederlegen. Die Bank sucht derzeit auch einen
Vorstandsvorsitzenden und hatte erst im Dezember das
Konkursverfahren verlassen.

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Verkauf von AIG-Fondssparte verzögert sich bis Ende Februar

Der US-Versicherer American International Group (AIG) hat den
500 Mill. Dollar Verkauf seiner Fondsmanagement-Tochter an
Pacific Century Group am Montagabend erneut verschoben. Es ist
bereits die zweite Verzögerung in zwei Monaten. Als Grund wurden
noch ausstehende Zustimmungen von den Regulierungsbehörden
angegeben.


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DEVISENMÄRKTE:


Euro erholt sich von Siebenmonatstief zum Dollar

Nach vier Tagen mit Kursverlusten gegenüber dem Dollar hat sich
der Euro am Montag leicht erholt. Die Gemeinschaftswährung wurde
am Abend in New York bei 1,3927 Dollar um 0,5 Prozent fester
gehandelt, nachdem sie in der vergangenen Woche zwei Prozent zum
Dollar eingebüßt hatte.

Die Investoren setzten darauf, dass die Konjunkturerholung
weltweit an Fahrt gewinnt. In Europa ist das verarbeitende
Gewerbe in Europa im Januar stärker gewachsen als ursprünglich
angenommen, zeigt ein revidierter Index von Markit Economics. Am
Nachmittag europäischer Zeit fiel in den USA der ISM-
Einkaufsmanagerindex zum verarbeitenden Gewerbe deutlich besser
als erwartet aus. Von 54,9 Punkten im Dezember stieg er auf 58,4
Zähler im Januar. Ein Wert über 50 signalisiert Wachstum. Es war
der sechste Anstieg in Folge.

"Im Moment sind die Investoren und die Märkte optimistisch, dass
die weltweite Konjunkturerholung sich verfestigt", sagte Omer
Esiner, leitender Devisenanalyst bei Travelex Global Business
Payments in Washington. "Das hat für einige Gewinnmitnahmen
gesorgt, nachdem der Euro in der vergangenen Woche so deutlich
fiel."

Stärkste Währung gegenüber dem Euro war die schwedische Krone.
Sie legte 1,2 Prozent zu, gestützt von einem überraschend
starken Wachstum im verarbeitenden Gewerbe in Schweden. Der
entsprechende Index ist im Januar auf den höchsten Stand seit
Februar 2007 geklettert.

Das britische Pfund sackte dagegen zum Euro so stark ab wie seit
über einer Woche nicht mehr, belastet von einem erneuten
Rückgang der Hauspreise. Der durchschnittliche Preis für ein
Eigenheim in Großbritannien war im Januar 0,8 Prozent niedriger
als ein Jahr zuvor, berichtete Hometrack Ltd. Zum Euro notierte
das Pfund bei 87,25 Pence je Euro 0,6 Prozent niedriger.


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ROHSTOFFE

Öl: Der Preis für den Rohöl-Terminkontrakt mit Lieferung März
ist am Dienstag den zweiten Tag in Folge gestiegen. Der Kontrakt
verteuerte sich in Asien rund 1,4 Prozent auf 74,83 Dollar je
Barrel (159 Liter) zu. Nach den über Erwartungen ausgefallenen
Daten zum Auftragseingang in der verarbeitenden US-Industrie war
der Ölpreis binnen 24 Stunden 2,1 Prozent geklettert - so stark
wie seit dem 4. Januar nicht mehr. "Wir sehen, dass sich die
Industrie erholt. Nun wollen wir diese Zahl noch belegt sehen,
durch positive Daten bei den Lagerbeständen", sagte Jonathan
Barratt, Geschäftsführer bei Commodity Broking Services Pty in
Sydney. In der Woche bis 29. Januar sind die US-Lagervorräte für
Kraftstoffe und Heizöl nach Schätzung 12 von Bloomberg befragter
Analysten um 1,15 Mill. Barrel rückläufig. Das US-
Energieminsterium meldet die Zahlen am Donnerstag. Die Woche
davor waren die Vorräte auf 157,5 Mill. Barrel gestiegen. Der
Wert liegt 16,2 Prozent über dem Durchschnitt der letzten fünf
Jahre.

Gold:
Gold notierte am Dienstag in Asien leichter bei 1.103,35 Dollar.
Zuvor hatte Gold am Montag rund 2,3 Prozent zugelegt. Es war der
größte Ein-Tages-Gewinn seit dem 3. November. "Die Rally
verlockt einige Händler zu Gewinnmitnahmen", sagte Yu Kyung Kyu,
Händler bei Eugene Investment & Futures Co. in Seoul. Gleichwohl
gebe es auch Marktteilnehmer, die auf einen weiteren
Preisanstieg beim Gold setzten, nachdem die Unterstützung bei
1.085 Dollar gehalten habe, fügt er hinzu. Gold bewegt sich in
der Regel gegensätzlich zum Dollar. Der Dollar notiert nahe am
Sieben-Monats-Hoch zum Euro.



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AUSBLICK FÜR DIENSTAG:


+++ Konjunkturdaten +++

Deutschland:
08.55 Uhr Einzelhandelsumsatz, Dezember

Europa:
09.00 Uhr Spanien, Arbeitslosenzahlen, Januar
10.30 Uhr UK, Einkaufsmanagerindex Bau, Januar
11.00 Uhr EU, Produzentenpreise, Dez.

USA:
16.00 Uhr Verkaufszahlen Häuser aus Bestand, Dez.
23.00 Uhr ABC-Verbrauchervertrauen, Januar


+++ Unternehmensmeldungen +++

BP Jahreszahlen
Dow Chemical Q4-Zahlen
Ford Januar-Absatz
Hershey Q4-Zahlen
Imperial Tobacco Jahres-Umsatz
MetLife Q4-Zahlen
Münchener Rück Jahreszahlen
News Corp. Q2-Zahlen
UPS Q4-Zahlen