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Frankfurt: Dax rettet knappes Plus

Der Dax hat am Montag zum Handelsschluss noch ein knappes Plus gerettet. War der deutsche Leitindex am Vormittag noch bis auf 6.094,26 Zähler und damit auf den höchsten Stand seit September 2008 geklettert, stand zum Schluss nur noch ein Plus von 0,05 Prozent auf 6.040,50 Zähler zu Buche. Der MDax stieg um 0,21 Prozent auf 7.919,97 Punkte. Der TecDax schwächelte und gab 1,06 Prozent auf 853,41 Zähler ab.

"Heute war der erste ernstzunehmende Handelstag des Jahres – die Marktteilnehmer sind grossteils aus dem Urlaub zurück", sagte Marktanalyst Patrick Pflüger von IG Markets. Gestützt habe den Dax zunächst der beachtliche Anstieg der Importe im Dezember in China. "Das erfreut besonders stark exportorientierte Volkswirtschaften wie Deutschland", so Pflüger. Der überraschend etwas schwächere Start der US-Börsen dämpfte die Stimmung allerdings etwas. "Der nächste grosse Impuls kommt dann nach Börsenschluss an der Wall Street, wenn Alcoa traditionell die Berichtssaison eröffnet." Sollten dies Zahlen gut ausfallen, stehe einer erneut freundlichen Börsenwoche eigentlich nichts mehr im Wege.

Im Fokus standen Aktien der Allianz mit Spekulationen um ein Übernahmeangebot für Swiss Life Holding . Die Titel verloren als einer der schwächsten Werte im Dax 1,13 Prozent auf 87,00 Euro. Die Analysten waren sich in der Bewertung der Meldung indes nicht einig. Ein Experte konnte sich die Übernahme durchaus vorstellen – sie sei auch finanziell für die Allianz kein Problem. Christian Hamann, Analyst bei der Hamburger Sparkasse, aber hält ein Übernahmeangebot für weniger wahrscheinlich. "Der Schweizer Markt ist nicht sonderlich attraktiv und macht immerhin etwa die Hälfte des Geschäfts von Swiss Life aus", sagte der Experte. Die Titel der Schweizer sprangen an der Börse in Zürich um rund 5 Prozent an.

Aktien von ThyssenKrupp verloren 2,39 Prozent auf 27,40 Euro. Neben einer zurückhaltenden Branchenstudie verwiesen Händler auch auf eine Indexänderung. Aufgrund der niedrigeren Dividendenzahlung müssen ThyssenKrupp ihren Platz sowohl im Dow Jones EuroStoxx Select Dividend als auch im Stoxx Global Select Dividend räumen. Indes waren Metro mit plus 1,99 Prozent auf 41,26 Euro und Beiersdorf mit plus 1,87 Prozent auf 45,21 Euro stark gefragt. Der Handelskonzern wird am Dienstag Umsatzzahlen vorlegen, Beiersdorf gibt vorläufige Zahlen bekannt.

Die Autobauer BMW und Volkswagen reagierten kaum auf Absatzzahlen und Aussagen auf der Automesse in Detroit. BMW-Titel gingen mit minus 1,49 Prozent auf 32,17 Euro aus dem Handel. Händler begründeten die Verluste aber mit dem allgemein etwas nachlassenden Gesamtmarkt am Nachmittag, die Zahlen seien wie erwartet ausgefallen. Die VW-Vorzüge schlossen nach einem Absatzrekord 2009 mit plus 0,74 Prozent auf 66,95 Euro.

Im MDax drehten Aktien von Continental nach frühen Gewinnen ins Minus und gaben 4,91 Prozent auf 44,55 Euro ab. Händler erklärten dies mit einer weiteren Platzierung aus der in der Vorwoche beschlossenen Kapitalerhöhung des Autozulieferers. Mit Goldman Sachs und JPMorgan böten zwei Konsortialbanken 6,45 Millionen Anteile in einer Spanne zwischen 35 und 40 Euro an, so ein Börsianer. 75 Prozent der insgesamt 31 Millionen Papiere umfassenden Kapitalerhöhung wurden bereits zuvor bei institutionellen Investoren platziert.

An der Spitze der mittleren Werte kletterten derweil Pfleiderer um 6,46 Prozent auf 7,30 Euro. Der von der Wirtschaftskrise getroffene Möbel- und Bauzulieferer hatte sich mit seinen Banken auf ein langfristiges Finanzierungspaket geeinigt. Kontron-Aktien stiegen im TecDax um 3,48 Prozent auf 8,723 Euro. Der Minicomputerhersteller hatte seine Umsatzprognose für das Jahr 2009 bestätigt.