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200 Milliarden-Dollar-Regen für Irak nach Ölfeld-Versteigerung
Ein Konsortium unter Beteiligung des russischen Erdölgiganten Lukoil und des norwegischen Unternehmens Statoil hat sich bei der jüngsten Versteigerung von Ölkontrakten im Irak einen bedeutenden Anteil gesichert. Beide Unternehmen können die Ölfelder von West-Kurna bei Basra in der zweiten Phase erschließen. Bei der zweitägigen Auktion, die am Samstag endete, fanden sieben von 15 angebotenen Ölfeldern einen Käufer. Dem irakischen Staat bringen die Lizenzen nach Regierungsangaben rund 200 Milliarden Dollar (135,5 Mrd. Euro).
Die tägliche Ölförderung soll binnen sechs Jahren auf zwölf Millionen Barrel ansteigen. Derzeit liegt die irakische Förderquote mit rund 2,5 Millionen Barrel noch unter dem Stand vor der US-Invasion 2003. Der irakische Staatshaushalt wird zu 90 Prozent mit Einnahmen aus dem Ölexport finanziert.
Am Freitag hatte ein Konsortium unter Führung des europäischen Ölgiganten Shell den Zuschlag für das riesige Madschnun-Feld erhalten. Die Kapazität der von Lukoil/Statoil sowie von Shell ersteigerten Felder wird auf jeweils fast 13 Milliarden Barrel (das Fass zu 159 Liter) geschätzt. Die US-Ölkonzerne Exxon Mobil und Chevron hatten kein Anbot eingereicht.
Ein Konsortium aus dem russischen Energieriesen Gazprom, dem koreanischen Kogas-Konzern, dem malaysischen Unternehmen Petronas und dem türkischen Konzern TPAO sicherte sich das Ölfeld in Badra, dessen Reserven auf 109 Millionen Barrel geschätzt werden. Petronas erhielt gemeinsam mit dem japanischen Unternehmen Japex zudem die Lizenz für das Feld Garraf mit seinen geschätzten 863 Millionen Barrel. Die angolanische Energiefirma Sonangol sicherte sich zwei kleinere Ölvorkommen im Norden des Landes.
Den Zuschlag für das kleinere Ölfeld Halfaja, das etwas nördlich von Madschnun liegt, erhielt ein Konsortium unter der Führung des chinesischen Energieriesen CNPC. An der Gruppe sind auch Petronas und die französische Total beteiligt. Die Ölvorkommen in Halfaja werden auf 4,1 Milliarden Barrel geschätzt. CNPC hatte sich mit der britischen BP bereits im Juni das Ölfeld Rumaila im Süden des Iraks gesichert, das mit 17,7 Milliarden Barrel das größte Ölfeld des Landes ist.
Die Konzerne mussten sich bereiterklären, einen auf 20 Jahre laufenden Servicevertrag mit dem Irak zu schließen. Im Gegenzug erhalten sie einen bestimmten Betrag pro gefördertem Barrel Erdöl. Zu der für die Unternehmen weitaus lukrativeren Variante eines Beteiligungsvertrags war Bagdad nicht bereit. Auch die nach wie vor brisante Sicherheitslage im Irak hat die Versteigerung erschwert.
Die Versteigerung von Lizenzen zur Ölförderung könnten den Irak wieder zu einem der weltweit größten Produzenten machen. Die tägliche Fördermenge des Iraks könnte aus allen angebotenen Feldern und der eigenen Produktion zusammen auf zwölf Millionen Barrel pro Tag ansteigen, sagte der irakische Ölminister Hussain al-Schahristani am Samstag im Anschluss an die zweite Auktionsrunde von Förderrechten seit dem Sturz Saddam Husseins im Jahr 2003. Damit könnte der Irak den beiden größten Förderländern Saudi-Arabien und Russland Konkurrenz machen und auch geopolitisch erheblich an Gewicht gewinnen.
Der Irak braucht für den Wiederaufbau nach Jahrzehnten von Krieg, Sanktionen und Vernachlässigung seiner Ölanlagen dringend die erwarteten Einnahmen aus den Förderlizenzen. Anders als bei einer ersten Auktion im Juni haben die Konzerne mittlerweile ihre Scheu abgelegt und nehmen für den Zuschlag erhebliche verbleibende Rechtsrisiken in Kauf. Ungeachtet der nach den jüngsten Anschlägen besonders angespannten Sicherheitslage hatten sich für die zweitägige Auktion in Bagdad hochrangige Vertreter von über 30 Ölkonzernen angesagt. Die Polizei sperrte für ihre Konvois mit gepanzerten Autos zahlreiche Straßen ab, und über dem von starken Einheiten gesicherten Ölministerium kreisten Hubschrauber der irakischen Armee. Am Dienstag waren bei einer Anschlagsserie in der Hauptstadt 112 Menschen getötet worden.
Einige Felder in unruhigen Gegenden fanden daher auch keinen Bieter. Firmen, die bei dieser Runde nicht zum Zug gekommen sind, beruhigte Ölminister Schahristani. Der Irak verfüge noch über eine Menge an Ölfeldern, darunter auch welche mit riesigen Ölvorkommen.
Die tägliche Ölförderung soll binnen sechs Jahren auf zwölf Millionen Barrel ansteigen. Derzeit liegt die irakische Förderquote mit rund 2,5 Millionen Barrel noch unter dem Stand vor der US-Invasion 2003. Der irakische Staatshaushalt wird zu 90 Prozent mit Einnahmen aus dem Ölexport finanziert.
Am Freitag hatte ein Konsortium unter Führung des europäischen Ölgiganten Shell den Zuschlag für das riesige Madschnun-Feld erhalten. Die Kapazität der von Lukoil/Statoil sowie von Shell ersteigerten Felder wird auf jeweils fast 13 Milliarden Barrel (das Fass zu 159 Liter) geschätzt. Die US-Ölkonzerne Exxon Mobil und Chevron hatten kein Anbot eingereicht.
Ein Konsortium aus dem russischen Energieriesen Gazprom, dem koreanischen Kogas-Konzern, dem malaysischen Unternehmen Petronas und dem türkischen Konzern TPAO sicherte sich das Ölfeld in Badra, dessen Reserven auf 109 Millionen Barrel geschätzt werden. Petronas erhielt gemeinsam mit dem japanischen Unternehmen Japex zudem die Lizenz für das Feld Garraf mit seinen geschätzten 863 Millionen Barrel. Die angolanische Energiefirma Sonangol sicherte sich zwei kleinere Ölvorkommen im Norden des Landes.
Den Zuschlag für das kleinere Ölfeld Halfaja, das etwas nördlich von Madschnun liegt, erhielt ein Konsortium unter der Führung des chinesischen Energieriesen CNPC. An der Gruppe sind auch Petronas und die französische Total beteiligt. Die Ölvorkommen in Halfaja werden auf 4,1 Milliarden Barrel geschätzt. CNPC hatte sich mit der britischen BP bereits im Juni das Ölfeld Rumaila im Süden des Iraks gesichert, das mit 17,7 Milliarden Barrel das größte Ölfeld des Landes ist.
Die Konzerne mussten sich bereiterklären, einen auf 20 Jahre laufenden Servicevertrag mit dem Irak zu schließen. Im Gegenzug erhalten sie einen bestimmten Betrag pro gefördertem Barrel Erdöl. Zu der für die Unternehmen weitaus lukrativeren Variante eines Beteiligungsvertrags war Bagdad nicht bereit. Auch die nach wie vor brisante Sicherheitslage im Irak hat die Versteigerung erschwert.
Die Versteigerung von Lizenzen zur Ölförderung könnten den Irak wieder zu einem der weltweit größten Produzenten machen. Die tägliche Fördermenge des Iraks könnte aus allen angebotenen Feldern und der eigenen Produktion zusammen auf zwölf Millionen Barrel pro Tag ansteigen, sagte der irakische Ölminister Hussain al-Schahristani am Samstag im Anschluss an die zweite Auktionsrunde von Förderrechten seit dem Sturz Saddam Husseins im Jahr 2003. Damit könnte der Irak den beiden größten Förderländern Saudi-Arabien und Russland Konkurrenz machen und auch geopolitisch erheblich an Gewicht gewinnen.
Der Irak braucht für den Wiederaufbau nach Jahrzehnten von Krieg, Sanktionen und Vernachlässigung seiner Ölanlagen dringend die erwarteten Einnahmen aus den Förderlizenzen. Anders als bei einer ersten Auktion im Juni haben die Konzerne mittlerweile ihre Scheu abgelegt und nehmen für den Zuschlag erhebliche verbleibende Rechtsrisiken in Kauf. Ungeachtet der nach den jüngsten Anschlägen besonders angespannten Sicherheitslage hatten sich für die zweitägige Auktion in Bagdad hochrangige Vertreter von über 30 Ölkonzernen angesagt. Die Polizei sperrte für ihre Konvois mit gepanzerten Autos zahlreiche Straßen ab, und über dem von starken Einheiten gesicherten Ölministerium kreisten Hubschrauber der irakischen Armee. Am Dienstag waren bei einer Anschlagsserie in der Hauptstadt 112 Menschen getötet worden.
Einige Felder in unruhigen Gegenden fanden daher auch keinen Bieter. Firmen, die bei dieser Runde nicht zum Zug gekommen sind, beruhigte Ölminister Schahristani. Der Irak verfüge noch über eine Menge an Ölfeldern, darunter auch welche mit riesigen Ölvorkommen.