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Der Tag mit Bloomberg: Konjunktursorgen nehmen zu

AUF EINEN BLICK:

-AKTIENMARKT: Konjunktursorgen nehmen zu

-DEVISENMARKT: Risikoscheu stützt Dollar - Euro sinkt unter 1,49 Dollar

-ROHSTOFFE: Der Rohöl-Terminkontrakt mit Lieferung Dezember stieg an der New York Mercantile Exchange um 0,7 Prozent auf 77,99 Dollar je Barrel (159 Liter). Am Morgen kostete das Barrel in Singapur 77,90 Dollar. Die Unze Gold notierte am Kassamarkt in Singapur bei 1.140,76 Dollar.

-BÖRSENBAROMETER:

19.11. 18.11.

Veränderung in % Dax - 1,5 + 0,2 DJ Euro Stoxx 50 - 1,7 + 0,1 Dow Jones - 0,9 - 0,1 S&P 500 - 1,3 - 0,1 Nasdaq Composite - 1,7 - 0,5

In Japan lag der Nikkei 225 am Freitag im späten Handel mit 0,5 Prozent im Minus bei 9.497,68 Zählern. Am Donnerstag hatte der Leitindex an der Börse in Tokio 1,3 Prozent leichter geschlossen.

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AKTIENMÄRKTE:

Konjunktursorgen nehmen zu

Weltweit haben die meisten Börsen am Donnerstag nachgegeben. Befürchtungen kamen auf, dass die Kurse bereits stärker gestiegen sind als die Konjunkturperspektiven rechtfertigen. Der Welt-Index von MSCI hat innerhalb von acht Monaten 68 Prozent zugelegt und ist mittlerweile so hoch bewertet, wie seit sieben Jahren nicht mehr. Eingepreist darin ist bereits ein Gewinnzuwachs der Unternehmen im nächsten Jahr von 25 Prozent.

Konjunktursensitive Unternehmen, wie der US-Aluriese Alcoa gerieten ins Börsenabseits und rutschten ab. Die sinkenden Preise für Metalle und ÖL drückten zudem auf die Kurse bei Ölkonzernen wie Chevron in den USA und Stahlkonzernen wie ThyssenKrupp in Europa.

In Asien drückten zudem mehrere Kapitalerhöhungen auf die Kurse - unter anderem von der japanischen Grossbank Mitsubishi UFJ und dem Immobilienentwickler Nomura Real Estate.

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USA NACH BÖRSENSCHLUSS:

Dell enttäuscht Erwartungen, Kurs bricht ein

Der Aktienkurs von Dell Inc. ist nachbörslich in New York knapp sechs Prozent eingebrochen. Der weltweit drittgrösste PC-Anbieter hatte für das abgelaufene Quartal einen Gewinneinbruch von 727 Mill. Dollar auf nun 337 Mill. Dollar berichtet. Der Gewinn pro Aktie betrug 17 Cent - Analysten hatten im Schnitt mit 27 Cent je Anteilsschein gerechnet. Auch beim Umsatz blieb Dell hinter den Erwartungen zurück.

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Gap steigert Gewinn um 25 Prozent, kauft eigene Aktie zurück

Der Bekleidungs-Konzern Gap Inc. hat den Gewinn im abgelaufenen Quartal um 25 Prozent auf 307 Mill. Dollar gesteigert. Der Umsatz blieb nahezu unverändert bei 3,59 Mrd. Dollar. Das Unternehmen plant nun, sein Aktienrückkaufprogramm um 500 Mill. Dollar auszuweiten.

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US-Finanzministerium will Optionen auf US-Banken versteigern

Das US-Finanzministerium plant Optionsscheine auf drei US- Banken, die ihre Staatshilfe zurückgezahlt haben, innerhalb eines Monats zu versteigern. Das verlautete am Donnerstag nach US-Börsenschluss aus Washington. Bei den Banken handelt es sich um JPMorgan Chase & Co., Capital One Financial Corp. und TCF Financial Corp. Der Bieterkreis ist stark eingeschränkt, da es sich um "komplexe Wertpapiere handelt, die nicht für jeden Investor geeignet sind", heisst es in der Stellungnahme des Ministeriums.

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DEVISENMÄRKTE:

Risikoscheu stützt Dollar - Euro sinkt unter 1,49 Dollar

Der Dollar hat am Donnerstag zum Euro zugelegt. Am Abend wurden für Europas Gemeinschaftswährung 1,4925 Dollar gezahlt - 0,3 Prozent weniger als am Vortag. Auch der Yen zog an. Angesichts der Verluste am Aktienmarkt suchten viele Anleger in der Liquidität der US-Währung Schutz. Höher verzinsliche, aber risikoreichere, Anlageformen waren weniger gefragt.

"Es ist ein Tag der Risikoscheu", sagte Devisenstratege Daragh Maher von der Investmentbank Calyon. "Die Aktienmärkte sind im Minus - und in diesem Umfeld werden Dollar und Yen gekauft."

Der Dollar ist liquider als alle anderen Währungen der Welt. Auch der Yen gilt in wirtschaftlich turbulenten Zeiten als sicherer Hafen, da die Überschüsse in Japans Handelsbilanz als Stabilitätsfaktor angesehen werden. Der Yen legte zum Euro 1,2 Prozent zu auf 132,04 Yen.

Für das britische Pfund ging es den dritten Tag in Folge zum Dollar bergab, auch der Vortagesverlust zum Euro wuchs etwas. Nach Ansicht des Kreditmarkt-Beobachters Experian befinden sich britische Banken in schlechterem Zustand als ihre ausländischen Konkurrenten.

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ROHSTOFFE:

Öl: Der Rohöl-Terminkontrakt mit Lieferung Dezember stieg an der New York Mercantile Exchange um 0,7 Prozent auf 77,99 Dollar je Barrel (159 Liter), nachdem die OECD ihre Prognose zum Wachstum der führenden Industrieländer für das kommende Jahr angehoben und für 2011 eine weitere Beschleunigung in Aussicht gestellt hatte. Am Morgen kostete das Barrel in Singapur 77,90 Dollar. "Nach meiner Meinung sehen die Investoren jeden Preis unterhalb von 78 Dollar als Kaufgelegenheit, unabhängig davon, wie gross der Angebotsüberhang ist, ganz einfach, weil die Leute glauben, dass der Langzeittrend für den Dollar abwärts verläuft", sagte Victor Shum von Purvin & Gertz Inc. in Singapur.

Gold: Die Dollarerholung drückte den Goldpreis den zweiten Tag in Folge nach unten. Die Unze Gold notierte am Kassamarkt in Singapur bei 1.140,76 Dollar und damit mehr als zehn Dollar unterhalb der am Mittwoch erreichten Höchstmarke von 1.152,85 Dollar. "Der Dollar treibt weiterhin den Goldpreis", sagte Steven Zhu von Shanghai Tonglian Futures Co.

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AUSBLICK FÜR FREITAG:

+++ Konjunkturdaten +++

Deutschland: 8 Uhr - Erzeugerpreise Oktober

Italien: 10 Uhr - Auftragseingang und Umsatz Industrie September

Japan:

- Bank of Japan verkündet Leitzinssatz

+++ Unternehmensergebnisse +++

DR Horton 4. Quartal