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Caduff: Grosskalibriger Warnschuss für die Konkurrenz!

Einer der weltweit grössten Broker, die US-Firma Charles Schwab, steigt ins Geschäft mit ETFs ein. Und wie.

 

Die vier ersten „Schwab-ETFs“ sind da

 

Schwerpunkt des ersten ETF-Quartetts, das Charles Schwab an der New Yorker Stock Exchange notieren lässt, ist der Heimatmarkt USA. Je ein Fonds enthält den breiten US-Aktienmarkt, US-Standardwerte und US-Nebenwerte. Der vierte ETF investiert in globale Aktien. Im Dezember folgen je ein ETF für Schwellenländeraktien, internationale Nebenwerte, Standartwerte sowie eine Growth- und eine Value-Variante des US-Standard-ETFs, meldet das Finanzportal „dasinvestment.com“.

 

Messerscharfe Konditionen

 

Mit jedem der bereits gestarteten Fonds geht Schwab bei der Managementgebühr direkt auf Konfrontationskurs mit den vergleichbare Produkte anbietenden Hauptkonkurrenten Barclays Global Investors (iShares), Vanguard und SPDRs, der ETF-Tochter von State Street Advisors. Der international ausgerichtete Schwab-Aktien-ETF kostet beispielsweise 0,15% im Jahr. Das preislich am nächsten kommende Produkt liegt bei 0,16% und kommt von Vanguard. Die beiden anderen Konkurrenzprodukte schlagen mit jeweils 0,34% zu Buche.

 

Kampfansage – auch bald in Europa?

 

Noch steht nicht fest, ob Charles Schwab mit seinen Produkten über den Atlantik kommt. Fakt ist, dass diese Konditionen auch in unseren Breitengraden absolut konkurrenzlos wären. Der günstigste in Deutschland und der Schweiz zugelassene globale ETF kostet 0,4%. Um das Startgeschäft noch einen Gang höher zu schalten, offeriert Schwab zudem, die hauseigenen ETFs für seine Kunden kostenlos zu handeln. Der Schritt macht Sinn: Gemäss dem News-Portal „Market Watch“ liegen bereits 20% bis 25% der in den USA gehaltenen ETF-Vermögen in den Kundendepots des Broker-Riesen.

 

Fazit: Auch in Europa ist wohl bei den ETF-Kosten noch nicht das letzte Wort gesprochen.

 

Autor: Thomas Caduff (www.youquant.com)