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Frankfurt: Allianz und US-Börsen heben Stimmung

Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag getrieben von positiven Unternehmensdaten und den US-Börsen weiter zugelegt. Angeführt von der Commerzbank und Europas grössten Versicherer Allianz gewann der Dax 2,40 Prozent auf 5.619,72 Punkte und kletterte damit auf den höchsten Stand seit rund zwei Wochen. Der MDax mittelgrosser Werte stieg um 2,00 Prozent auf 7.226,47 Zähler nach oben. Der TecDax sprang mit den Biotechnologiewerten Evotec und Morphosys an der Spitze um 1,47 Prozent auf 760,79 Punkte.

"Die deutschen Börsen haben von der guten Stimmung an der Wall Street und vom festeren Euro profitiert", sagte Analyst Christoph Schmidt von der N.M.F. AG. Das Geschäft sei aber ruhig geblieben. Auch die guten Zahlen der Allianz wirkten positiv, denn die Kursgewinne bei dem Indexschwergewicht machten rund ein Sechstel des Dax-Plus aus. Ein anderer Börsianer verwies auch auf einen positiven Stimmungsimpuls durch das G-20-Treffen am Wochenende. Demnach sollen Unterstützungen durch Konjunkturpakete beibehalten werden.

Finanzwerte, die Börsianern zufolge aktuell den Takt an den Börsen ganz wesentlich beeinflussen, zählten zu den Favoriten und zogen den Markt nach oben. Allianz-Papiere gewannen 4,27 Prozent auf 82,70 Euro. Europas grösster Versicherer hatte im dritten Quartal mit einem höher als erwarteten Milliardengewinn überrascht. Im Jahr zuvor hatten die Finanzkrise und die Probleme der verstossenen Tochter Dresdner Bank dem Konzern noch einen Milliardenverlust eingebrockt. Angesichts der Rezession und der starken Schwankungen an den Kapitalmärkten seien jedoch "zuverlässige Aussagen über das künftige Ertragsniveau nicht möglich", teilte der Konzern mit. Den sonst sehr auf den Ausblick fixierten Börsianern verdarb dies aber nicht die Laune. Sie lobten vielmehr das operative Ergebnis und die attraktive Dividendenrendite.

Bei den Banken legten Aktien der Commerzbank um 5,76 Prozent auf 7,35 Euro zu, Deutsche Bank gewannen 3,37 Prozent auf 49,815 Euro. Analyst Ben Potter von IG Markets sagte: "Auf dem G20-Treffen gab es keine Einigkeit darüber, wie es mit der globalen Finanzindustrie weitergehen soll. Das sollte den Bankensektor zumindest kurzfristig stützen."

Aktien des Halbleiterherstellers Infineon konnten dagegen nicht am positiven Trend teilnehmen und gingen mit minus 0,31 Prozent auf 3,22 Euro am Dax-Ende aus dem Handel. Börsianern zufolge gibt es erneut Sorgen um einen Auftrag von Apple , der verloren gehen könnte. Demnach könnte der US-Konzern eine Technologieänderung für seine Mobilfunkgeräte vornehmen und dabei womöglich einen Wechsel von Infineon zu Qualcomm als Zulieferer vornehmen.

Im MDax sprangen Puma mit plus 4,46 Prozent auf 232,94 Euro an die Spitze. Der vom französischen Luxusgüterkonzern PPR kontrollierte Sportartikelhersteller war mit seiner Bilanz zum dritten Quartal zwar unter den Schätzungen der acht von dpa-AFX befragten Analysten geblieben, doch für das vierte Quartal geht das Unternehmen wieder von einem Gewinn aus. Laut Tim Burkhardt, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), lagen die Zahlen im Rahmen seiner Erwartungen. Allerdings seien die Margen robust. Zudem habe Puma seine Lagerbestände abgebaut und den Kapitaleinsatz gesenkt.

Gegen den positiven Trend im TecDax rutschten unterdessen Manz Automation nach den Quartalszahlen des Solar-Zulieferers und einer gesenkten Jahresprognose um 5,18 Prozent auf 50,37 Euro ab. Für das kommende Jahr erwartet Manz aber eine deutliche Geschäftsbelebung und will wieder Gewinn erwirtschaften. QSC büssten die anfänglichen Kursgewinne nach der Zahlenvorlage des Telekomkonzerns und dank der positiv präzisierten Jahresziele ein. Zuletzt sackten die Papiere um 2,41 Prozent auf 1,62 Euro ab.