Lohrke: Radar internationale Presse (kommentiert): CIT, Solar, Yen, Quelle, etc.
CIT erläutert Insolvenzvorgehen. Der hundert Jahre alte Kreditverleiher CIT Group Inc., der vor allem kleine und mittlere Unternehmen als Kunden hat, ist unter das Dach von Chapter 11 (=amerikanische Insolvenz) geschlüpft. Das Unternehmen möchte sich von einer Schuldenlast von 10 Mrd. Dollar befreien und dann am Ende des Jahres mit einem neuen Businessmodell starten. (WSJ)
Standpunkt: CIT konnte seine Anleiheschulden von mehr als 30 Mrd. Dollar einfach nicht mehr tragen. Insofern ist die Flucht in die Insolvenz richtig und konsequent. Wobei das Vermögen mit 71 Mrd. Dollar immer noch höher ist als die Verbindlichkeiten mit 65 Mrd. Dollar. Interessant ist, dass trotz Chapter 11 viele mit dem Bankhaus weiter machen wollen. Da sieht man einmal wie gelassen die Amis mit dem Thema Insolvenz umgehen. Bei uns bedeutet das beinahe grundsätzlich das Aus.
Starker Yen verlangsamt die Erholung der Pharmazieunternehmen. Die aggressive Akquisitionsstrategie von drei japanischen Pharmaziefirmen in Übersee macht den Unternehmen jetzt aufgrund des starken Yen Probleme. Der Gewinn des am Umsatz gemessen größten japanischen Pharmazieunternehmen Takeda Pharmaceutical Co. stieg stark von 71,8 Mrd. Yen auf 189,6 Mrd. Yen. Dennoch kann die Gewinnprognose nicht gehalten werden. Schuld ist der starke Yen. (WSJ)
Standpunkt: Also. Zunächst bleibt erst einmal festzuhalten, dass die Gewinne steigen. Dass Japan derzeit Geld zufließt, weil das Land sehr aussichtsreich ist, ist Last und Freude zugleich. Last weil das den Yen verteuert. Freude, weil es zeigt, dass man Japan jede Menge zutraut. Und dass es so ist bestätigen auch die Nummer 3 Daiichi Sankyo Co. und die Nummer 4 Eisai Co. mit ebenfalls steigenden Gewinnen.
Die Verkäufe von gebrauchten PC und Handys steigt sprunghaft an. Der elektronische Einzelhändler Somap Co. verzeichnet einen Anstieg der Verkäufe von gebrauchten PC’s um 20 bis 30 %. Wobei vor allem Erstnutzer und Frauen Kunden sind. Die bevorzugtesten Verkäufe sind Laptops in einer Preisrange von 30.000 bis 50.000 Yen. Im letzten Jahr lag die Range noch bei 50.000 bis 70.000 Yen. (NNI)
Standpunkt: Die Leute sind preisbewusster. Wer kann es ihnen verdenken? Auch ich schaue, ob es nicht etwas Gebrauchtes auch tut. Da müssen sich die Hersteller halt etwas einfallen lassen. Geld ist grundsätzlich da. Allerdings sind die Menschen preisbewusster geworden. Da sieht man, dass Krisen auch etwas Gutes haben.
Solardächer lohnen weniger. Ab 1.1.2010 gibt es sinken die Einspeisevergütungen für Solarstrom. Bei Kleinanlagen liegt es bei ca. 9 %. Dennoch steigen die Stromrechnungen insgesamt um 8 bis 12 Mrd. Euro. Ab 2010 werden 2,047 Cent je KWh auf den normalen Strompreis aufgeschlagen. (FAZ)
Standpunkt: Was tun wir nicht alles, um gut zu sein. Wir haben es ja (noch). Ich bin mal gespannt, was all die Ökofreaks machen, wenn das EEG ausläuft. Werden sie die Solarzellen dann, wenn keine Subventionen mehr fließen, erneuern? Oder wird dann die Verschandelung der Dächer in Deutschland endlich ein Ende haben?
Schnäppchenjäger lassen Quelle Seite zusammenbrechen. Am gestrigen Sonntag ist angesichts des Käuferansturms im Internet die Quelle Webseite zusammengebrochen. Bis 12.00 Uhr gab es allein 19.200 Bestellungen. Rund 18 Mio. Artikel will Quelle in den nächsten Wochen an den Mann bzw. die Frau bringen. (FAZ)
Standpunkt: Also, wenn das keine Bestätigung dafür ist, dass es noch viel Kaufkraft in Deutschland gibt. Wenn denn der Preis stimmt. Das ist leider erst jetzt bei Quelle der Fall. Dass übrigens Middelhoff sich angesichts der desolaten Lage traut noch seinen Senf dazu zu geben, ist unerträglich. Wann legt die Staatsanwaltschaft diesem feinen gekleideten Herrn endlich das Handwerk?