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Schultes: Marktkommentar Wiener Börse

Mit einer kurzen Panikattacke kann man die Geschehnisse dieser Woche umschreiben. Der ATX verlor in dieser verkürzten Woche 5,8%. Dabei konnten weit höhere Verluste von Donnerstag Früh noch aufgeholt werden. Dass der österreichische Leitindex wieder einmal heftiger als das internationale Umfeld reagierte, kann mit seiner Größe und der damit zusammenhängenden Liquidität erklärt werden. Wie schon in den letzten Wochen erwähnt, sollten kleiner Korrekturen nicht weiter überraschen. Nach den gewaltigen Anstiegen der letzten Monate stehen nun Gewinnmitnahmen auf dem Programm. Dies gilt nicht nur für Investoren aus dem Euro-Raum sondern speziell auch für jene aus den USA, deren Gewinne durch die Kursentwicklung USD/EUR noch wesentlich höher waren.

Gewinner gab es in dieser Woche lediglich zwei, nämlich Andritz (+2,2%), die einen Auftragseingang in Höhe von EUR 80 Mio. aus China vermelden konnte, sowie die Österreichische Post (+0,3%). Die restlichen 18 Aktien des ATX standen auf der Verliererseite. Ganz oben waren Wienerberger (-13,1%) und Palfinger (-10,6%) zu finden, die beide in der nächsten Woche Quartalszahlen berichten werden. Die Berichtssaison eingeleitet hat in dieser Woche der Verbund, allerdings mit eher enttäuschenden Zahlen und Ausblick. Dafür konnte die Erste Group überzeugen, deren Q3 Ergebnis die Analystenschätzungen deutlich übertraf. Auf der „Nebenfront“ berichtete die S&T, deren Quartalszahlen innerhalb unserer Schätzungen lagen, die aber mit einem guten Ausblick aufwarten konnte. Die S&T führte damit auch die Gewinnerliste des Prime Index an (+7,7%).

In der nächsten Woche geht die Berichtsaison weiter. Es berichten RHI, Andritz und – wie bereits erwähnt – Wienerberger und Palfinger. Was die weitere Entwicklung anbelangt sind wir weiterhin (leicht) optimistisch. Auch wenn die Volatilität in den nächsten Wochen ein wenig ansteigen könnte (Stichwort Gewinne mitnehmen bzw. einloggen), so gehen wir prinzipiell weiterhin von moderat ansteigenden Kursen aus. Ausschläge nach unten, wie wir sie in dieser Woche gesehen haben, ändern nichts an unseren Kurszielen und Empfehlungen und sind zum Aufstocken von Positionen geeignet. Man sollte sich von kurzfristigen Panikattacken nicht anstecken lassen.