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AUA fliegt rot: 'Die Krise schlägt brutal durch'
"Die Krise schlägt brutal durch." So leitete Vorstand Peter Malanik die Ergebnispräsentation der AUA ein. Malanik und sein Vorstandskollege Andreas Bierwirth (im Bild) legten Neun-Monatszahlen vor: Der Überschuss fiel von -42 auf -242,3 Mio Euro, auch das bereinigte EBIT landete mit 64,4 Mio. in den Miesen, 22,5 waren es im Vorjahreszeitraum. Wobei sich im dritten Quartal eine Verbesserung abzeichnet: Mit 24 Mio. Euro war das bereinigte EBIT erstmals in diesem Jahr positiv und lag über dem Vorjahreswert von minus 0,3 Mio.
Ähnlich die Situation bei der Mutter Lufthansa, die im Q3 aber sogar unterm Strich ein Plus schaffte: Der Gewinn stieg um 23,5% auf 184 Mio. Euro, das operative Ergebnis schrumpfte jedoch von 277 auf 218 Mio. Das war's dann aber auch: "Lufthansa und ihre Partner-Airlines stellen sich auf ein schwieriges viertes Quartal ein", sagt CEO Wolfgang Mayrhuber.
Die Tendenz bei der Ergebnisentwicklung spiegelt sich auch in den weltweiten Passagierzahlen wider. Laut Daten der IATA sank das Aufkommen im August um 12%, der beste im bisherigen Jahresverlauf erzielte Monatswert; Das Tief lag mit -23,6% im Mai. Auf Jahresbasis sanken die August-Passagierzahlen aber immer noch um 18,8% (Europa verlor 26,7%).
An sich sollte das Ärgste aber überstanden sein. Wie die Branchenvereinigung nach einer Umfrage unter den Finanzchefs der Airline-Branche mitteilte, erwarten diese eine Verbesserung der Profitabilität auf Jahressicht. Das etwa durch radikale Kostensenkungsmassnahmen: Bei der AUA soll der Personalstand bis Ende 2010 von 7500 in Richtung 6000 Vollzeitstellen fallen. 2000 Stellen werden bei British Airways gestrichen, 1500 Stellen sind es bei Air France-KLM und auch Iberia ist am Streichen. Alles zumindest theoretisch: Denn überall drohen Streiks, die sich in Zeiten der Wirtschaftsflaute und steigender Arbeitslosenzahlen wohl einer gewissen politischen Unterstützung sicher sein können.
Doch den Airlines drohen die Kosten davon zu laufen, bei gleichzeitig anhaltendem Druck auf die Ticketpreise. So ist zuletzt der Öl-Preis deutlich gestiegen - Kerosin ist der grösste variable Kostenfaktor einer Airline. Da wundert es nicht, wenn IATA-Chef Giovanni Bisignani warnt: "Die Nachfrage scheint sich zu verbessern, aber von einer Profitabilität sind wir noch ein schönes Stück entfernt." Und: "Die Industrie ist noch nicht aus dem Gröbsten heraus." Was der Branche helfen könnte? Bisignani fordert, dass etwa die restriktiven Zugänge zu Märkten fallen müssen, wie auch einen weiteren Rückzug der Staaten aus den Eigentümerstrukturen. Ausserdem sollen sich angelehnte Branchen wie Airports darauf einstellen, auch ihr Scherflein zur Krise beizutragen.
In Zahlen liest sich die Krise so: 2008 flogen die Airlines laut IATA einen Verlust von 16,8 Milliarden Dollar ein, 11,0 Milliarden sollen es heuer sein und 3,8 nächstes Jahr (9/11 kostete in 2001 und 2002 mit 24,3 Milliarden weniger). Und bis allein der heurige Umsatzschwund von 15 Prozent auf 455 Milliarden Dollar überwunden ist, dauert es laut Bisignani mindestens bis 2012.
Anleger sollten sich also auf eine lange Durststrecke einstellen. Dafür würden die Branchenaktien zu den grossen Gewinnern zählen, sollte die Wirtschaft doch stärker anspringen, als etwa Bisignani erwartet.
Im bisherigen Jahresverlauf performten Europas Branchenaktien mit plus zehn Prozent jedenfalls schlechter als der Gesamtmarkt mit plus 25. Anleger, die eine "Wette auf den Aufschwung" eingehen wollen, sollten sich auf die finanziell solideren Player der Branche konzentrieren. Hier erscheint die Lufthansa als interessanteste Aktie.
Was bei Airlines "solide" heisst, zeigt ein Blick auf die Kreditratings: Lufthansa kämpft bei Standard & Poor's mit einem BBB- samt negativem Ausblick gegen den Fall in den Junk-Bereich, bei Moodys (Ba1) wurde der Kampf bereits verloren; British Airways liegt mit "BB" und "Ba3" ohnehin bereits tief im Non-Investment-Grade; Air France-KLM verzichtet zwar auf eine Ratingbeurteilung, doch da die Mitte Oktober lancierte 700-Millionen-Euro-Anleihe mit einem Zinskupon von 6,75 Prozent ausgestattet werden musste, scheint der Junk-Bereich dort ebenfalls festzustehen.
Den kompletten Artikel inklusive Grafiken und Charts finden sie auf http://www.foonds.com/article/2814
Ähnlich die Situation bei der Mutter Lufthansa, die im Q3 aber sogar unterm Strich ein Plus schaffte: Der Gewinn stieg um 23,5% auf 184 Mio. Euro, das operative Ergebnis schrumpfte jedoch von 277 auf 218 Mio. Das war's dann aber auch: "Lufthansa und ihre Partner-Airlines stellen sich auf ein schwieriges viertes Quartal ein", sagt CEO Wolfgang Mayrhuber.
Die Tendenz bei der Ergebnisentwicklung spiegelt sich auch in den weltweiten Passagierzahlen wider. Laut Daten der IATA sank das Aufkommen im August um 12%, der beste im bisherigen Jahresverlauf erzielte Monatswert; Das Tief lag mit -23,6% im Mai. Auf Jahresbasis sanken die August-Passagierzahlen aber immer noch um 18,8% (Europa verlor 26,7%).
An sich sollte das Ärgste aber überstanden sein. Wie die Branchenvereinigung nach einer Umfrage unter den Finanzchefs der Airline-Branche mitteilte, erwarten diese eine Verbesserung der Profitabilität auf Jahressicht. Das etwa durch radikale Kostensenkungsmassnahmen: Bei der AUA soll der Personalstand bis Ende 2010 von 7500 in Richtung 6000 Vollzeitstellen fallen. 2000 Stellen werden bei British Airways gestrichen, 1500 Stellen sind es bei Air France-KLM und auch Iberia ist am Streichen. Alles zumindest theoretisch: Denn überall drohen Streiks, die sich in Zeiten der Wirtschaftsflaute und steigender Arbeitslosenzahlen wohl einer gewissen politischen Unterstützung sicher sein können.
Doch den Airlines drohen die Kosten davon zu laufen, bei gleichzeitig anhaltendem Druck auf die Ticketpreise. So ist zuletzt der Öl-Preis deutlich gestiegen - Kerosin ist der grösste variable Kostenfaktor einer Airline. Da wundert es nicht, wenn IATA-Chef Giovanni Bisignani warnt: "Die Nachfrage scheint sich zu verbessern, aber von einer Profitabilität sind wir noch ein schönes Stück entfernt." Und: "Die Industrie ist noch nicht aus dem Gröbsten heraus." Was der Branche helfen könnte? Bisignani fordert, dass etwa die restriktiven Zugänge zu Märkten fallen müssen, wie auch einen weiteren Rückzug der Staaten aus den Eigentümerstrukturen. Ausserdem sollen sich angelehnte Branchen wie Airports darauf einstellen, auch ihr Scherflein zur Krise beizutragen.
In Zahlen liest sich die Krise so: 2008 flogen die Airlines laut IATA einen Verlust von 16,8 Milliarden Dollar ein, 11,0 Milliarden sollen es heuer sein und 3,8 nächstes Jahr (9/11 kostete in 2001 und 2002 mit 24,3 Milliarden weniger). Und bis allein der heurige Umsatzschwund von 15 Prozent auf 455 Milliarden Dollar überwunden ist, dauert es laut Bisignani mindestens bis 2012.
Anleger sollten sich also auf eine lange Durststrecke einstellen. Dafür würden die Branchenaktien zu den grossen Gewinnern zählen, sollte die Wirtschaft doch stärker anspringen, als etwa Bisignani erwartet.
Im bisherigen Jahresverlauf performten Europas Branchenaktien mit plus zehn Prozent jedenfalls schlechter als der Gesamtmarkt mit plus 25. Anleger, die eine "Wette auf den Aufschwung" eingehen wollen, sollten sich auf die finanziell solideren Player der Branche konzentrieren. Hier erscheint die Lufthansa als interessanteste Aktie.
Was bei Airlines "solide" heisst, zeigt ein Blick auf die Kreditratings: Lufthansa kämpft bei Standard & Poor's mit einem BBB- samt negativem Ausblick gegen den Fall in den Junk-Bereich, bei Moodys (Ba1) wurde der Kampf bereits verloren; British Airways liegt mit "BB" und "Ba3" ohnehin bereits tief im Non-Investment-Grade; Air France-KLM verzichtet zwar auf eine Ratingbeurteilung, doch da die Mitte Oktober lancierte 700-Millionen-Euro-Anleihe mit einem Zinskupon von 6,75 Prozent ausgestattet werden musste, scheint der Junk-Bereich dort ebenfalls festzustehen.
Den kompletten Artikel inklusive Grafiken und Charts finden sie auf http://www.foonds.com/article/2814
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