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Und ewig lockt das Gold

Spannende Zeiten für Gold-Anleger. Die dabei alles entscheidende Frage scheint die nach der Zukunft des US-Dollars. Denn die Abhängigkeit des gelben Edelmetalls vom Greenback bestätigt sich ein ums andere mal (siehe Chart auf www.foonds.com): Je stärker die US-Devise ist, desto geringer ist der Wunsch nach Gold, was dann wohl eine Frage des Preises ist.

Das zeigte sich zuletzt sogar in Indien, einem der weltweit wichtigsten Abnehmermärkte. Grund: In Indien hat Goldschmuck vor allem während des Lichterfestes (Diwali) und der darauffolgenden Hochzeitssaison Hochsaison - also jetzt. Laut der Indian Bullion Market Association litt die Nachfrage aber heuer unter den hohen Preisen von jenseits der 1000-Dollar-Marke für die Unze.

Schmuck macht zwar den Grossteil der Nachfrage aus (52% der bisher geförderten 158.000 Tonnen), das Wachstum kommt aber aus dem Investment- und Münzbereich, worin bisher 16% der Förderung ‘verschwanden’. Das zeigte sich bereits bei den letzten Zahlen zum Goldmarkt aus dem zweiten Quartal: Damals verzeichnete die Schmuckindustrie einen Nachfragerückgang von 22%, während die Münznachfrage um 62 und die nach ETFs um 1315% zulegte.
Einer der Profiteure dieser Entwicklung ist die Münze Österreich. Diese - als Weltmarktführer! - verkaufte heuer mit 908.721 Unzen bereits um 14% mehr als im gesamten Vorjahr.

Doch zurück zum Dollar und den sich daraus ergebenden Auswirkungen auf den Goldpreis. Bis ins erste Quartal 2010 hinein erwarten Analysten im Schnitt eine Schwächephase des Greenback, was eigentlich mit steigenden Goldpreisen einhergehen müsste, danach steht aber eine deutliche Befestigung des Dollar auf dem Programm - mehr oder weniger auch das Szenario von RZB-Chefanalyst Peter Brezinschek: "Kurzfristig macht das Investment Sinn. Der schwache US-Dollar könnte für einen weiteren Höhenflug des Goldpreises in Richtung 1150 bis 1200 Dollar sorgen." Das würde vor allem dann zutreffen, wenn der Dollar in Richtung 1,6 bis 1,62 zum Euro tendiert. Brezinschek sieht aber nur ein vorübergehendes Hoch des Goldpreises. Nicht zuletzt, weil die Zinsen á la longue wieder steigen sollten - und das untergräbt den Ausblick für den Goldpreis. "Wahrscheinlich schon auf Jahresbasis würde ich den Goldpreis daher wieder deutlich unter der 1000-Dollar-Marke sehen", blickt er in die Zukunft und kommt mit einem beinahe biblischem Gleichnis: "Zu babylonischen Zeiten war eine Unze Gold gleichzusetzen mit rund 350 Laib Brot." Angesichts des aktuellen Euro-Preises von um die 730 Euro pro Unze ist man nicht weit von den Relationen dieser Zeit entfernt.

Fondsmanager wie Hambro Evy von BlackRock sind jedenfalls überzeugt, mit der richtigen Aktienauswahl auch künftig schöne Erträge zu erzielen. Evy schaffte YTD ein Plus von mehr als 35%. Seine aktuell grössten Positionen sind Newcrest Mining, Kinross Gold und Goldcorp. Capital Invest-Fondsmanager Alfred Grusch setzt vor allem auf Barrick Gold und Newmont Mining. Bei Nestor-Mann Walter Wehrli sind es Iamgold und Sino Gold Mining.

Den kompletten Artikel inkusive Charts und einem Vergleich der Top-Goldaktienfonds finden Sie auf www.foonds.com