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Lohrke: Radar internationale Presse (kommentiert): EU, Bundesbank, Japan, etc.

Constellation mit Gewinnen und verringerten Schulden. Der Produzent von Mondavi Weinen und Corona Bier Constellation Brands Inc. hat im zweiten Quartal einen Gewinn von 99,7 Mio. Dollar (Vorjahr: -22,7 Mio. Dollar) erwirtschaftet. Die Umsätze wuchsen um +8,3 % auf 876,8 Mio. Dollar. Ohne Veränderungen wie Akquisitionen und Währungseffekte um +4 %. (WSJ)

Standpunkt: So langsam sehen wir eine Stabilisierung ist die Botschaft, die CFO (=Finanzvorstand) Bob Ryder von sich gibt. Wobei das sicherlich richtig ist. Der Gewinn aber eigenen Anstrengungen wie Kostensenkungsmaßnahmen und Schuldenzurückführungen zu verdanken ist. Und so wurde das Rating von Constellation nach oben angepasst.

ConocoPhilips warnt vor Gewinnschwäche. Die in Houston angesiedelte ConocoPhilips leidet an den niedrigen Energiepreisen und geringerer Profitabilität bei den Ölraffinerien. So ist der Durchschnittspreis von Gas gegenüber dem Vorjahreszeitraum um -67 % gefallen. Und der Rohölpreis um -40 %. Im zweiten Quartal ist deshalb der Gewinn um -76 % gefallen. Der nach Exxon Mobil Corp. und Cevron Corp. drittgrößte US-Gas und Ölproduzent hat deshalb angekündigt, dass seine Gewinne deutlich niedriger als in 2008 sein werden. (WSJ)

Standpunkt: Da ConocoPhilips international weniger diversifiziert ist als andere, trifft sie diese Marktbewegung härter als eben diese. Und so kommen erst einmal schlechte Zeiten auf das Unternehmen zu. Und dennoch sollte das Unternehmen mittelfristig wieder zulegen, da es von seinem mittleren Kursniveau der vergangenen Jahre in etwa 30 Dollar (Aktie derzeit bei 46,80 Dollar) entfernt ist.

Japanische Dividenden fallen in 1. Halbjahr um 1 Billion Yen. Die Zwischendividenden japanischer Aktienwerte sind im Zeitraum von April bis September 2009 um -34 % oder 1 Billion Yen zurückgefallen. Allen voran sind die Stahlwerte, die Autowerte und die Elektronikwerte. Da sich über 20 % der Aktien in Privathänden befinden, werden sich dadurch die Konsumausgaben in Japan weiter reduzieren. (NNI)

Standpunkt: Wobei man feststellen muss, dass die Unternehmen ihre Hausaufgaben, sprich Kostenreduzierungen, gemacht haben und eigentlich in der Lage zu Dividendenzahlungen wären. Sie sind aber vorsichtig weil die Umsätze noch nicht wieder zurückgekehrt sind. Und so bedingt das eine das andere. Es wird nicht ganz leicht sein aus diesem Teufelskreis herauszukommen.

Bundesbank will die Bankenaufsicht vollständig übernehmen. Wie man am Rande der Tagung von Weltbank und IWF vernehmen konnte, plant Bundesbankpräsident Axel Weber die der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen Bafin zugeordneten Aufgaben vollständig zu übernehmen. Die Angliederung der Bafin an die Bundesbank hingegen wurde verworfen. . (NNI)

Standpunkt: Schade, dass man sich nicht darauf einigen konnte diese vollkommen nutzlose Behörde Bafin nicht aufzulösen bzw. voll in die Bundesbank zu integrieren. Ich befürchte nämlich, dass sie sich noch mehr um die bösen Aktienclubs kümmern kann. Denn irgendwas müssen die Mitarbeiter dort schließlich tun. Warum nimmt man eine Zäsur wie diese, wo sich gezeigt hat, wie überflüssig die Behörde ist nicht her, um endlich Ausgaben einzusparen. Und uns kleine im Finanzwesen tätige Unternehmen von diesem bürokratischen, gegenüber Großen sanfte und nur Kleine trietzende, zahnlose Monster zu befreien. Bürokratieabbau ist offensichtlich nur ein Wort. Leider nicht mehr.

EU schlägt Steuer zum Klimaschutz vor. Die EU Kommission will auf dem bevorstehenden Kopenhagener Klimaschutzgipfel eine Klimasteuer vorschlagen. Die Steuer soll für den Klimaschutz verwendet werden. Eine Zustimmung wird erwartet weil alle Staaten aufgrund der Krise Steuerausfälle zu verzeichnen haben. (FAZ)

Standpunkt: Wie einfältig sind unsere EU-Politiker eigentlich? Statt Anreize zu setzen, gehen sie wieder einmal den platten Weg der Steuererhöhung. Wie dumm das ist, zeigt die Tatsache, dass sich die Steuer immer stärker abnehmen würde, wenn man dem Ziel näher kommt. Der Verweis auf allgemein rückläufige Steuern zeigt aber, dass das hehre Ziel des Klimaschutzes missbraucht wird, um eine europäische Steuer einzuführen. Diese fiskalgetriebenen Bürokraten sollten sich etwas schämen.