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Wie wird heute der Börsetag in Europa?

Verluste in den USA und Asien - und trotzdem stehen die Börseampeln auf grün. Zumindest liegt der Future auf den Euro Stoxx 50 für Dezember 0,07 Prozent im Plus.
Für die positive Erststimmung sorgte der deutsche GfK-Konsumklimaindex. Die deutsche Verbraucherstimmung ist mit 3,8 Punkten auf höchstem Wert seit Juni 2008 gestiegen.

In Österreich werden ab 11.00 Uhr werden die neuesten Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute Wifo und IHS zu 2009 sowie 2010 aus den Nachrichtenagenturen tickern. Hier sind durchaus Erhöhungen der bisherigen Einschätzungen zu erwarten.
Positiv könnten sich folgende drei Aktien entwickeln: Goldman Sachs erhöht das Kursziel der OMV von 32 auf 33 Euro; selbiges Institut erhöht das Kursziel für Zumtobel um 36 Prozent auf 14,7 Euro; Raiffeisen International erhält von der Bank of America ein "Buy".

In den USA steht für 16.00 Uhr zwar die Verkündigung des Verbrauchervertrauensindex der Uni Michigan an, doch das sind "nur" endgültige Daten für September. Der Index wird mit 70,5 nach 70,2 Punkten prognostiziert.

Ob die ebenfalls um 16.00 Uhr veröffentlichten Daten zu den Neubauverkäufen die Erwartungen erfüllen werden? Dann wären es im August 440.000 gewesen, nach zuvor 433.000.
Gestern verstimmten US-Immodaten jedenfalls noch. Grund: Im August wurden nur 5,1 Millionen Eigenheime verkauft. Analysten hatten mit 5,35 Millionen gerechnet.

Für Verstimmung sorgte auch der Tech-Sektor - etwa RIM. Der Handy-Hersteller erwartet für das dritte Quartal einen Umsatz von 3,6 bis 3,85 Milliarden US-Dollar, 3,91 hatten Analysten auf ihrer Rechnung stehen.
Weniger schlimm aber doch erwischte es HP. Der weltgrösste PC-Hersteller erwartet für 2010 einen Umsatz zwischen 117 und 118 Milliarden US-Dollar, 118,1 waren bisher erwartet.
Auch aus dem Land der aufgehenden Sonne trudelten Bad News aus dem Tech-Sektor ein: Nintendo senkt erstmals die Preise für seine Wii-Spielekonsolen. Dadurch sollen die Verkaufszahlen zum Weihnachtsgeschäft wieder angekurbelt werden. Sony gab praktisch zeitgleich bekannt, den Preis für seine PlayStation Portable in Japan zu senken.

Apropos Japan. Aiful, die Nummer zwei bei Konsumkrediten, hat für das laufende Geschäftsjahr einen Verlust in Milliardenhöhe angekündigt. Und trennt sich von 44 Prozent seiner Mitarbeiter. Der Abgang soll sich auf 311 Milliarden Yen (2,3 Mrd. Euro) belaufen, bisher ging das Institut von plus 8,1 Milliarden Yen aus. Die Ratingagentur Standard & Poor's sieht gar die Möglichkeit einer Insolvenz.

Gespannt schauen Anleger auch weiter nach Pittsburgh, wo am Donnerstag der dritte Weltfinanzgipfel begann. Auf der Tagesordnung stehen etwa strengere Regeln für die Eigenkapitalausstattung von Banken. Das bereitet den Chefs grosser Institute bereits Sorgen: "Dem Bankensektor werden engere Grenzen gesetzt, und die Profitabilität des Finanzsektors wird geringer sein", befürchtet etwa Deutsche Bank-CEO Josef Ackermann in der "Neuen Zürcher Zeitung" - UniCredit-Boss Alessandro Profumo äusserte sich unlängst ähnlich.