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Versorger-Aktien bleiben weiter in ihrem sicheren Hafen liegen
Anleger, die zu Jahresbeginn in den "sicheren Hafen" Versorger flüchteten, mussten zusehen, wie ihre Schiffe einfach im Hafen liegen blieben, während der Rest der Flotte auslief. In Zahlen: Europas Versorger liegen laut Bloomberg-Branchenindex YTD 5,25 Prozent im Plus (inkl. Dividende, sonst wären es minus 1,65 Prozent), der marktbreite Bloomberg-500-Index hingegen bei mehr als 22 Prozent.
Ist die Nachzüglerbranche somit ein "must have" und bereit, zur Aufholjagd zu blasen? RCB-Analystin Teresa Schinwald verneint das. Aber: "Einige Versorger haben eine attraktive Dividendenrendite, wie CEZ. Diese kann man sich sehr wohl ins Depot legen." Denn "es gibt in Osteuropa einige Konzerne, wie etwa CEZ, die durchaus mit westeuropäischen Versorgern zu vergleichen sind. Andere wiederum sind stark reguliert, der Staat hat grossen Einfluss", sagt sie mit Blick auf die polnische PGNiG oder die rumänischen Unternehmen TransElectrica und TransGaz.
Der tschechische Atom- und Kohlekraftwerksbetreiber ist damit auch Schinwalds derzeit einzige Kaufempfehlung im CEE-Universum der Branche. Als Kursziel nennt sie 1085 Kronen, 941 waren es zu Redaktionsschluss.
Das die Versorger seit Jahresbeginn nicht besser performten liegt wohl auch daran, dass sich die relative Unabhängigkeit der Branche von konjunkturellen Aufs und Abs als nicht so herausstellte, wie bisher gedacht. In Österreich etwa fiel der Stromverbrauch im ersten Halbjahr um fünf Prozent. Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber rechnet für das Gesamtjahr mit sieben Prozent. Zum Verbund sagt Schinwald übrigens "Halten" (Kursziel 36,0 Euro), gleiches gilt für die EVN (14,0 Euro).
Die rückläufige Nachfrage macht sich auch in den Strompreisen bemerkbar: Der Schnitt YTD von 50,44 Euro je MWh liegt 28 Prozent unter dem Vorjahresmittel. So eine Entwicklung begünstigt die EVN als klassischen Wiederverkäufer, der den Grossteil seines Stroms zukaufen muss. Auf der anderen Seite steht der Verbund, der seinen Strom verkaufen muss, ohne selbst viele Endkunden zu haben. Auch das spiegelt sich in den Kursentwicklungen wider: Seit Jahresbeginn liegt die EVN 25 Prozent im Plus, der Verbund nur 8,3.
Dass Versorger-Aktien derzeit nicht der grosse Renner sind, zeigt sich an den heutigen Kapitalmarktaktivitäten: Enel begibt zur Refinanzierung Anleihen über fünf Milliarden Euro, bei Iberdrola sind es zwei Milliarden US-Dollar. Bleibt die Frage der Attraktivität: Der bis 2014 laufende Bond von Iberdrola (ISIN USG4721SAP68, Nominale 1000 $) weist nicht nur ein Währungsrisiko auf, die derzeitige Rendite von 3,63 Prozent liegt auch deutlich unter jener der Aktien-Dividende von rund fünf Prozent. Bei Enel waren die Bedingungen zu Redaktionsschluss noch nicht festgelegt; gegen die Dividendenrendite der Italiener (mehr als sechs Prozent) werden sich die Bonds aber jedenfalls weniger rentieren.
Ist die Nachzüglerbranche somit ein "must have" und bereit, zur Aufholjagd zu blasen? RCB-Analystin Teresa Schinwald verneint das. Aber: "Einige Versorger haben eine attraktive Dividendenrendite, wie CEZ. Diese kann man sich sehr wohl ins Depot legen." Denn "es gibt in Osteuropa einige Konzerne, wie etwa CEZ, die durchaus mit westeuropäischen Versorgern zu vergleichen sind. Andere wiederum sind stark reguliert, der Staat hat grossen Einfluss", sagt sie mit Blick auf die polnische PGNiG oder die rumänischen Unternehmen TransElectrica und TransGaz.
Der tschechische Atom- und Kohlekraftwerksbetreiber ist damit auch Schinwalds derzeit einzige Kaufempfehlung im CEE-Universum der Branche. Als Kursziel nennt sie 1085 Kronen, 941 waren es zu Redaktionsschluss.
Das die Versorger seit Jahresbeginn nicht besser performten liegt wohl auch daran, dass sich die relative Unabhängigkeit der Branche von konjunkturellen Aufs und Abs als nicht so herausstellte, wie bisher gedacht. In Österreich etwa fiel der Stromverbrauch im ersten Halbjahr um fünf Prozent. Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber rechnet für das Gesamtjahr mit sieben Prozent. Zum Verbund sagt Schinwald übrigens "Halten" (Kursziel 36,0 Euro), gleiches gilt für die EVN (14,0 Euro).
Die rückläufige Nachfrage macht sich auch in den Strompreisen bemerkbar: Der Schnitt YTD von 50,44 Euro je MWh liegt 28 Prozent unter dem Vorjahresmittel. So eine Entwicklung begünstigt die EVN als klassischen Wiederverkäufer, der den Grossteil seines Stroms zukaufen muss. Auf der anderen Seite steht der Verbund, der seinen Strom verkaufen muss, ohne selbst viele Endkunden zu haben. Auch das spiegelt sich in den Kursentwicklungen wider: Seit Jahresbeginn liegt die EVN 25 Prozent im Plus, der Verbund nur 8,3.
Dass Versorger-Aktien derzeit nicht der grosse Renner sind, zeigt sich an den heutigen Kapitalmarktaktivitäten: Enel begibt zur Refinanzierung Anleihen über fünf Milliarden Euro, bei Iberdrola sind es zwei Milliarden US-Dollar. Bleibt die Frage der Attraktivität: Der bis 2014 laufende Bond von Iberdrola (ISIN USG4721SAP68, Nominale 1000 $) weist nicht nur ein Währungsrisiko auf, die derzeitige Rendite von 3,63 Prozent liegt auch deutlich unter jener der Aktien-Dividende von rund fünf Prozent. Bei Enel waren die Bedingungen zu Redaktionsschluss noch nicht festgelegt; gegen die Dividendenrendite der Italiener (mehr als sechs Prozent) werden sich die Bonds aber jedenfalls weniger rentieren.
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