, boerse-express
Lohrke: Radar internationale Presse (kommentiert): Talbots, Navistar, Fraport, etc.
Talbots in den Miesen. Der amerikanische Hersteller für Frauenkleidung Talbots Inc. hat aufgrund der schwachen Nachfrage und trotz Kostensenkungsanstrengungen im zweiten Quartal einen Verlust in Höhe von -24,5 Mio. Dollar erwirtschaftet. Die Umsätze gingen um -23 % auf 304,6 Mio. Dollar zurück. (WSJ)
Standpunkt: Auch wenn für das dritte Quartal eine leichte Besserung in Aussicht gestellt wird, so gehen die Analysten weiter von einem Umsatzverlust von -14 bis -17 % aus. Auch werden weitere Verluste erwartet. Ein Kaufkandidat ist Talbots derzeit wahrlich nicht.
Navistar mit Verlusten nach Umsatzrückgang von -37 %. Navistar International Corp. schreibt aufgrund einer schlechten Entwicklung in seiner Lastwagensparte im dritten Quartal rote Zahlen . Der Verlust betrug -12 Mio. Dollar. Die Umsätze gingen um -37 % auf 2,51 Mrd. Dollar zurück. Die Bruttomarge brach von 22,8 % auf 15,4 % ein. (WSJ)
Standpunkt: Laut CEO Daniel Ustian sollen derzeit keine drastischen Kostensenkungsprogramme gefahren werden, weil das langfristig die Geschäfte schädigen würde. Das ist verständlich aber sicherlich in Zeiten wie diesen nicht leicht umzusetzen. Ausserdem setzt der bei einer solch drastisch gefallenen Bruttomarge das Unternehmen dem Risiko aus, dass falls die Konjunktur länger am Boden bleibt als erwartet, es in ordentliche Schieflage kommen kann. Insofern ist Vorsicht geboten.
M‘bishi Heavy fertigt Landeklappen für Boeing 737 in Vietnam. Mitsubishi Heavy Industries Ltd. wird ab Mitte September in seinem Werk in Hanoi Landeklappen für den Jetliner Boeing 737 fertigen. M’bishi ist damit das erste Unternehmen, dass in Vietnam Flugzeugteile herstellt. (NNI)
Standpunkt: An dieser Meldung ist nicht nur interessant, dass M’bishi für Boeing tätig wird. Mindestens genauso interessant ist, dass Vietnam nach und nach aufholt. Es steht nämlich mitten im Übergang von einer Plan- in eine Marktwirtschaft. Mit allen Chancen, die das birgt.
Fraport: Passagierzahlen fast auf Vorjahresniveau. Im August wurden mit 4,9 Mio. Passagieren nur -0,4 % weniger als im Vorjahresvergleichsmonat gezählt. Für das Gesamtjahr rechnet man deshalb bei Fraport nur noch mit einem Rückgang von -5 bis -6 % statt bisher mit -6 bis -9 %. Luftfracht und Luftbewegungen waren beide mit je -5 % rückläufig. Die Luftfracht betrug 156.627 Tonnen und die Zahl der Flugbewegungen lag bei 39.663. (PM)
Standpunkt: Nach wie vor ist insbesondere in den Mittelstrecken-Destinationen noch die Zurückhaltung der Urlaubsreisenden zu spüren. Das Geld sitzt offenbar doch nicht mehr so locker. Und dennoch scheint sich langsam aber allmählich der Rückgang zu verlangsamen. Gleichwohl werden wir auf Erfolgsmeldungen noch ein bisschen warten müssen.
Schiffsfonds-Investoren wollen klagen. Vermehrt versuchen Käufer von geschlossenen Schiffsfonds, die hohe Verluste erlitten haben, zu klagen. Anlegeranwälte meinen, dass die Berater vor dem Ausmass der aktuellen Krise hätten warnen müssen. In Deutschland wurde ein Drittel der weltweiten Containerflotte finanziert. Es gab 1.000 Beteiligungsgesellschaften, die ca. 50 Mrd. Euro eingesammelt und investiert haben. Branchenkennern zufolge seien 70 Schifffonds bereits in Not. (FAZ)
Standpunkt: Also, wenn Beratungsprämien verschwiegen wurden und Verkaufsprospekte nicht ausgehändigt wurden oder auf die Risiken nicht hingewiesen wurde bzw. mit Falschinformationen versorgt wurde, dann ist laut BGH-Rechtsprechung der Berater zu Recht in der Haftung. Aber für das wirtschaftliche Risiko an sich kann auch ein Berater nichts. Auch viele Institute und Fachleute haben die Krise unterschätzt. Und dass ein Tanker, der heute für 6.000 Euro pro Tag zu haben ist, noch vor einem Jahr 34.000 Euro gekostet hat, muss sich schliesslich irgendwo niederschlagen. Anlagen haben immer ein Risiko. Und Anleger müssen das auch tragen oder die Finger davon lassen. Auch das gehört zur Mündigkeit.
Standpunkt: Auch wenn für das dritte Quartal eine leichte Besserung in Aussicht gestellt wird, so gehen die Analysten weiter von einem Umsatzverlust von -14 bis -17 % aus. Auch werden weitere Verluste erwartet. Ein Kaufkandidat ist Talbots derzeit wahrlich nicht.
Navistar mit Verlusten nach Umsatzrückgang von -37 %. Navistar International Corp. schreibt aufgrund einer schlechten Entwicklung in seiner Lastwagensparte im dritten Quartal rote Zahlen . Der Verlust betrug -12 Mio. Dollar. Die Umsätze gingen um -37 % auf 2,51 Mrd. Dollar zurück. Die Bruttomarge brach von 22,8 % auf 15,4 % ein. (WSJ)
Standpunkt: Laut CEO Daniel Ustian sollen derzeit keine drastischen Kostensenkungsprogramme gefahren werden, weil das langfristig die Geschäfte schädigen würde. Das ist verständlich aber sicherlich in Zeiten wie diesen nicht leicht umzusetzen. Ausserdem setzt der bei einer solch drastisch gefallenen Bruttomarge das Unternehmen dem Risiko aus, dass falls die Konjunktur länger am Boden bleibt als erwartet, es in ordentliche Schieflage kommen kann. Insofern ist Vorsicht geboten.
M‘bishi Heavy fertigt Landeklappen für Boeing 737 in Vietnam. Mitsubishi Heavy Industries Ltd. wird ab Mitte September in seinem Werk in Hanoi Landeklappen für den Jetliner Boeing 737 fertigen. M’bishi ist damit das erste Unternehmen, dass in Vietnam Flugzeugteile herstellt. (NNI)
Standpunkt: An dieser Meldung ist nicht nur interessant, dass M’bishi für Boeing tätig wird. Mindestens genauso interessant ist, dass Vietnam nach und nach aufholt. Es steht nämlich mitten im Übergang von einer Plan- in eine Marktwirtschaft. Mit allen Chancen, die das birgt.
Fraport: Passagierzahlen fast auf Vorjahresniveau. Im August wurden mit 4,9 Mio. Passagieren nur -0,4 % weniger als im Vorjahresvergleichsmonat gezählt. Für das Gesamtjahr rechnet man deshalb bei Fraport nur noch mit einem Rückgang von -5 bis -6 % statt bisher mit -6 bis -9 %. Luftfracht und Luftbewegungen waren beide mit je -5 % rückläufig. Die Luftfracht betrug 156.627 Tonnen und die Zahl der Flugbewegungen lag bei 39.663. (PM)
Standpunkt: Nach wie vor ist insbesondere in den Mittelstrecken-Destinationen noch die Zurückhaltung der Urlaubsreisenden zu spüren. Das Geld sitzt offenbar doch nicht mehr so locker. Und dennoch scheint sich langsam aber allmählich der Rückgang zu verlangsamen. Gleichwohl werden wir auf Erfolgsmeldungen noch ein bisschen warten müssen.
Schiffsfonds-Investoren wollen klagen. Vermehrt versuchen Käufer von geschlossenen Schiffsfonds, die hohe Verluste erlitten haben, zu klagen. Anlegeranwälte meinen, dass die Berater vor dem Ausmass der aktuellen Krise hätten warnen müssen. In Deutschland wurde ein Drittel der weltweiten Containerflotte finanziert. Es gab 1.000 Beteiligungsgesellschaften, die ca. 50 Mrd. Euro eingesammelt und investiert haben. Branchenkennern zufolge seien 70 Schifffonds bereits in Not. (FAZ)
Standpunkt: Also, wenn Beratungsprämien verschwiegen wurden und Verkaufsprospekte nicht ausgehändigt wurden oder auf die Risiken nicht hingewiesen wurde bzw. mit Falschinformationen versorgt wurde, dann ist laut BGH-Rechtsprechung der Berater zu Recht in der Haftung. Aber für das wirtschaftliche Risiko an sich kann auch ein Berater nichts. Auch viele Institute und Fachleute haben die Krise unterschätzt. Und dass ein Tanker, der heute für 6.000 Euro pro Tag zu haben ist, noch vor einem Jahr 34.000 Euro gekostet hat, muss sich schliesslich irgendwo niederschlagen. Anlagen haben immer ein Risiko. Und Anleger müssen das auch tragen oder die Finger davon lassen. Auch das gehört zur Mündigkeit.