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Immos: Noch keine Entwarnung bei Abwertungen
Während die britischen Immoaktien bereits wieder Aufschläge zu ihren zuletzt berichteten Net Asset Values (NAV) verzeichnen, kann am Kontinent - mit einigen Ausnahmen wie etwa Unibail-Rodamco - noch keine Rede davon sein. Austro-Titel weisen dabei, wie in den vergangenen Wochen mehrfach zitiert, die vergleichsweise höchsten Abschläge aus.
Die Immobilienunternehmen am Kontinent dürften aber - im Gegensatz zu den UK-Firmen - noch nicht am Ende der Immoabwertungen angelangt sein. "Angesichts einer zeitlichen Verzögerung bei den Bewertungen am Kontinent und dem Umstand, dass negative Auswirkungen von den Mieten erst greifen werden, erwarten wir für alle Unternehmen weitere signifikante Abwertungen", so das auf Immoaktien spezialisierte Researchhaus Kempen im dieser Woche erschienen Markt-Update zum europäischen Immobiliensektor.
"Wir schätzen, dass die durchschnittliche Immo-Gesellschaft am Kontinent seit dem Geschäftsjahr 2007 den Immobilienbestand um lediglich 7,6% abgewertet hat". Im Vergleich dazu hätten die grossen UK-Immos seit dem ersten Halbjahr 2007 Abschreibungen von 38% im Schnitt vorgenommen. Die Schlussfolgerung: Während in Grossbritannien damit der Boden erreicht sein dürfte, hätten die übrigen europäischen Immos noch Abwertungen von durchschnittlich 18% vor sich, bis das Tief erreicht ist.
Die Analysten der UBS sind ähnlicher Meinung: "Kontinentaleuropa dürfte rund sechs Monate hinter den UK hinterherhinken, was das Erreichen der Tiefpunkte bei den Bewertungen anbelangt". Dennoch zeigen sie eine Präferenz für kontinentaleuropäische Immoaktien.
Was österreichische Immos anbelangt, so wird von der UBS derzeit keine einzige Aktie gecovert, im Kempen-Universum hat sich ihre Anzahl verringert: Immofinanz und Immoeast werden nicht mehr abgedeckt, die Coverage für Atrium ist "restricted", da Kempen der Jersey-Gesellschaft seit geraumer Zeit bei den Kapitaltransaktionen (wie auch bei der kommenden Kapitalerhöhung) zur Seite steht. Somit gibt es aktuell nur Bewertungen für CA Immo (Reduce, Kursziel wurde von 5,20 auf 7,90 Euro erhöht) und conwert (Reduce, Kursziel 8,10 Euro).
Für beide Unternehmen - wie auch in früheren Reports für Atrium - erwarten die Kempen-Analysten weiterhin negative Neubewertungsergebnisse - und zwar gleich auf Sicht der nächsten Jahre. CA Immo sollte derart bis 2012 unterm Strich nicht in die Gewinnzone kommen, conwert nach einem kräftigen Minus im laufenden Jahr ab 2010 wieder. Ob dies eintritt, erscheint freilich fraglich: So erwartet Kempen für conwert 2009 einen Verlust von an die 190 Mio. Euro, im Halbjahr wies das Unternehmen einen Gewinn von 13,6 Mio. Euro aus. CA Immo sollte - wenn es nach den Kempen-Annahmen geht - heuer einen Verlust von an die 350 Mio. Euro ausweisen, zum Halbjahr war es lediglich ein Minus von 91 Mio. Euro.
Insgesamt geht Kempen für die kommenden zwölf Monate für die gecoverten Immoaktien von keiner brüllenden Performance aus. Im Durchschnitt wird ein Total Return von -2,6% erwartet, wobei sich allerdings grosse Schwankungen zwischen den einzelnen Titeln auftun. Zu den Favoriten zählen derzeit die Aktien von ProLogis European Properties, Sponda, VastNed Retail, Corio und Unibail Rodamco.
Etwas optimistischer geben sich die UBS-Analysten: "Immobilienaktien haben in früheren wirtschaftlichen Erholungsphasen den breiteren Markt outperformt, vor allem deshalb, weil die Tiefs in den Abschwungphasen heftiger ausfallen".
Und letzteres trifft ja auch mit Blick auf die jüngste Vergangenheit des österreichischen Immo-ATX zu. (bs)
Aus dem Börse Express vom 9. September 2009
Die Immobilienunternehmen am Kontinent dürften aber - im Gegensatz zu den UK-Firmen - noch nicht am Ende der Immoabwertungen angelangt sein. "Angesichts einer zeitlichen Verzögerung bei den Bewertungen am Kontinent und dem Umstand, dass negative Auswirkungen von den Mieten erst greifen werden, erwarten wir für alle Unternehmen weitere signifikante Abwertungen", so das auf Immoaktien spezialisierte Researchhaus Kempen im dieser Woche erschienen Markt-Update zum europäischen Immobiliensektor.
"Wir schätzen, dass die durchschnittliche Immo-Gesellschaft am Kontinent seit dem Geschäftsjahr 2007 den Immobilienbestand um lediglich 7,6% abgewertet hat". Im Vergleich dazu hätten die grossen UK-Immos seit dem ersten Halbjahr 2007 Abschreibungen von 38% im Schnitt vorgenommen. Die Schlussfolgerung: Während in Grossbritannien damit der Boden erreicht sein dürfte, hätten die übrigen europäischen Immos noch Abwertungen von durchschnittlich 18% vor sich, bis das Tief erreicht ist.
Die Analysten der UBS sind ähnlicher Meinung: "Kontinentaleuropa dürfte rund sechs Monate hinter den UK hinterherhinken, was das Erreichen der Tiefpunkte bei den Bewertungen anbelangt". Dennoch zeigen sie eine Präferenz für kontinentaleuropäische Immoaktien.
Was österreichische Immos anbelangt, so wird von der UBS derzeit keine einzige Aktie gecovert, im Kempen-Universum hat sich ihre Anzahl verringert: Immofinanz und Immoeast werden nicht mehr abgedeckt, die Coverage für Atrium ist "restricted", da Kempen der Jersey-Gesellschaft seit geraumer Zeit bei den Kapitaltransaktionen (wie auch bei der kommenden Kapitalerhöhung) zur Seite steht. Somit gibt es aktuell nur Bewertungen für CA Immo (Reduce, Kursziel wurde von 5,20 auf 7,90 Euro erhöht) und conwert (Reduce, Kursziel 8,10 Euro).
Für beide Unternehmen - wie auch in früheren Reports für Atrium - erwarten die Kempen-Analysten weiterhin negative Neubewertungsergebnisse - und zwar gleich auf Sicht der nächsten Jahre. CA Immo sollte derart bis 2012 unterm Strich nicht in die Gewinnzone kommen, conwert nach einem kräftigen Minus im laufenden Jahr ab 2010 wieder. Ob dies eintritt, erscheint freilich fraglich: So erwartet Kempen für conwert 2009 einen Verlust von an die 190 Mio. Euro, im Halbjahr wies das Unternehmen einen Gewinn von 13,6 Mio. Euro aus. CA Immo sollte - wenn es nach den Kempen-Annahmen geht - heuer einen Verlust von an die 350 Mio. Euro ausweisen, zum Halbjahr war es lediglich ein Minus von 91 Mio. Euro.
Insgesamt geht Kempen für die kommenden zwölf Monate für die gecoverten Immoaktien von keiner brüllenden Performance aus. Im Durchschnitt wird ein Total Return von -2,6% erwartet, wobei sich allerdings grosse Schwankungen zwischen den einzelnen Titeln auftun. Zu den Favoriten zählen derzeit die Aktien von ProLogis European Properties, Sponda, VastNed Retail, Corio und Unibail Rodamco.
Etwas optimistischer geben sich die UBS-Analysten: "Immobilienaktien haben in früheren wirtschaftlichen Erholungsphasen den breiteren Markt outperformt, vor allem deshalb, weil die Tiefs in den Abschwungphasen heftiger ausfallen".
Und letzteres trifft ja auch mit Blick auf die jüngste Vergangenheit des österreichischen Immo-ATX zu. (bs)
Aus dem Börse Express vom 9. September 2009