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Frankfurt: US-Arbeitsmarktdaten beflügeln DAX

Dank freundlich aufgenommener US-Arbeitsmarktzahlen konnte der deutsche Aktienmarkt am Freitag zum ersten Mal in dieser Handelswoche im positiven Terrain schliessen. Der Leitindex Dax verabschiedete sich mit Plus 1,57 Prozent bei 5.384,43 Zählern aus dem Handel. Im Wochenverlauf verlor er indes 2,41 Prozent. Der MDax rückte um 1,80 Prozent auf 6.769,72 Punkte vor. Der TecDax gewann 2,24 Prozent auf 700,98 Zähler.

Die Arbeitslosenquote in den Vereinigten Staaten kletterte im August überraschend deutlich, doch der Stellenabbau schwächte sich ab und die Stundenlöhne stiegen stärker als erwartet. "Die US-Daten haben den Markt gestützt", sagte Herbert Perus, Leiter des Aktienteams bei Raiffeisen Capital Management in Wien. Zudem sei in den USA am Montag "Labor Day" und damit ein Feiertag, bei dem die Börsen sich bislang im Vorfeld immer recht freundlich gezeigt hätten. "Der Arbeitsmarktbericht hat darüber hinaus den Pessimisten etwas den Wind aus den segeln genommen", fügte der Experte hinzu. Mit dem Ende der Berichtssaison schauten Anleger nun auch wieder verstärkt auf Makro-Daten, erklärte Perus

Im Dax stiegen die Aktien des Autoherstellers Daimler nach überraschend optimistischen Aussagen von Konzernchef Dieter Zetsche zu Einsparungen in diesem Jahr an der Index-Spitze um 5,08 Prozent auf 31,830 Euro. Zetsche sagte der "Bild"-Zeitung, dass Daimler 2009 deutlich mehr als die geplanten vier Milliarden Euro einsparen werde. BMW zogen mit und kletterten um 5,24 Prozent auf 31,730 Euro. K+S sprangen aufgrund von Übernahmespekulationen um 2,30 Prozent hoch auf 36,50 Euro. "Ein typisches Freitagsgerücht gibt hier Auftrieb", sagte Helaba-Experte Mirko Pillep und verwies auf Marktgerüchte, denen zufolge der US-Wettbewerber Potash an dem Kasseler Dünger- und Salzhersteller interessiert sei und ein Gebot in Höhe von 50,00 Euro je Aktie vorbereite.

Die Aktien der Commerzbank profitierten von einer Hochstufung des europäischen Bankensektors durch Goldman Sachs auf "Overweight". Sie gewannen 4,73 Prozent auf 6,975 Euro und erreichten damit ihren höchsten Stand seit Mitte Dezember 2008. Die Aktien der Deutschen Bank rückten zugleich um 3,49 Prozent auf 48,500 Euro vor.

In den Blick rückten auch die Titel der Deutschen Telekom , die um 2,96 Prozent auf 9,400 Euro stiegen. Der Konzern führt einem Pressebericht zufolge wegen eines möglichen Verkaufs des britischen Mobilfunkgeschäfts erste Gespräche mit Interessenten. Wie die "Financial Times" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen schrieb, wird als möglicher Verkaufspreis eine Summe von rund vier Milliarden Euro angestrebt.

Die Papiere von ProSiebenSat.1 stiegen nach Aussagen von Vorstandschef Thomas Ebeling über den Marktanteil bei den Zuschauern um 5,59 Prozent auf 7,18 Euro und waren damit Favorit im MDax. Die Anteilsscheine von Bauer folgten mit plus 5,25 Prozent auf 26,27 Euro dicht auf dem Fusse. Goldman Sachs verhalf den Papieren mit einer Hochstufung von "Neutral" auf "Buy" zu dem Kursgewinn. Die Aktien des Stahlhändlers Klöckner & Co (KlöCo) schlossen bei 17,46 Euro um 0,74 Prozent schwächer und konnten damit den grössten Teil ihrer vorherigen Verluste ausbügeln. KlöCo rüstet sich für die Zeit nach der Krise und plant eine Kapitalerhöhung über 200 Millionen Euro, um wieder zukaufen zu können.

Die Entscheidung der Börse über die Index-Änderungen am Vorabend brachte keine Überraschungen: Infineon werden vom 21. September an wieder im Dax vertreten sein, während Hannover Rück zurück in den MDax muss. Die Infineon-Aktie legte um 3,76 Prozent auf 3,730 Euro zu, die der Hannover Rück um lediglich 0,33 Prozent auf 30,16 Euro. Arcandor fallen aus dem MDax (plus 0,92 Prozent), ebenso wie HRE (unverändert) und Kuka (-5,25 Prozent). Aufsteigen werden hier Baywa (plus 1,02 Prozent) und erneut die Aareal Bank (plus 8,49 Prozent). Den TecDax verlassen müssen Singulus (plus 0,45 Prozent) und Solon (plus 1,20 Prozent), während Dialog Semiconductor (plus 1,01 Prozent), Manz Automation (+4,60 Prozent) und Drillisch (+5,80 Prozent) aufgenommen werden.