, boerse-express

ATX schliesst auf Jahreshoch

Die Wiener Börse hat die Sitzung am Donnerstag bei moderatem Volumen mit deutlich höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 77,75 Punkte oder 3,34 Prozent auf 2.404,42 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 35 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.369 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York +0,06 Prozent, DAX/Frankfurt +0,95 Prozent, FTSE/London +0,84 Prozent und CAC-40/Paris +0,45 Prozent.

Von Beginn an weitete die Wiener Börse ihre Kursgewinne sukzessive aus, um auf ihrem Tageshoch zu schließen. Allen voran sorgten die Aktien der Erste Group dafür, dass der ATX zum ersten Mal seit Oktober 2008 über 2.400 Punkten schließen konnte und damit auch ein neues Jahreshoch markierte.

Unternehmensergebnisse wie jene von Raiffeisen International und der Post standen ebenso im Fokus wie eine Vielzahl an Analystenkommentaren. Die positive Stimmung entscheidend prägen konnten die Daten zum Wirtschaftswachstum in Deutschland und in Frankreich sowie konjunkturoptimistische Aussagen der US-Notenbank Fed vom Vorabend.

An die Spitze des Kurszettels kletterten die Aktien von BWT mit einem steilen Kursanstieg um 14,22 Prozent auf 17,99 Euro im Anschluss an die Bestätigung der Kaufempfehlung "buy" durch die Analysten der Erste Group. Der Wasseraufbereiter hatte am Vortag Ergebnisse vorgelegt, die von den Experten als "außergewöhnlich stark" bezeichnet wurden. Die Aktien von Christ Water, die am morgigen Freitag ihre Halbjahreszahlen präsentieren, bewegten sich im Vorfeld nicht.

Der Bankensektor lieferte mit den Halbjahreszahlen von Raiffeisen International jedoch das Tagesgespräch. Die Ergebnisse seien durchwachsen ausgefallen, kommentierten Händler. Dass es keinen Ausblick gegeben habe, sei "keine so positive Aussage", sagte ein Teilnehmer. Raiffeisen International stiegen dennoch um 3,43 Prozent auf 36,20 Euro und gehörten damit zu den gefragtesten Aktien.

Erste Group standen noch weiter oben auf der Kaufliste der Investoren, die Papiere kletterten um 8,69 Prozent auf 28,40 Euro und verhalfen dem ATX zu einem Aufschlag von knapp 39 Punkten.

Die übrigen Schwergewichte konnten mit Ausnahme der voestalpine in der Gewinnzone schließen. OMV machten die negative Tendenz des europäischen Ölsektors nicht mit und rückten um 1,38 Prozent auf 27,82 Euro vor. Voestalpine konnten den Schwung der im Dow-Jones-Stoxx-600 als Branchensieger hervorgegangenen Stahlwerte nicht mitnehmen und fielen um 0,74 Prozent auf 20,21 Euro.

Post-Aktien fielen nach der Vorlage von Halbjahreszahlen um 3,86 Prozent auf 19,90 Euro. Das Unternehmen hat die Wirtschaftskrise im ersten Halbjahr und insbesondere im zweiten Quartal kräftig zu spüren bekommen. Analysten äußerten sich vor allem über den leicht unter den Erwartungen berichteten Cash-Flow negativ.

Die UniCredit-Analysten haben ihr Kursziel für die Immoeast-Aktien von 2,4 auf 3,6 Euro angehoben. Die Papiere kletterten um 9,15 Prozent auf 3,10 Euro. Zumtobel rückten um 3,49 Prozent auf 8,90 Euro vor. Die UBS erhöht das Zumtobel-Kursziel von 5,4 auf 8,5 Euro und sieht die Anlageempfehlung bei "Neutral" nach "Sell".

Der Flughafen Wien hat im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 1,826.599 Passagieren um 5,2 Prozent weniger Menschen transportiert. Die Aktie stieg dennoch um 3,38 Prozent auf 30,25 Euro.