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Aktien-Indizes: Es wird wieder neu gewürfelt

In den kommenden Wochen stehen etliche Index-Überprüfungen an, teilweise könnte es dabei auch zu grösseren Änderungen kommen. Bereits am Mittwoch (12. August) veröffentlicht MSCI Barra nach Börseschluss in den USA das Ergebnis der August-Reviews für die MSCI Equity Indizes. Bei der letzten Umstellung im Mai wurden Strabag und Wienerberger aus dem MSCI Austria gestrichen.

Auch beim Index-Anbieter Stoxx stehen Überprüfungen an. Im Stoxx 50 sind aufgrund der deutlich gesunkenen Kapitalisierung die Aktien von Philips und ING Groep in Gefahr. Diese könnten, so die Experten der UniCredit, durch Enel und Unilever ersetzt werden. Im Euro Stoxx 50 wiederum haben die Aktien von Anheuser-Busch und CRH gute Chancen, Renault und Fortis zu ersetzen. Stoxx Ltd. wird das Ergebnis der Reviews am 1. September bekanntgeben.


Bereits eine Woche früher, am 25. August nach Marktschluss, werden die Änderungen für den Dow Jones Stoxx 600 Index veröffentlicht, in dem auch etliche österreichische Titel enthalten sind. Auf Basis der zuletzt publizierten "Selection List", anhand welcher sich potenzielle Änderungen ableiten lassen können, ergibt sich für die Stoxx-600-Mitglieder aus Österreich - mit Ausnahme der Post - aktuell keine Gefahr, aus dem Index zu fallen.

Aber auch die Post kann - obwohl zuletzt in puncto Free Float-Kapitalisierung auf Rang 646 abgerutscht - theoretisch im Index bleiben. Die Stoxx 600-Mitglieder Wienerberger und Atrium, die in der vorangegangenen "Selection List" jenseits der 600er Marke zu finden waren, haben mittlerweile wieder aufgeholt.

Die Post ist erst seit Jänner 2009 im Stoxx 600, sie ersetzte damals die britische HBOS. Das Regelwerk sieht nun vor, dass sich für die Besetzung der Index-Ränge 550 bis 600 jene Unternehmen angeschaut werden, die in puncto Kapitalisierung die Plätze 550 bis 700 belegen. Und dabei haben dann jene Aktien Vorrang, die bislang schon im Stoxx 600 vertreten waren.

In der ersten September-Woche tagen auch die Entscheidungsgremien für die Indexzusammenstellung in Österreich und Deutschland. Beim ATX geht es um eine eventuelle Neuzusammensetzung per September-Verfall. Als Vorlage wird die Beobachtungsliste 08/2009 (per 31.8. 2009) dienen, die allerdings an Überraschungen nicht allzu reich sein dürfte. Der jüngste ATX-Neuzugang, EVN, wird auch im Herbst fix dabei sein. Die Frage ist daher einzig, wie das ATX-Komitee mit der AUA verfahren wird. Entscheidet man sich für eine Herausnahme der Airline, so ist Palfinger der Topkandidat auf den frei werdenden Platz. Aussenseiterchancen gibt es für A-Tec.

Im DAX dürfte HannoverRe aus dem Index fallen und durch Infineon ersetzt werden. Im MDAX wird Arcandor gestrichen, auch Hypo Real Estate und KUKA wackeln laut UniCredit. (bs/dra)

Im MSCI Austria sind aktuell folgende Aktien vertreten: Verbund, OMV, Telekom Austria, Erste Group, Vienna Insurance Group, voestalpine und Raiffeisen International.

Auch im Dow Jones Stoxx 600 gab es auf Blick der vergangenen Quartale etliche Streichungen für Austro-Werte: Im Dezember des Vorjahres wurden etwa Strabag, Immofinanz und Immoeast gestrichen.

Im Dow Jones Stoxx 600 sind derzeit die Aktien von Erste Group, OMV, Telekom, Verbund, voestalpine, Raiffeisen International, VIG, Andritz, Wienerberger, Intercell, Atrium und bwin gewichtet.


Aus dem Börse Express vom 11. August 2009