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Atrium unterliegt künftig dem Übernahmerecht der Niederlande
Atrium (im Bild: Chairman Chaim Katzman) verwirklicht nun das angekündigte Zweitlisting an der Euronext in Amsterdam - und dabei sollen aus den Zertifikaten, die ja derzeit von den Anlegern gehalten werden, auch gleich Aktien werden. So hat Atrium (die frühere Meinl European Land) einen Prospekt veröffentlicht und darin bekanntgegeben, dass die Notierung und der Handel der Aktien an der Euronext und an der Wiener Börse voraussichtlich am 19. August 2009 unter dem Wertpapier-Kürzel ATRS beginnen werden. Die Anleger von Atrium erhalten voraussichtlich zu diesem Zeitpunkt Aktien eingebucht - in derselben Zahl, wie sie bislang Zertifikate gehalten haben. Dies erfolgt automatisch. Dann endet auch das Depository Agreement mit der OeKB, wo bislang die Aktien, die den ausgegebenen Zertifikaten zugrunde lagen, gelagert waren.
Das Atrium-Management erhofft sich vom Zweitlisting in Amsterdam einen erweiterten Investorenkreis und folglich eine höhere Liquidität in der Aktie und Kursanstiege. Spezielle Roadshows werde es nicht geben, man wisse aber von institutionellen Investoren, die aufgrund gewisser Richtlinien bislang nicht in Atrium veranlagen konnten, weil das Unternehmen nur in Wien notiert, so ein Sprecher zum BE. Der Titel wird derzeit von vier Häusern gecovert (Sal. Oppenheim, UniCredit, Kempen und Wood&Company), das Zweitlisting könnte auch hier für stärkere Aufmerksamkeit der Community sorgen.
Neben der höheren Präsenz Institutioneller an der Euronext argumentiert Atrium auch mit dem Umstand, dass in Wien primär extern gemanagte Immobilienunternehmen notieren. Hier wolle man sich insofern abheben, als an der Euronext intern gemanagte Immos dominieren.
Der Kapitalmarktprospekt von Atrium hat stolze 499 Seiten. Das Unternehmen geht darin u.a. auf anhängige Verfahren (Klagen und Klagsandrohungen von MEL-Anlegern, etc.) und Risken sowie auf die bestehenden Verbindungen zur Meinl Bank ein. So agiert die Bank nach wie vor als Treuhänder für Bonds aus 2001, 2003 und jene Papiere, die im Rahmen des MTN Programms 2005 emittiert worden sind. Auch existieren noch einige Garantien für einen Buchwert von insgesamt 36,4 Mio. Euro, die die Bank für Atrium abgegeben hat. Diese sollen aber bald durch Garantien Dritter ersetzt werden, geht aus dem Prospekt hervor.
Mit dem Listing in Amsterdam unterliege Atrium künftig dem Übernahmerecht der Niederlande, heisst es weiters. Das österreichische Übernahmerecht ist auf Atrium nicht anwendbar, seitens der Übernahmekomission läuft aber nach wie vor eine Überprüfung der Anwendbarkeit des heimischen Takeover-Rechts in Hinblick auf die Ausgabe der Partly Paid Shares im Februar 2006 bei Meinl European Land.
Gemäss dem niederländischen Übernahmerecht hat ein Anbieter dann ein verpflichtendes Übernahmeoffert zu legen, wenn er zumindest über 30% der Stimmrechte eines Unternehmens verfügt. Das Pflichtangebot hat zu einem "fairen Preis" zu erfolgen. Das ist in der Regel der höchste Preis, den der Bieter im Jahr vor dem Angebot für Aktien des Unternehmens bezahlt hat.
Mit Blick auf zuletzt getätigte Rückkäufe von ausgegebenen Schuldpapieren führt Atrium an, dass man auch weiterhin versuchen werde, die Kapital- und Bilanzstrutur zu optimieren. Daher werden weitere Rückkäufe von ausstehenden Anleihen und auch der nachrangigen Wandelanleihen überlegt. Letztere werden exklusiv von Gazit/CPI gehalten. (bs)
Aus dem Börse Express vom 11. August 2009
Das Atrium-Management erhofft sich vom Zweitlisting in Amsterdam einen erweiterten Investorenkreis und folglich eine höhere Liquidität in der Aktie und Kursanstiege. Spezielle Roadshows werde es nicht geben, man wisse aber von institutionellen Investoren, die aufgrund gewisser Richtlinien bislang nicht in Atrium veranlagen konnten, weil das Unternehmen nur in Wien notiert, so ein Sprecher zum BE. Der Titel wird derzeit von vier Häusern gecovert (Sal. Oppenheim, UniCredit, Kempen und Wood&Company), das Zweitlisting könnte auch hier für stärkere Aufmerksamkeit der Community sorgen.
Neben der höheren Präsenz Institutioneller an der Euronext argumentiert Atrium auch mit dem Umstand, dass in Wien primär extern gemanagte Immobilienunternehmen notieren. Hier wolle man sich insofern abheben, als an der Euronext intern gemanagte Immos dominieren.
Der Kapitalmarktprospekt von Atrium hat stolze 499 Seiten. Das Unternehmen geht darin u.a. auf anhängige Verfahren (Klagen und Klagsandrohungen von MEL-Anlegern, etc.) und Risken sowie auf die bestehenden Verbindungen zur Meinl Bank ein. So agiert die Bank nach wie vor als Treuhänder für Bonds aus 2001, 2003 und jene Papiere, die im Rahmen des MTN Programms 2005 emittiert worden sind. Auch existieren noch einige Garantien für einen Buchwert von insgesamt 36,4 Mio. Euro, die die Bank für Atrium abgegeben hat. Diese sollen aber bald durch Garantien Dritter ersetzt werden, geht aus dem Prospekt hervor.
Mit dem Listing in Amsterdam unterliege Atrium künftig dem Übernahmerecht der Niederlande, heisst es weiters. Das österreichische Übernahmerecht ist auf Atrium nicht anwendbar, seitens der Übernahmekomission läuft aber nach wie vor eine Überprüfung der Anwendbarkeit des heimischen Takeover-Rechts in Hinblick auf die Ausgabe der Partly Paid Shares im Februar 2006 bei Meinl European Land.
Gemäss dem niederländischen Übernahmerecht hat ein Anbieter dann ein verpflichtendes Übernahmeoffert zu legen, wenn er zumindest über 30% der Stimmrechte eines Unternehmens verfügt. Das Pflichtangebot hat zu einem "fairen Preis" zu erfolgen. Das ist in der Regel der höchste Preis, den der Bieter im Jahr vor dem Angebot für Aktien des Unternehmens bezahlt hat.
Mit Blick auf zuletzt getätigte Rückkäufe von ausgegebenen Schuldpapieren führt Atrium an, dass man auch weiterhin versuchen werde, die Kapital- und Bilanzstrutur zu optimieren. Daher werden weitere Rückkäufe von ausstehenden Anleihen und auch der nachrangigen Wandelanleihen überlegt. Letztere werden exklusiv von Gazit/CPI gehalten. (bs)
Aus dem Börse Express vom 11. August 2009
Relevante Links: Atrium European Real Estate Limited