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Lohrke: Radar internationale Presse (kommentiert): Bridgestone, Australien, Japan, Elektroautos, etc.

Bridgestone mit deutlichem Abrieb. Der japanische Reifenhersteller hat in den ersten sechs Monaten einen Verlust von -38,34 Mrd. Yen oder -401,3 Mio. Dollar erwirtschaftet. Im Vorjahr war noch ein Gewinn von 37,24 Mrd. Dollar zu verzeichnen. (WSJ)

Standpunkt: Die gesamte Automobilzulieferindustrie hat es schwer. Vor allem auch die Reifenhersteller. Umso bestürzender ist es übrigens, was für ein Schmierentheater sich da bei der Continental AG abspielt. Für Bridgestone jedenfalls sieht die Zukunft auch ohne diese Querelen schlecht aus.

Australiens Wirtschaft zeigt Anzeichen einer Belebung. Die Zentralbank Australiens ist für das Bruttosozialprodukt des Landes für den Rest 2009 und 2010 äußerst optimistisch und hat deshalb seinen Forecast (=Ausblick) erhöht. Demzufolge soll das BSP in 2009 um +0,5 % wachsen. Und so wird erwartet, dass Australien als eines der ersten Länder die Zinsen wieder anheben wird. (WSJ)

Standpunkt: Die Botschaft Australiens lautet. Die Konjunkturpakete und das lockere Notenbankgeld zeigen endlich ihre Wirkung. Überall auf der Welt zeigen sich erste Zeichen der Erholung. Die Konjunktur springt zaghaft an. Aber sie springt an.

Japanischer Handelsbilanzüberschuss steigt um +144,4 %. Im Juni ist der Handelsbilanzüberschuss zum ersten Mal seit langem um +144,4 % gestiegen. (NNI)

Standpunkt: Wenn das nicht Klasse ist. Auch in Japan tut sich langsam was. Da Japan extrem exportabhängig ist, ist das ein gutes Zeichen für die Entwicklung der Weltkonjunktur. Langsam bewegt sich was.

Regierung hat kein Geld für Elektroautos. Obwohl die Bundesregierung tönt, dass sie Deutschland zum Leitmarkt der Elektromobilität machen will, wird es keine staatlichen Zuschüsse geben. Im „Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität“ jedenfalls ist dafür nichts vorgesehen. Denn die Kaufanreize für Stromautos sollen zwar geprüft werden, stehen aber unter dem „Vorbehalt der geltenden Finanzplanung und der politischen Entscheidungen in der nächsten Legislaturperiode“. (FAZ)

Standpunkt: Sie alle wissen, dass ich kein Freund von Subventionen bin. Lieber Steuern runter, als Spielgeld für unreife Politiker. Aber bevor man eine sinnlose Abwrackprämie auf den Markt schmeißt, hätte man doch besser gleich Elektroautos unterstützt. Das Umweltbewusstsein war wohl am Ende doch nicht so groß. Was wir übrigens von der nächsten Regierung – gleich was diese Wahlversprecher ins Blaue hinein pusten – zu erwarten haben, zeigt dieses Programm. Alles steht unter dem Vorbehalt der Finanzplanung. Für uns wird es nächstes Jahr richtig dicke kommen, das werden Sie sehen. (FAZ)