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US-Börsen - Wall Street mit Abgaben


Der Dow-Jones-Index hat nach vier Gewinntagen in Folge wieder im Minus geschlossen. Händlern zufolge haben die Anleger gemischt ausgefallene Konjunkturdaten zum Anlass genommen, Kasse zu machen. So hatte sich in den Vereinigten Staaten die Stimmung der Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor nach drei Anstiegen in Folge leicht eingetrübt. Andererseits aber hatten die Industrieaufträge im Juni überraschend zugelegt und der Beschäftigungsabbau im Privatsektor hatte sich im Juli spürbar abgeschwächt.

Auch der Ausblick des weltgrößten Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble (P&G) habe die Anleger auf dem falschen Fuß erwischt, sagten Börsianer. Gedämpft wurden die Verluste jedoch Händlern zufolge durch eine positive Studie von Goldman Sachs. Die Analysten hatten die Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in den USA im zweiten Halbjahr 2009 angehoben.

Der Leitindex sank um 0,42 Prozent auf 9280,97 Zähler - am Dienstag hatte er noch ein neues Jahreshoch markiert. Der marktbreite S&P-500-Index wies am Mittwoch zum Handelsende ein Minus von 0,29 Prozent auf 1002,72 Zähler auf. An der Technologiebörse NASDAQ fiel der Composite-Index um 0,91 Prozent auf 1993,05 Zähler. Für den Auswahlindex NASDAQ 100 ging es um 0,86 Prozent nach unten auf 1614,44 Punkte.

Anteilsscheine von Procter & Gamble verbilligten sich am Dow-Ende um 2,79 Prozent auf 53,91 US-Dollar. Für das erste Quartal des nächsten Geschäftsjahres stellte der weltgrößte Konsumgüterkonzern einen organischen Umsatzrückgang von bis zu drei Prozent in Aussicht. Damit würde das Unternehmen laut Händlern hinter den Markterwartungen zurückbleiben.

Titel von Kraft Foods aber fielen nur um minimale 0,04 Prozent auf 28,33 Dollar. Der Lebensmittelkonzern hatte seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr erhöht und rechnet nun mit einem Gewinn je Aktie von mindestens 1,93 nach zuletzt vorhergesagten 1,88 Dollar. Allerdings hatte der Umsatz wegen des stärkeren Dollars, der Einnahmen außerhalb der USA beim Umrechnen niedriger ausfallen lässt, trotz der höheren Preise nachgegeben und den Markt enttäuscht.

Finanzwerte zählten indes zu den klaren Gewinnern im Dow. Sie profitierten besonders von der Anhebung der BIP-Prognose durch Goldman Sachs. An der Spitze des Leitindex verteuerten sich etwa die Papiere der Bank of America um 6,52 Prozent auf 16,66 Dollar, und die Anteilsscheine des Kreditkarten-Unternehmens American Express rückten dahinter um 5,75 Prozent auf 30,36 Dollar vor. JPMorgan-Aktionäre konnten sich über ein Plus von 3,90 Prozent auf 41,78 Dollar freuen.

Die nicht mehr im Dow notierten Anteilsscheine des ehemals weltgrößten Versicherers American International Group (AIG) schnellten gar um 62,72 Prozent auf exakt 22,00 Dollar in die Höhe. William Lefkowitz, Optionsstratege beim Broker firm vFinance Investments, sprach von Eindeckungskäufen durch Anleger, die zuvor auf fallende Kurse gesetzt hätten. Börsianer verwiesen zudem auf die am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Quartalszahlen. Das Geschäft könnte sich nach fünf schwierig verlaufenen Quartalen erstmals wieder stabilisiert haben, hieß es.

Unter den an der NASDAQ gelisteten Papieren sackten die Titel von Electronic Arts um 6,81 Prozent auf 20,40 Dollar ab. Der Spielespezialist hatte im ersten Quartal einen niedriger als gedachten Umsatz erwirtschaftet. Auch der Umsatzausblick auf 2010 habe die durchschnittlichen Erwartungen verfehlt, sagten Börsianer. Garmin-Aktien aber schnellten um 23,84 Prozent auf 33,66 Dollar nach oben. Der Navigationsgerätehersteller hatte im zweiten Quartal trotz eines rückläufigen Gewinns die Markterwartungen hinter sich lassen können. Der Umsatz war hingegen minimal unter den Analystenschätzungen geblieben.

Der Kurs des Euro legte nach den gemischt ausgefallen Konjunkturdaten wieder zu und kostete zuletzt 1,4418 US-Dollar. Richtungsweisende zehnjährige Anleihen verloren 18/32 Punkte auf 94 26/32 Punkte und rentierten mit 3,764 Prozent. Die Anhebung der BIP-Prognose durch Goldman Sachs habe dem Anleihenmarkt etwas "Wind aus den Segeln genommen", kommentierte Jason Rogin, Analyst bei Guggenheim Securities. (Forts.) cz



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