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Analyse der Woche: Neuerlich einige Initial Coverages für Austro-Werte

In der abgelaufenen Woche standen die Bankwerte Erste Group und Raiffeisen International klar im Fokus der Anleger. Die Erste überraschte mit positiven Quartalszahlen, die Aktie legte auf Wochensicht mehr als 10% zu. Erste Group und RI zählen auch zu jenen ATX-Werten, die im Juli am kräftigsten gewinnen konnten.

Zur Erste Group gab es zwar jede Menge Analyse-Updates vor und nach den Quartalszahlen, viele sind aber erst dabei, ihre Schätzungen zu überarbeiten. Die Erste Group hat mit ihrem Halbjahresgewinn die ursprüngliche Konsensusprognose für das Gesamtjahr bereits fast eingestellt. Zu spektakulären Upgrades ist es bislang aber nicht gekommen, Analysten rechnen mit einem schwächeren zweiten Halbjahr. Die Aktie der Erste Group notiert aktuell über den meisten von Researchhäusern ausgegebenen Kurszielen.

Erfreulicherweise gab es auch in der abgelaufenen Woche wieder einige Initial Coverages: Die DZ Bank nahm die Coverage für die Strabag mit einer Kaufempfehlung und Kursziel 19,5 Euro auf.

Die HSBC wiederum ist erneut flott in Sachen Austro-Research unterwegs und ergänzt ihre Austro-Liste um die Aktien von CA Immo und conwert. "Wir präferieren den defensiven deutschen und österreichischen Immomarkt", so Analyst Thomas Martin. Für die Region CEE und SEE bleibt er noch vorsichtig eingestellt. Vor diesem Hintergrund erhielt conwert eine "overweight"-Empfehlung mit Kursziel 8 Euro, CA Immo wird mit "neutral" und Kursziel 6 Euro eingestuft.
Der österreichische IATX performe seit Jahresbeginn deutlich besser als entsprechenden Immo-Indizes für Deutschland und UK. Die Austro-Titel hätten derzeit aber noch wenig Aufmerksamkeit von deutschen Investoren.

Nachdem HSBC wenige Tage zuvor auch die Coverage für die Vienna Insurance Group gestartet hat, deckt die Investmentbank nun 14 heimische Aktien ab. Zu Jahresbeginn waren es noch zwei. Dieser Austro-Schwerpunkt gefällt uns klarerweise. Daher ist für uns der "Austrian Real Estate Report" der HSBC die "Analyse der Woche". Damit fällt zum zweiten Mal seit Start dieser Serie unsere Wahl auf HSBC.

Weiters in unserem Fokus: Der umfassende Report der Erste Group zu den CEE-Pharmawerten. Wegen ihres defensiven Charakters sei die Pharmabranche eine der wenigen, die positive Wachstumsraten melden kann und in der das Risiko einer Senkung von Prognosen eher beschränkt ist. Damit sollten die CEE-Pharmaaktien über einen starken Schutzschild verfügen, der sie vor den Turbulenzen eines immer noch volatilen CEE-Aktienmarktes bewahrt, so das Analystenteam. Kaufempfehlungen gibt es für Krka und Intercell, die ungarischen Aktien Egis und Richter werden mit "Akkumulieren" empfohlen.

Goldman Sachs wiederum hat zu Wochenbeginn bekräftigt, dass die starke Stahlnachfrage aus China ein wichtiger Faktor für die Erholung der europäischen Stahlbranche ist. Die Analysten haben ihre Prognose für den Stahlpreis im Jahr 2010 um 14% angehoben. voestalpine zählt mit Kursziel 26 Euro zu den favorisierten Werten.

In der kommenden Woche stehen wieder zahlreiche Ergebnismeldungen an, wir hoffen, dass es auch auf der Research-Seite lebhaft bleibt.

Die Börse Express Redaktion kürt jeweils zum Wochenschluss eine "Analyse der Woche". Dabei wollen wir rückblickend nochmals auf jene Reports hinweisen, die entweder deutliche Kursreaktionen ausgelöst, überraschende Aspekte oder neue Ansätze enthalten haben. Die BE-Redaktion erhebt natürlich keinen Vollständigkeitsanspruch, wir können nur jene Analysen in unsere Überlegungen einbeziehen, von denen wir wissen. Auch wird die "Analyse der Woche" nie frei von subjektiven Einschätzungen sein. Aber das ist die Börse auch nicht.
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