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Neuer Zund für Spekulationen in Sachen Verbund und EVN
Ein Bericht des "Handelsblatt"bringt frischen Wind in die Spekulationen über eine mögliche Neuordnung der österreichischen Strombranche. So heisst es, EnBW-Chef Hans-Peter Villis prüfe den Ausstieg beim Nachbarn MVV Energie aus Mannheim und bei der österreichischen EVN. Die beiden Namen wollte der Chef von Deutschlands drittgrösstem Energiekonzern am Donnerstag im Rahmen der Präsentation der Halbjahreszahlen zwar nicht bestätigen, er kündigte aber Desinvestitionen im Volumen von 1,5 Mrd. Euro an. Auch deutsche Analysten spekulieren, dass es sich dabei um EVN und MVV handeln könnte. Die EnBW ist an der EVN mit knapp 36% beteiligt, 51% hält das Land Niederösterreich, der Rest ist im Streubesitz.
"Für die EVN wäre der Verkauf klar positiv und würde einige strategische Investoren anlocken", meint Sal. Oppenheim-Analyst Gregor Kirstein in einer ersten Reaktion. Daher könnte auch eine "erwähnenswerte" Prämie zum aktuellen Aktienkurs erzielt werden, glaubt er. Aktuell ist die EVN an der Börse mit knapp 2 Mrd. Euro bewertet. Das 36%-Paket wäre damit am Markt 720 Mio. Euro wert. Laut Sal. Oppenheim weist der Titel einen Abschlag von 23% zur Peer Group auf.
Hierzulande wird in Marktkreisten immer wieder der Verbund als heissester Anwärter für einen Aufgriff dieses EVN-Pakets genannt. Analyst Kirstein:"Abhängig vom Käufer des Pakets könnte das ein Anstoss für die Konsolidierung des östererichischen Energiemarktes sein". Er bekräftigt die Kaufempfehlung für die EVN-Aktie mit Fair Value 16 Euro.
Verbund-Sprecherin Beate McGinn sagt dazu, dass der Konzern grundsätzlich Gerüchte nicht kommentiere. Nur soviel: "Wenn ein konkretes Angebot käme, dann würden wir es natürlich prüfen".
Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber meinte vor einigen Tagen gegenüber Bloomberg auf die Frage nach einem möglichen Interesse am 25%-Anteil der französischen EdF an der Estag: "Prinzipiell ja. Wir müssen aber vorsichtig sein. Akquisitionen müssen strategisch Sinn machen, auch müsste uns eine Mehrheit angeboten werden". Die EdF hält 45% an der EnBW.
Der Verbund hat zwar erst vor kurzem in Deutschland einen Milliardenzukauf getätigt, dieser sei jedoch bereits grösstenteils refinanziert, so Anzengruber. Der Konzern verfügt weiters über eine offene syndizierte Kreditlinie von 57 Mio. Euro, die noch nicht belastet sei und vereinbarte Kreditlinien über 600 Mio. Euro. Im Rahmen seines EMTN-Programms (European Medium Term Note) mit einem Gesamtvolumen von 3 Mrd. Euro hat der Verbund bislang Anleihen über 1,34 Mrd. Euro begeben.
"Jetzt hat EnBW wieder einmal einen Stein in den See geworfen und schaut, was nach den Wellen passiert", meint ein Beobachter aus der Branche diesbezüglich zur APA. (bs)
Aus dem Börse Express vom 31. Juli 2009
"Für die EVN wäre der Verkauf klar positiv und würde einige strategische Investoren anlocken", meint Sal. Oppenheim-Analyst Gregor Kirstein in einer ersten Reaktion. Daher könnte auch eine "erwähnenswerte" Prämie zum aktuellen Aktienkurs erzielt werden, glaubt er. Aktuell ist die EVN an der Börse mit knapp 2 Mrd. Euro bewertet. Das 36%-Paket wäre damit am Markt 720 Mio. Euro wert. Laut Sal. Oppenheim weist der Titel einen Abschlag von 23% zur Peer Group auf.
Hierzulande wird in Marktkreisten immer wieder der Verbund als heissester Anwärter für einen Aufgriff dieses EVN-Pakets genannt. Analyst Kirstein:"Abhängig vom Käufer des Pakets könnte das ein Anstoss für die Konsolidierung des östererichischen Energiemarktes sein". Er bekräftigt die Kaufempfehlung für die EVN-Aktie mit Fair Value 16 Euro.
Verbund-Sprecherin Beate McGinn sagt dazu, dass der Konzern grundsätzlich Gerüchte nicht kommentiere. Nur soviel: "Wenn ein konkretes Angebot käme, dann würden wir es natürlich prüfen".
Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber meinte vor einigen Tagen gegenüber Bloomberg auf die Frage nach einem möglichen Interesse am 25%-Anteil der französischen EdF an der Estag: "Prinzipiell ja. Wir müssen aber vorsichtig sein. Akquisitionen müssen strategisch Sinn machen, auch müsste uns eine Mehrheit angeboten werden". Die EdF hält 45% an der EnBW.
Der Verbund hat zwar erst vor kurzem in Deutschland einen Milliardenzukauf getätigt, dieser sei jedoch bereits grösstenteils refinanziert, so Anzengruber. Der Konzern verfügt weiters über eine offene syndizierte Kreditlinie von 57 Mio. Euro, die noch nicht belastet sei und vereinbarte Kreditlinien über 600 Mio. Euro. Im Rahmen seines EMTN-Programms (European Medium Term Note) mit einem Gesamtvolumen von 3 Mrd. Euro hat der Verbund bislang Anleihen über 1,34 Mrd. Euro begeben.
"Jetzt hat EnBW wieder einmal einen Stein in den See geworfen und schaut, was nach den Wellen passiert", meint ein Beobachter aus der Branche diesbezüglich zur APA. (bs)
Aus dem Börse Express vom 31. Juli 2009
Relevante Links: EVN AG