, boerse-express
Kreditausfälle im Osten werden Banken lang begleiten
Trotz der Wirtschaftskrise dürften die in Osteuropa engagierten Auslandsbanken laut Analysten im zweiten Quartal 2009 in der Gewinnzone bleiben. Zwar wird die Zahl notleidender Kredite weiter steigen, aber Investoren und Analysten halten auch im Gesamtjahr Verluste für unwahrscheinlich. Diese Erwartungen haben in den vergangenen Monaten positiv auf die Kursentwicklung gewirkt. Bankaktien in Griechenland, Österreich und Schweden haben den DJ Stoxx European Banking Sector Index überflügelt. Für eine Entwarnung ist es aber noch zu früh, denn der Anstieg von Arbeitslosigkeit und Insolvenzen hat in der Region erst begonnen.
"Das zweite Quartal wird keine wesentliche Verschlechterung im Vergleich mit dem ersten und dem vierten Quartal zeigen", sagte Francois Boissin, Bankanalyst bei Exane BNP Paribas. "Aber wir haben noch keine Klarheit über den Zeitpunkt und das Ausmass der Erholung, und das bleibt die Schlüsselfrage", fügte er an. Die Verschlechterung des Kreditgeschäfts wird länger dauern als angenommen. Mehr und mehr Banken erwarten den Höhepunkt bei faulen Krediten erst 2011.
Der einstmals boomende Osten wird 2009 wegen der geringeren Exporte schrumpfen. Die Wirtschaft in Zentral- und Osteuropa wird einer Schätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) um fünf Prozent zurückgehen, in der früheren Sowjetunion sogar um 5,8 Prozent. Morgan Stanley hat in einer jüngsten Analyse die Situation mit der Asienkrise im Jahr 1998 verglichen. "Faule Kredite werden ein Hoch von 15 Prozent erreichen ... mit einigen Unterschieden nach Ländern und Kundensegmenten", heisst es in der Analyse.
Die Krise entfaltet sich in Osteuropa nur langsam. Nach Reuters-Schätzungen werden 2009 nur drei grosse Banken in der Region in die Verlustzone rutschen, bei den restlichen Banken werden allerdings die Gewinne einbrechen." Insgesamt erwarten wir, dass der Bankensektor heuer Geld verdienen wird", sagte Matthias Siller, Fondsmanager bei Barings Asset Management. "Das bedeutet auch, dass wir mit keiner weit verbreiteten Kapitalvernichtung rechnen müssen", fügte er an.
Nicht jeder ist so optimistisch. Einige Investoren verweisen darauf, dass sich in vergangenen Krisen gezeigt habe, dass die Zeitverzögerung zwischen der Auswirkung auf die Realwirtschaft und dem Höhepunkt bei faulen Krediten rund ein Jahr beträgt. Zudem schieben die Banken das Aufstocken der Kreditvorsorgen hinaus und betreiben aktives Schuldenmanagement, in der Hoffnung, dass inzwischen der Zyklus dreht.
Das Ausmass der Krise ist in den verschiedenen Regionen sehr unterschiedlich. Während die Swedbank eine der drei Banken ist, die heuer vermutlich Verluste schreibt, weil sie vor allem in der Ukraine und in Lettland aktiv ist, stehen Banken wie die Erste Group, die in Zentraleuropa aktiv ist, viel besser da.
Die Ukraine und Lettland sind bereits auf Hilfe des IWF angewiesen. So wird das Ergebnis der Raiffeisen International , die in der Ukraine der zweitgrösste Kreditgeber ist, von diesem Engagement gezeichnet sein. In Ländern wie Polen und Tschechien bereiten vorerst nur unbesicherte Privatkundenkredite den Banken Kopfzerbrechen, während es bei Hypothekarkrediten und dem Firmenkundengeschäft noch kaum Ausfälle gibt.
Die Erste Group wird am 30. Juli als erste der grossen Auslandsbanken Osteuropas Quartalszahlen vorlegen. Das grösste Engagement hat sie in Rumänien, Tschechien und der Slowakei.
"Das zweite Quartal wird keine wesentliche Verschlechterung im Vergleich mit dem ersten und dem vierten Quartal zeigen", sagte Francois Boissin, Bankanalyst bei Exane BNP Paribas. "Aber wir haben noch keine Klarheit über den Zeitpunkt und das Ausmass der Erholung, und das bleibt die Schlüsselfrage", fügte er an. Die Verschlechterung des Kreditgeschäfts wird länger dauern als angenommen. Mehr und mehr Banken erwarten den Höhepunkt bei faulen Krediten erst 2011.
Der einstmals boomende Osten wird 2009 wegen der geringeren Exporte schrumpfen. Die Wirtschaft in Zentral- und Osteuropa wird einer Schätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) um fünf Prozent zurückgehen, in der früheren Sowjetunion sogar um 5,8 Prozent. Morgan Stanley hat in einer jüngsten Analyse die Situation mit der Asienkrise im Jahr 1998 verglichen. "Faule Kredite werden ein Hoch von 15 Prozent erreichen ... mit einigen Unterschieden nach Ländern und Kundensegmenten", heisst es in der Analyse.
Die Krise entfaltet sich in Osteuropa nur langsam. Nach Reuters-Schätzungen werden 2009 nur drei grosse Banken in der Region in die Verlustzone rutschen, bei den restlichen Banken werden allerdings die Gewinne einbrechen." Insgesamt erwarten wir, dass der Bankensektor heuer Geld verdienen wird", sagte Matthias Siller, Fondsmanager bei Barings Asset Management. "Das bedeutet auch, dass wir mit keiner weit verbreiteten Kapitalvernichtung rechnen müssen", fügte er an.
Nicht jeder ist so optimistisch. Einige Investoren verweisen darauf, dass sich in vergangenen Krisen gezeigt habe, dass die Zeitverzögerung zwischen der Auswirkung auf die Realwirtschaft und dem Höhepunkt bei faulen Krediten rund ein Jahr beträgt. Zudem schieben die Banken das Aufstocken der Kreditvorsorgen hinaus und betreiben aktives Schuldenmanagement, in der Hoffnung, dass inzwischen der Zyklus dreht.
Das Ausmass der Krise ist in den verschiedenen Regionen sehr unterschiedlich. Während die Swedbank eine der drei Banken ist, die heuer vermutlich Verluste schreibt, weil sie vor allem in der Ukraine und in Lettland aktiv ist, stehen Banken wie die Erste Group, die in Zentraleuropa aktiv ist, viel besser da.
Die Ukraine und Lettland sind bereits auf Hilfe des IWF angewiesen. So wird das Ergebnis der Raiffeisen International , die in der Ukraine der zweitgrösste Kreditgeber ist, von diesem Engagement gezeichnet sein. In Ländern wie Polen und Tschechien bereiten vorerst nur unbesicherte Privatkundenkredite den Banken Kopfzerbrechen, während es bei Hypothekarkrediten und dem Firmenkundengeschäft noch kaum Ausfälle gibt.
Die Erste Group wird am 30. Juli als erste der grossen Auslandsbanken Osteuropas Quartalszahlen vorlegen. Das grösste Engagement hat sie in Rumänien, Tschechien und der Slowakei.
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