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US-Börsen - Hoffnung auf Konjunkturerholung beflügelt


Die New Yorker Aktienbörse hat am Donnerstag nach mehrmaligem Überschreiten der Grenze zwischen Gewinn und Verlust doch noch im grünen Bereich geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index stieg minimal um 4,76 Punkte oder 0,06 Prozent auf 8.183,17 Einheiten. Der S&P-500 Index gewann 3,12 Punkte (plus 0,35 Prozent) auf 882,68 Zähler. Der Nasdaq Composite Index erhöhte sich um 5,38 Einheiten oder 0,31 Prozent auf 1.752,55 Zähler.

Börsianern zufolge profitierten vor allem Bankenwerte von Aussichten auf eine baldige Konjunkturerholung. Anleger schöpften aus den jüngsten Unternehmens- und Konjunkturdaten Hoffnung auf eine Stabilisierung der Ökonomie. "Die Last liegt nun auf den Schultern der Unternehmensergebnisse, welche die großen Erwartungen erst bestätigen müssen", kommentierte ein Händler.

Von der Konjunkturfront konnten erfreuliche Daten zum Arbeitsmarkt vorgelegt werden. Demnach ist die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend deutlich um 52.000 auf 565.000 gesunken, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 605.000 Anträge gerechnet.

Vor allem Bankenwerte konnten von den Hoffnungen profitieren und standen weit oben auf den Kauflisten der Investoren. JP Morgan gewannen an der Indexspitze 2,78 Prozent auf 33,62 Dollar und Bank of America rückten um 1,10 Prozent auf 11,97 Dollar vor. Goldman Sachs stiegen um 3,36 Prozent auf 143,21 Dollar, nachdem die Experten der Bank of America das Anlagevotum von "neutral" auf "buy" hochgenommen hatten.

Auch die am Vortag nach Börsenschluss präsentierten Zweitquartalszahlen des Aluminiumkonzerns Alcoa werteten viele Anleger als Zeichen der Konjunkturstabilisierung. Zwar hatte Alcoa unterm Strich ein Minus von 454 Mio. Dollar erwirtschaftet, das Minus fiel jedoch geringer als erwartet aus. Alcoa-Chef Klaus Kleinfeld sagte, es gebe Anzeichen dafür, dass die geringe Nachfrage auf den Weltmärkten wieder anziehe. Die Aktien, die kurz nach der Eröffnung ihr Tageshoch von 10,08 Dollar gesehen hatten, fielen im Verlauf kontinuierlich und schlossen um 2,43 Prozent schwächer bei 9,23 Dollar.

Auch beim Kreditkartenriesen American Express sieht man bei den Ausgaben seiner Kunden Anzeichen für eine Stabilisierung der Konjunktur. Zwar blieben die jüngsten Zahlen noch rückläufig, doch sei das Minus nicht mehr im zweistelligen Prozentbereich. American Express verbuchten ein Kursplus von 0,35 Prozent auf 22,80 Dollar.

Weniger Positives gab es von den Titeln der Pharmabranche zu berichten. Am Ende der Kurstafel verloren Merck & Co 3,67 Prozent an Wert auf 27,01 Dollar. Pfizer verbilligten sich um 2,19 Prozent auf 14,29 Dollar. Börsianer verwiesen auf Spekulationen, dass der Cholesterinsenker Zetia von Merck in einer klinischen Testreihe im Vergleich mit Niaspan von Abbott Laboratories schwach abgeschnitten habe. Die Studie sei aus unbekannten Gründen vorzeitig beendet worden, hieß es.

Drastische Kurseinbrüche erlitten die Aktien des einst weltgrößten Versicherers American International Group (AIG) die um 27,63 Prozent auf 9,48 Dollar abrutschten. Seit Mitte März waren die Anteilsscheine nicht mehr unter zehn Dollar zu haben, am 8. Mai hatte die Aktie noch über 40 Euro gekostet. AIG und MetLife haben Medienberichten zufolge ihre Gespräche über den Verkauf der AIG-Tochter American Life Insurance wieder aufgenommen. Die Sparte ist eine der Kronjuwelen des Konzerns, mit dem Erlös soll ein Teil der staatlichen Kredite zurückgezahlt werden. (Forts.) sma



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