, boerse-express

US-Börsen - Sehr schwach vor Berichtssaison-Beginn


Die New Yorker Aktienbörse hat am Dienstag mit deutlich tieferen Kursen geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index fiel um 161,27 Punkte oder 1,94 Prozent auf 8.163,60 Einheiten. Der S&P-500 Index verlor 17,69 Punkte (minus 1,97 Prozent) auf 881,03 Zähler. Der Nasdaq Composite Index verringerte sich um 41,23 Einheiten oder 2,31 Prozent auf 1.746,17 Zähler.

Im Handelsverlauf rutschte der Dow Jones immer tiefer in die Verlustzone. Marktteilnehmer begründeten diese Verluste mit Diskussionen über ein mögliches weiteres US-Konjunkturpaket. Dies habe den Sorgen um die Dynamik der erhofften Wirtschaftserholung weitere Nahrung gegeben. Zudem blickten die Anleger mit Vorsicht auf die bevorstehende Berichtssaison, die krisenbedingt schwach erwartet wird.

Einen weiteren Belastungsfaktor stellte eine Studie von Gartner zu den zukünftigen Ausgaben für IT von Unternehmen aus. Die Studie prognostiziert einen Abschwung bei den Ausgaben um 6 Prozent. "Es sieht so aus, als wären wir zu schnell nach oben gegangen", kommentierte ein Händler.

Im Vorfeld des Beginns der Berichtssaison am Mittwoch zeigten sich die Teilnehmer zudem zurückhaltend. Alcoa eröffnet traditionell den Reigen der Unternehmen, die ihre Quartalsergebnisse vorlegen. Alcoa konnten als einer der wenigen Werte im Dow Jones ein Plus verbuchen mit einem Aufschlag von 1,62 Prozent auf 9,41 Dollar.

Die konjunktursensitiven Ölwerte knüpften an ihre Vortagesverluste an, nachdem der Ölpreis seine leichte Zwischenerholung beendet und wieder nachgegeben hat. Aktien von ExxonMobil sanken um 2,26 Prozent auf 66,56 Dollar und Chevron Corp. büßten 2,25 Prozent auf 62,70 Dollar ein. Schwächster Wert im Leitindex war DuPont mit minus 5,09 Prozent auf 24,04 Dollar.

Halbleiterwerte stemmten sich dagegen nach einer positiven Studie gegen den Trend. Intel verloren 1,75 Prozent auf 16,25 Dollar. Marvel Technology gehörten mit plus 0,88 Prozent auf 11,50 Dollar zu den Favoriten an der Nasdaq. Börsianer verwiesen auf eine positive Studie von Merrill Lynch, in der sich die Experten optimistisch für den Sektor zeigten. Jüngste Makrodaten deuteten definitiv auf eine Trendwende in der Nachfrage, hieß es. Die Analysten hoben ihr Votum für Intel und Marvel von "Neutral" auf "Buy", für LSI gar von "Underperform" auf "Buy". Die Einstufungen von Maxim und National Semiconductor stiegen von "Underperform" auf "Neutral".

Auch Aktien von Steel Dynamics profitierten von einem freundlichen Analystenkommentar aus gleichem Hause. Sie stiegen um 2,26 Prozent auf 13,57 Dollar. Merrill Lynch hatte die Papiere des Stahlkonzerns von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel bei 17,00 Dollar belassen. Der jüngste Rücksetzer stelle eine attraktive Einstiegsgelegenheit dar, schrieb Analyst Kuni Chen. Immerhin biete die Aktie die Möglichkeit, von der Aufhellung des Stahlumfelds, der wettbewerbsfähigen Kostenseite und guten langfristigen Wachstumschancen zu profitieren.

Aktien von Lear sanken dagegen um 2,09 Prozent auf 0,281 Dollar. Der US-Zulieferer hat als weiteres prominentes Opfer der Automobilkrise wie angekündigt Insolvenz angemeldet. Der zu den weltgrößten Autositz-Herstellern zählende Konzern will sich nun unter Gläubigerschutz sanieren. Den verbliebenen Vermögenswerten von knapp 1,3 Milliarden Dollar stünden Schulden von zuletzt mehr als 4,5 Milliarden Dollar (3,2 Mrd Euro) gegenüber, gab Lear am Dienstag in Dokumenten für das New Yorker Insolvenzgericht bekannt. Mit der Mehrheit der Kreditgeber sei bereits ein Rettungsplan samt Finanzierung ausgearbeitet. (Forts.) fg



(c) apa