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Strabag: Absage trifft Cemex hart
Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner (im Bild) hat die im Sommer des Vorjahres vereinbarte Übernahme der Cemex-Aktivitäten in Österreich und Ungarn für 310 Mio. Euro abgesagt. Die Strabag konnte vom Kaufvertrag zurücktreten, weil die österreichischen Kartellbehörden nicht bis Ende Juni zugestimmt haben. "Leider ist es uns nicht gelungen, in elf Monaten die Verfahren vor den Kartellbehörden abzuschliessen", so Haselsteiner am Freitag.
Ungelegen dürfte für den Strabag-Boss, der als oberstes Konzernziel die Sicherung der Liquidität ausgegeben hat, die Entwicklung aber nicht kommen. Zwar kann der angepeilte "Quantensprung in der Strategie der Sicherung eigener Rohstoffreserven" nicht umgesetzt werden. Der Zementsektor und damit auch Cemex wurden aber in aller Härte vom globalen Abschwung getroffen.
Cemex kämpft seit geraumer Zeit ums Überleben, ist mit den Banken in Umschuldungsvereinbarungen und hat laut Analysten einen unmittelbaren Liquiditätsbedarf von 3,5 Mrd. Dollar. Zahlreiche, bereits vereinbarte Asset-Verkäufe könnten diesen Bedarf auf 1,4 Mrd. Dollar reduzieren, etwa der Verkauf der Australien-Aktivitäten an Holcim, eine Transaktion mit dem amerikanischen Anlagenbauer Martin Marietta oder der Strabag-Deal.
Während die Strabag-Transaktion allerdings Mitte des Vorjahres vereinbart worden ist, liegen die übrigen Verkaufsankündigungen jeweils rund zwei Wochen zurück. Und bei den bekanntgegebenen Preisen wird ersichtlich, dass es Cemex dabei mit der Zeit deutlich billiger geben musste. Der mit Holcim vereinbarte Preis zeige, dass Cemex unter Verkaufsdruck steht, merken die Experten von CreditSights an. Die Situation von Cemex wird als "gefährlich" beschrieben, dem Unternehmen bleibe nicht einmal ein Monat Zeit, um die Refinanzierung abzuschliessen.
Schafft das Unternehmen das nicht, können auch längerlaufende Schulden kündbar werden. Der Liquiditätsbedarf könnte sich damit auf 14 Mrd. Dollar erhöhen. CreditSights spricht von einem "Kartenhaus". Für die Strabag ergibt sich somit die Möglichkeit, vielleicht noch billiger an die Cemex-Assets in Österreich und Ungarn zu kommen. (bs)
Aus dem Börse Express vom 3. Juli 2009
Ungelegen dürfte für den Strabag-Boss, der als oberstes Konzernziel die Sicherung der Liquidität ausgegeben hat, die Entwicklung aber nicht kommen. Zwar kann der angepeilte "Quantensprung in der Strategie der Sicherung eigener Rohstoffreserven" nicht umgesetzt werden. Der Zementsektor und damit auch Cemex wurden aber in aller Härte vom globalen Abschwung getroffen.
Cemex kämpft seit geraumer Zeit ums Überleben, ist mit den Banken in Umschuldungsvereinbarungen und hat laut Analysten einen unmittelbaren Liquiditätsbedarf von 3,5 Mrd. Dollar. Zahlreiche, bereits vereinbarte Asset-Verkäufe könnten diesen Bedarf auf 1,4 Mrd. Dollar reduzieren, etwa der Verkauf der Australien-Aktivitäten an Holcim, eine Transaktion mit dem amerikanischen Anlagenbauer Martin Marietta oder der Strabag-Deal.
Während die Strabag-Transaktion allerdings Mitte des Vorjahres vereinbart worden ist, liegen die übrigen Verkaufsankündigungen jeweils rund zwei Wochen zurück. Und bei den bekanntgegebenen Preisen wird ersichtlich, dass es Cemex dabei mit der Zeit deutlich billiger geben musste. Der mit Holcim vereinbarte Preis zeige, dass Cemex unter Verkaufsdruck steht, merken die Experten von CreditSights an. Die Situation von Cemex wird als "gefährlich" beschrieben, dem Unternehmen bleibe nicht einmal ein Monat Zeit, um die Refinanzierung abzuschliessen.
Schafft das Unternehmen das nicht, können auch längerlaufende Schulden kündbar werden. Der Liquiditätsbedarf könnte sich damit auf 14 Mrd. Dollar erhöhen. CreditSights spricht von einem "Kartenhaus". Für die Strabag ergibt sich somit die Möglichkeit, vielleicht noch billiger an die Cemex-Assets in Österreich und Ungarn zu kommen. (bs)
Aus dem Börse Express vom 3. Juli 2009
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