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Constantia Privatbank: 'Gibt genug Zweifel an nachhaltiger Kurserholung'

Die Anlage-Experten der Constantia Privatbank zweifeln an der Nachhaltigkeit der jüngsten Kurserholung an den Aktienmärkten. Die Entwicklung im zweiten Quartal habe selbst die optimistischsten Prognosen übertroffen. "Die seit Ausbruch der Krise im Herbst 2008 sehr defensive Positionierung kann daher in Richtung einer etwas offensiveren Veranlagungsstrategie modifiziert werden - wobei sich die Risikobereitschaft dennoch in Grenzen halten sollte", heisst es im aktuellen Anlageausblick für das dritte Quartal.

Gründe, an der Nachhaltigkeit der Kurserholung zu zweifeln, gebe es nämlich genug: Der Aufwärtstrend sei als Folge eines überverkauften Markts extrem rasch erfolgt, die Aussagen der Unternehmen über ihre wirtschaftlichen Perspektiven seien (krisentypisch) oft sehr vage und die grossen Volkswirtschaften fundamental betrachtet - trotz positiver Vorlaufindikatoren - noch weit von einer nachhaltigen Erholung entfernt.

"Die Rückkehr auf den Aktienmarkt sollte daher mit Vorsicht gestaltet werden. Attraktiv erscheinen auch nach den Kursgewinnen der vergangenen Monate Krisengewinner und kapitalstarke Unternehmen", so die Constantia Privatbank.

Sektoral seien Unternehmen aus den Bereichen Energie, Gesundheit und defensive Konsumgüter zu bevorzugen. Gute Perspektiven würden etwa ENI, Unilever, Roche, Marathon Oil, Altria und Pfizer bieten. Alle diese Titel haben einen defensiven Charakter, eine solide Bilanz, weisen einen starken Cash Flow auf und gehören zu den Branchenführern in ihrem Sektor.


Die entscheidende Frage sei, ob eine Zwischenerholung tatsächlich so lange anhält oder ob ein erneuter Kursabschwung eher früher oder doch später einsetzen wird. "Allerdings dürfte es noch eine ganze Weile dauern, bis der tief sitzende Pessimismus der Anleger einer optimistischeren Sichtweise gewichen sein wird. Dank der immensen staatlichen Eingriffe in das Wirtschaftssystem könnte der derzeitige Börsenaufschwung noch weiter in die Länge gezogen werden - selbst wenn sich dieser im Endeffekt nur als künstlich herbeigeführt herausstellen sollte. Solange sich die Frühindikatoren weiter verbessern, wird die Börse vermutlich positiv reagieren", so die Experten.
(red)