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US-Börsen - Kursverluste in New York
In einer lustlosen Sitzung mit dünnen Umsätzen haben die US-Aktienmärkte am Freitag uneinheitlich geschlossen. Die Stimmung bei den Standardwerten sei getrübt, sagten Börsianer. Der weltweit wichtigste Aktienindex Dow Jones Industrial wurde vor allem durch Kursverluste bei Schwergewichten wie den Ölwerten nach unten gedrückt.
Techwerte legten dagegen weiter zu und ließen sich von einem Kurssprung bei Palm-Aktien inspirieren. Belastend wirkten neue Konjunkturdaten: Die Daten zu den persönlichen Einnahmen und Ausgaben deckten eine Rekord-Sparquote auf. Ein Händler sagte: "Der Versuch, mehr Geld verfügbar zu machen, funktioniert nicht - die Verbraucher konsumieren nicht, sondern sparen nur."
Der Dow Jones Industrial Average endete 0,40 Prozent tiefer bei 8.438,39 Zählern. Auf Wochensicht verlor der Welt-Leitindex 1,19 Prozent. Zur Wochenmitte war der Dow auf den niedrigsten Stand seit einer Woche gefallen, erholte sich dann aber wieder. Der marktbreite S&P-500-Index verlor vor dem Wochenende 0,15 Prozent auf 918,90 Zähler. Die technologielastige NASDAQ-Börse ging unterdessen freundlich aus der Handelswoche. Der Composite Index stieg um 0,47 Prozent auf 1.838,22 Punkte - zur Vorwoche legte er damit 0,59 Prozent zu. Der Auswahlindex NASDAQ 100 gewann am Freitag 0,30 Prozent auf 1.480,20 Zähler.
Kursverluste bei vielen Indexschwergewichten drückten auf den Dow. Händler verwiesen vor allem auf das Minus bei Energiewerten, die unter den fallenden Ölpreisen gelitten hätten. ExxonMobil büßten 1,19 Prozent auf 69,05 Dollar ein und Chevron-Aktien verbilligten sich um 1,38 Prozent auf 65,95 Dollar. Boeing-Aktien zählten mit einem Abschlag von 1,53 Prozent auf 41,88 Dollar ebenfalls zu den Verlierern. Nach der erneuten Verzögerung beim Erstflug des 787 "Dreamliner" stornierte die australische Fluggesellschaft Qantas einen Auftrag über 15 Flugzeuge.
Im Technologiesektor machten die Aktien von Palm mit einem Kurssprung von 15,69 Prozent auf 16,22 Dollar auf sich aufmerksam. Bei 16,59 Dollar markierten die Anteile an dem Hersteller von Handcomputern (PDA) und Smartphones den höchsten Kurs seit Oktober 2007. Palm war zwar nach einem weiteren Umsatzeinbruch im vierten Geschäftsquartal nochmals tiefer in die roten Zahlen gestürzt. An der Wall Street sei aber ein noch schlechteres Ergebnis befürchtet worden. Zudem ruhen nun alle Hoffnungen auf dem in den USA neu gestarteten "Palm Pre", das als einer der stärksten Herausforderer des Apple-Erfolgshandys iPhone gilt. Hinzu kämen positive Reaktionen von Analysten, betonten Händler, was die Aktien in Summe so kräftig angetrieben habe. Merrill Lynch hob das Kursziel für Palm-Papiere von 16,00 auf 23,00 Dollar an.
Aktien von Micron Technology quittierten die Zahlen des Speicherchipherstellers dagegen mit einem Minus von 3,77 Prozent auf 5,10 Dollar. Börsianer zeigten sich enttäuscht vom zehnten Quartalsverlust in Folge und kritisierten vor allem den Umsatzrückgang. Beim Ergebnis hätten die Akteure an der Wall Street dagegen mit noch höheren Verlusten gerechnet. UBS-Analyst Uche Orji sieht die Zahlen "im Rahmen der Erwartungen", machte aber Anzeichen einer Preisabschwächung aus. Micron habe aber von "solider DRAM-Nachfrage" gesprochen. Orji ließ Micron auf "Neutral" mit dem Kursziel 5,00 Dollar.
Potash-Papiere verloren 0,46 Prozent auf 93,09 Dollar. Der Düngemittelhersteller kappte seine Gewinnprognose für das zweite Quartal. Händlern zufolge kommen die Aussagen allerdings nicht ganz überraschend, nachdem sich der Wettbewerber K+S aus Deutschland bereits mehrfach negativ zur eigenen Geschäftslage und den Aussichten des Sektors geäußert hatte. Aktien des Konkurrenten Mosaic fielen um 1,00 Prozent.
Auch die Hausbauer blieben weiter im Fokus, nachdem Lennar am Vortag mit Aussagen über eine aufgestaute Nachfrage am Hausbaumarkt und der Erwartung einer entsprechenden Geschäftsbelebung für Hoffnung in dem Sektor gesorgt hatte. Nun legte die Immobiliengesellschaft KB Home ihre Zahlen vor. KB Home meldete zwar für das zweite Quartal einen Verlust, bestätigte aber, dass es Anzeichen für eine Beruhigung im Häusermarkt gibt. Die Aktien sackten dennoch um kräftige 9,14 Prozent auf 13,42 Dollar ab. (Forts.) cz
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