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Södergren: Barings Asien Newsletter
ZusammenfassungDie asiatischen Aktienmärkte legten im Mai erneut zu. Die Gründe dafür waren ein weiterer Anstieg der
Risikobereitschaft sowie internationale Mittelzuflüsse in die Region. Trotz der Besorgnisse um einen
Konjunkturabschwung, die sich wegen der schwachen US-Einzelhandelsumsätze aus dem April sowie aufgrund
des möglichen Rückgangs des chinesischen Einkaufsmanager-Index in China intensivierten, tendierten die
Aktienmärkte recht robust. Darüber hinaus reagierten sie positiv auf die Entwicklung des US-Index zum
Verbrauchervertrauen sowie andere sich weltweit verbessernde Frühindikatoren.
Die Aussichten asiatischer Aktien sind trotz der globalen Unsicherheit nach wie vor viel versprechend. Obwohl die
veröffentlichten Unternehmensgewinne im I. Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Rückgang
belegen, gehen die negativen Korrekturen der Gewinnprognosen seitens regionaler Marktteilnehmer im April
allmählich zurück. Darüber hinaus haben einzelne Unternehmen ihre Gewinnprognosen angesichts eines
Wiederaufbaus der Lagerbestände sowie einer unerwartet hohen Endnachfrage angehoben. In den nächsten
Quartalen wird die chinesische Wirtschaft aufgrund von Investitionen und Konsumausgaben wahrscheinlich stärker
wachsen als im I. Quartal 2009. Auf politischer Ebene haben die sich verbessernden Beziehungen zwischen China
und Taiwan zu einem höheren Verkehrsaufkommen, einer intensiveren wirtschaftlichen Zusammenarbeit sowie zu
stärkeren Investmentaktivitäten geführt. Insgesamt weist Asien äußerst hohe Sparraten auf und verfügt über ein
solides Bankensystem. Durch diese Faktoren sollte die Region in der Lage sein, mit den derzeitigen Problemen
besser fertig zu werden als die westlichen Industriestaaten. Die Besorgnisse um das Ausmaß und die Dauer der
globalen Rezession sowie der Grippeepidemie trüben die Aussichten für Asien jedoch weiterhin ein. Die größten
Risiken bestehen in einer sich weiter ausbreiteten Grippeepidemie, einer unerwartet schwachen Endnachfrage
sowie umfangreichen Kapitalaufnahmen insbesondere von Finanzinstituten.Individuelle MarkteinschätzungenHONGKONG/CHINA
In Hongkong und China wurden zuletzt viel versprechende Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Der Einkaufsmanager- Index (PMI) tendierte im Mai erneut fester, obwohl er von seinem April-Niveau etwas nachgab. In den ersten vier Monaten des Jahres 2009 sind die kommunalen Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um 30,5% angestiegen. Die Einzelhandelsumsätze zeigten sich weiter robust und kletterten im April gegenüber dem Vorjahr um 14,8% nach oben, nachdem sie im März noch 14,7% zugelegt hatten. Im Gegensatz dazu gingen die Exporte um 22,6% zurück, während die Importe im Vorjahresvergleich um 23,0% sanken. An den Aktienmärkten setzte sich die Kursrallye fort, weil die Anleger von einer Erholung der Weltwirtschaft ausgingen und die Wirtschaftsdaten, die belegen, dass die chinesischen Ankurbelungsmassnahmen bei den Konsumausgaben allmählich Wirkung zeigen, positiv aufnahmen. Im Allgemeinen entwickelten sich Branchen überdurchschnittlich, die eher sensitiv auf wirtschaftspolitische Veränderungen reagieren. So übertraf der Automobilsektor den breiten Markt, weil die Zahl der insgesamt verkauften Fahrzeuge im April im Vergleich zum Vorjahr um 25% anstieg. Das Segment hochwertige Konsumgüter wiederum legte angesichts der auf Monatsbasis gestiegenen flächenbereinigten Umsatzzahlen sowie wegen weiterer staatlicher Massnahmen zur Ankurbelung des Binnenkonsums zu. Konjunktursensitive Titel tendierten aufgrund der Anzeichen für eine Konjunkturerholung überdurchschnittlich. Der Versicherungssektor entwickelte sich hingegen unterdurchschnittlich, nachdem die chinesische Versicherungsaufsicht ein langsameres Wachstum der Prämieneinnahmen in dieser Branche vermeldet hatte. Wir sind der Meinung, dass das Bewertungsniveau chinesischer Aktien einem Konjunkturabschwung bereits grösstenteils Rechnung trägt. Auf mittlere Sicht wird sich der chinesische Markt wohl als robust erweisen, weil er von staatlichen Unterstützungsmassnahmen wie einer Lockerung der Geldmarktpolitik sowie Infrastrukturinvestitionen profitiert. Wir konzentrieren uns weiterhin auf qualitative Unternehmen mit einem kräftigen Cashflow und soliden Bilanzen, die darüber hinaus von der strukturellen Nachfrage seitens der Verbraucher sowie den Infrastrukturausgaben in China profitieren sollten.
KOREA
Der koreanische Aktienmarkt sowie die Börsenplätze weltweit setzten ihre kräftige Kursrallye ausgehend von den Tiefs vom 1. Quartal fort. Anzeichen einer einsetzenden (wenn auch instabilen) Konjunkturerholung im In- und Ausland führten zu einer Anhebung der Gewinnerwartungen sowie einer grösseren Risikobereitschaft. Die Benchmark, der KOSPI, legte in lokaler Währung 1,9% zu. Er büsste jedoch im vergangenen Monat einen Teil seiner zuvor erzielten Gewinne aufgrund erneut aufgekommener Spannungen zwischen Nord- und Südkorea aber wieder ein. Da die Wirtschaftsindikatoren weltweit eine leichte Bodenbildung zeigen, entwickelten sich koreanische Aktien (die stark von Barometern wie dem OECD-Frühindikator abhängig sind) weiterhin erfreulich. Angeführt wurden die Märkte dabei von Exportsektoren wie Technologie und Automobile. Korea verzeichnet (nach dem Defizit aus dem letzten Jahr) dank der robusteren Exporte weiterhin einen Leistungsbilanzüberschuss auf Rekordniveau, während sich die Indizes zur Stimmungslage unter den Verbrauchern und Unternehmen weiter erholen. Obwohl man bezüglich des Zeitpunkts und der Nachhaltigkeit einer globalen Konjunkturerholung nach wie vor unsicher ist, scheinen Korea und viele andere asiatische Staaten im Hinblick auf die Finanzkrise und den Konjunkturabschwung das Schlimmste mittlerweile hinter sich zu haben. Deshalb schauen wir weiterhin auf international wettbewerbsfähige Unternehmen, die von einer Erholung profitieren werden, sowie auf Firmen mit soliden Wachstums- beziehungsweise Value-Kennzahlen.
ASEAN
Die ASEAN-Märkte entwickeln sich sehr erfreulich: der MSCI SouthEast Asia-Index legte im Mai trotz enttäuschender BIP-Zahlen für das I. Quartal aus Malaysia, den Philippinen und Thailand 16% zu. Singapur erwies sich dabei mit einem Plus von 24% als führend. Dies war vor allem auf die Entwicklung der Immobilienbranche sowie von Segmenten aus dem Rohstoffumfeld zurückzuführen. Unerwartet gute Ergebnisse der Banken sowie marktbreiter Firmen wie SingTel und Wilmar waren in Verbindung mit der steigenden Zahl von Immobilienverkäufen und den mittlerweile wieder höheren Immobilienpreisen für die überdurchschnittliche Tendenz dieses Marktes verantwortlich. Eine Vielzahl von Unternehmen wie CCT begab ausserdem Bezugsrechtsemissionen, um so von der gestiegenen Risikobereitschaft der Anleger zu profitieren und ihre Bilanzen zu stärken. Petrochina übernahm den Anteil von Keppel an SPC und gab für den noch verbleibenden Unternehmensteil ein Kaufangebot ab. Der Casino- Betreiber Genting Singapore wiederum hatte kräftig zugelegt, bevor die Familie Lim ihren 9%-igen Anteil an dieser Firma veräusserte. Danach entwickelten sich Thailand und die Philippinen am besten, denn sie verzeichneten jeweils ein Plus von über 16%. Trotz der überraschenden Entscheidung der Bank of Thailand, die Leitzinsen unverändert beizubehalten, senkten die bedeutenden Banken Thailands ihre Zinsen weiter. Dies hatte ebenso wie die höhere Nachfrage nach Immobilien eine Kursrallye von Immobilientiteln zur Folge. Der „Nachzügler- Markt“ Philippinen schliesslich zog ebenfalls etwas Kaufinteresse auf sich, weil die Zahl der Überweisungen im März gegenüber dem Vorjahr um 3,1% nach oben kletterte. Die Mischkonzerne Ayala Corp und SM Investments verzeichneten mit die besten Ergebnisse. Diese Firmen werden als liquide Marktbarometer angesehen. Der indonesische Markt legte eine Atempause ein und gewann „nur“ 11% hinzu. Die Meldung, dass Boediono, der Gouverneur der Zentralbank, als Kandidat für die Vizepräsidentschaft gemeinsam mit Susilo Bambang Yudhoyono (SBY) in den Wahlkampf ziehen wird, war die wichtigste Schlagzeile. Die Aktie Gudang Garam entwickelte sich mit einem Plus von 78% hervorragend, weil die Anleger nach überverkauften Firmen Ausschau hielten, die zuletzt hinter dem Markt zurückgeblieben sind und nun eine Trendwende vollziehen könnten.
In Hongkong und China wurden zuletzt viel versprechende Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Der Einkaufsmanager- Index (PMI) tendierte im Mai erneut fester, obwohl er von seinem April-Niveau etwas nachgab. In den ersten vier Monaten des Jahres 2009 sind die kommunalen Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um 30,5% angestiegen. Die Einzelhandelsumsätze zeigten sich weiter robust und kletterten im April gegenüber dem Vorjahr um 14,8% nach oben, nachdem sie im März noch 14,7% zugelegt hatten. Im Gegensatz dazu gingen die Exporte um 22,6% zurück, während die Importe im Vorjahresvergleich um 23,0% sanken. An den Aktienmärkten setzte sich die Kursrallye fort, weil die Anleger von einer Erholung der Weltwirtschaft ausgingen und die Wirtschaftsdaten, die belegen, dass die chinesischen Ankurbelungsmassnahmen bei den Konsumausgaben allmählich Wirkung zeigen, positiv aufnahmen. Im Allgemeinen entwickelten sich Branchen überdurchschnittlich, die eher sensitiv auf wirtschaftspolitische Veränderungen reagieren. So übertraf der Automobilsektor den breiten Markt, weil die Zahl der insgesamt verkauften Fahrzeuge im April im Vergleich zum Vorjahr um 25% anstieg. Das Segment hochwertige Konsumgüter wiederum legte angesichts der auf Monatsbasis gestiegenen flächenbereinigten Umsatzzahlen sowie wegen weiterer staatlicher Massnahmen zur Ankurbelung des Binnenkonsums zu. Konjunktursensitive Titel tendierten aufgrund der Anzeichen für eine Konjunkturerholung überdurchschnittlich. Der Versicherungssektor entwickelte sich hingegen unterdurchschnittlich, nachdem die chinesische Versicherungsaufsicht ein langsameres Wachstum der Prämieneinnahmen in dieser Branche vermeldet hatte. Wir sind der Meinung, dass das Bewertungsniveau chinesischer Aktien einem Konjunkturabschwung bereits grösstenteils Rechnung trägt. Auf mittlere Sicht wird sich der chinesische Markt wohl als robust erweisen, weil er von staatlichen Unterstützungsmassnahmen wie einer Lockerung der Geldmarktpolitik sowie Infrastrukturinvestitionen profitiert. Wir konzentrieren uns weiterhin auf qualitative Unternehmen mit einem kräftigen Cashflow und soliden Bilanzen, die darüber hinaus von der strukturellen Nachfrage seitens der Verbraucher sowie den Infrastrukturausgaben in China profitieren sollten.
KOREA
Der koreanische Aktienmarkt sowie die Börsenplätze weltweit setzten ihre kräftige Kursrallye ausgehend von den Tiefs vom 1. Quartal fort. Anzeichen einer einsetzenden (wenn auch instabilen) Konjunkturerholung im In- und Ausland führten zu einer Anhebung der Gewinnerwartungen sowie einer grösseren Risikobereitschaft. Die Benchmark, der KOSPI, legte in lokaler Währung 1,9% zu. Er büsste jedoch im vergangenen Monat einen Teil seiner zuvor erzielten Gewinne aufgrund erneut aufgekommener Spannungen zwischen Nord- und Südkorea aber wieder ein. Da die Wirtschaftsindikatoren weltweit eine leichte Bodenbildung zeigen, entwickelten sich koreanische Aktien (die stark von Barometern wie dem OECD-Frühindikator abhängig sind) weiterhin erfreulich. Angeführt wurden die Märkte dabei von Exportsektoren wie Technologie und Automobile. Korea verzeichnet (nach dem Defizit aus dem letzten Jahr) dank der robusteren Exporte weiterhin einen Leistungsbilanzüberschuss auf Rekordniveau, während sich die Indizes zur Stimmungslage unter den Verbrauchern und Unternehmen weiter erholen. Obwohl man bezüglich des Zeitpunkts und der Nachhaltigkeit einer globalen Konjunkturerholung nach wie vor unsicher ist, scheinen Korea und viele andere asiatische Staaten im Hinblick auf die Finanzkrise und den Konjunkturabschwung das Schlimmste mittlerweile hinter sich zu haben. Deshalb schauen wir weiterhin auf international wettbewerbsfähige Unternehmen, die von einer Erholung profitieren werden, sowie auf Firmen mit soliden Wachstums- beziehungsweise Value-Kennzahlen.
ASEAN
Die ASEAN-Märkte entwickeln sich sehr erfreulich: der MSCI SouthEast Asia-Index legte im Mai trotz enttäuschender BIP-Zahlen für das I. Quartal aus Malaysia, den Philippinen und Thailand 16% zu. Singapur erwies sich dabei mit einem Plus von 24% als führend. Dies war vor allem auf die Entwicklung der Immobilienbranche sowie von Segmenten aus dem Rohstoffumfeld zurückzuführen. Unerwartet gute Ergebnisse der Banken sowie marktbreiter Firmen wie SingTel und Wilmar waren in Verbindung mit der steigenden Zahl von Immobilienverkäufen und den mittlerweile wieder höheren Immobilienpreisen für die überdurchschnittliche Tendenz dieses Marktes verantwortlich. Eine Vielzahl von Unternehmen wie CCT begab ausserdem Bezugsrechtsemissionen, um so von der gestiegenen Risikobereitschaft der Anleger zu profitieren und ihre Bilanzen zu stärken. Petrochina übernahm den Anteil von Keppel an SPC und gab für den noch verbleibenden Unternehmensteil ein Kaufangebot ab. Der Casino- Betreiber Genting Singapore wiederum hatte kräftig zugelegt, bevor die Familie Lim ihren 9%-igen Anteil an dieser Firma veräusserte. Danach entwickelten sich Thailand und die Philippinen am besten, denn sie verzeichneten jeweils ein Plus von über 16%. Trotz der überraschenden Entscheidung der Bank of Thailand, die Leitzinsen unverändert beizubehalten, senkten die bedeutenden Banken Thailands ihre Zinsen weiter. Dies hatte ebenso wie die höhere Nachfrage nach Immobilien eine Kursrallye von Immobilientiteln zur Folge. Der „Nachzügler- Markt“ Philippinen schliesslich zog ebenfalls etwas Kaufinteresse auf sich, weil die Zahl der Überweisungen im März gegenüber dem Vorjahr um 3,1% nach oben kletterte. Die Mischkonzerne Ayala Corp und SM Investments verzeichneten mit die besten Ergebnisse. Diese Firmen werden als liquide Marktbarometer angesehen. Der indonesische Markt legte eine Atempause ein und gewann „nur“ 11% hinzu. Die Meldung, dass Boediono, der Gouverneur der Zentralbank, als Kandidat für die Vizepräsidentschaft gemeinsam mit Susilo Bambang Yudhoyono (SBY) in den Wahlkampf ziehen wird, war die wichtigste Schlagzeile. Die Aktie Gudang Garam entwickelte sich mit einem Plus von 78% hervorragend, weil die Anleger nach überverkauften Firmen Ausschau hielten, die zuletzt hinter dem Markt zurückgeblieben sind und nun eine Trendwende vollziehen könnten.