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Strabag und andere Baufirmen im Visier der Schweizer Wettbewerbskommission

Die schweizerische Wettbewerbskommission (Weko) vermutet unzulässige Absprachen im Strassen- und Tiefbau in den Kantonen Zürich und Aargau. Sie hat zwei Untersuchungen eröffnet und im grossen Stil Hausdurchsuchungen durchgeführt, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.

Bei Implenia, Walo Bertschinger, Marti und Strabag sowie einem Dutzend weiterer Bauunternehmen der Kantone Zürich und Aargau kam es zu Durchsuchungen, berichtete die schweizerische Nachrichtenagentur sda am Mittwoch Abend.

Es handle sich um die grösste Aktion dieser Art, erklärte Olivier Schaller, der für die Hausdurchsuchungen verantwortlich ist, auf Anfrage der sda.

Laut Schaller ist es möglich, dass die Untersuchung auf weitere Firmen ausgeweitet wird. Zuerst müssten die Dokumente ausgewertet werden, die bei den Hausdurchsuchungen beschlagnahmt wurden.

Die Weko wurde aktiv, nachdem eine Anzeige eingegangen war. Wer diese einreichte, war nicht zu erfahren.

Laut Schaller besteht der Verdacht, dass sich Vertreter der beschuldigten Bauunternehmen bei Ausschreibungen abgesprochen haben. Dabei sollen sie die Summen von Offerten koordiniert haben, um so Bauprojekte und Kunden untereinander aufzuteilen.

Die Behörde klärt nun ab, ob unzulässige Wettbewerbsbeschränkungen vorliegen. Zur Dauer der Untersuchung konnte Schaller angesichts ihres Ausmasses keine Angaben machen.

Implenia hat inzwischen zusätzlich zu den Ermittlungen der Weko (an der Niederlassung in Buchs) eine eigene interne Untersuchung eingeleitet, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte. Das Unternehmen wolle damit zur Klärung des Sachverhalts beitragen. "Freier und ungehinderter Wettbewerb hat für Implenia einen hohen Stellenwert", heisst es in der Mitteilung. Dieser Grundsatz sei auch Teil eines internen Verhaltenskodex.

Im österreichischen Baukonzern Strabag war am Mittwochabend vorerst kein Statement erhältlich. (APA)

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