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Der Tag mit Bloomberg: Indizes fallen im Tagesverlauf immer weiter ab, Zinsentscheide der EZB, BoE lösen Kurssprünge aus

AUF EINEN BLICK:

-AKTIENMARKT: Indizes fallen im Tagesverlauf immer weiter ab

-DEVISENMARKT: Zinsentscheide der EZB, BoE lösen Kurssprünge aus

-ROHSTOFFE: Der Ölpreis legte am Morgen 1,1 Prozent zu auf 57,35 Dollar je Barrel. Gold notierte im asiatischen Handel 0,4 Prozent höher bei 914,25 Dollar je Unze.

-BÖRSENBAROMETER:

7.5. 6.5.

Veränderung in % Dax - 1,6 + 0,6 DJ Euro Stoxx 50 - 1,3 + 1,2 Dow Jones - 1,2 + 1,2 S&P 500 - 1,3 + 1,7 Nasdaq Composite - 2,4 + 0,3

Der Nikkei 225 stieg am Freitag 0,5 Prozent. Am Donnerstag war der Leitindex der Börse Tokio 4,6 Prozent geklettert.

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AKTIENMÄRKTE

Indizes fallen im Tagesverlauf immer weiter ab

Nach anfänglichen Zugewinnen ist die Wall Street am Donnerstag immer weiter ins Minus abgerutscht. In Europa hatten die Märkte indes keine einheitliche Richtung gefunden. Der Dax in Frankfurt zählte mit minus 1,6 Prozent zu den schwächsten Börsenbarometern - leicht gefestigt schlossen hingegen die Handelsplätze in London, Zürich und Amsterdam. Sogar deutlich aufwärts ging es zuvor in Asien.

Hinter dem Aufschwung im Raum Asien-Pazifik standen vor allem Spekulationen, die so genannten Stress-Tests für US-Banken - deren Ergebnisse erst nach Börsenschluss veröffentlicht wurden - seien unterm Strich positiv verlaufen. Mizuho Financial und Mitsubishi UFJ Financial legten deutlich zu.

In Europa und den USA wurden die Börsen später vor allem von schwachen Telekomwerten belastet. So verloren die Aktien der US- Schwergewichte AT&T und Verizon deutlich an Wert, nachdem JP Morgan vor einer Verlangsamung des Kundenwachstums gewarnt hatte. In Europa rutschten zudem die Kurse von Deutscher Telekom und Telecom Italia nach schlechten Zahlen ins Minus.

USA NACH BÖRSENSCHLUSS:

Kapitalerhöhung 1: Wells Fargo will 6 Mrd. Dollar über Aktienemission einnehmen

Die US-Bank Wells Fargo & Co. plant,ihr Kapital um 6 Mrd. Dollar zu erhöhen. Dies wurde am Donnerstag nach US-Börsenschluss bekannt gegeben. Als Ergebnis der so genannten Stress-Tests der US-Regierung wurde kurze Zeit später bekannt gegeben, dass Wells Fargo etwa 13,7 Mrd. Dollar an frischem Kapital benötigt.

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Kapitalerhöhung 2: Morgan Stanley plant Kapitalerhöhung um 2 Mrd. Dollar, Bonds

Die US-Bank Morgan Stanley plant eine Kapitalerhöhung um 2 Mrd. Dollar durch die Emission junger Aktien. Zudem will das Institut über eine Unternehmensanleihe 3 Mrd. Dollar einnehmen. Die Anleiheemission soll nicht durch die Regierung garantiert werden. Bei Morgan Stanley ergab der Stress-Test, dass die Finanzsparte etwa 1,8 Mrd. Dollar benötigt.

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AIG berichtet einen Quartalsverlust von 4,4 Mrd. Dollar

Der amerikanische Versicherungskonzern American International Group Inc. (AIG) hat am Donnerstag nach US-Börsenschluss sein Ergebnis für das erste Quartal veröffentlicht. Demnach fiel ein Verlust von 4,35 Mrd. Dollar an, das entspricht 1,98 Dollar je Aktie. Analysten hatten mit deutlich besseren Zahlen gerechnet. AIG war mit vier Not-Paketen aus Washington vor dem Zusammenbruch bewahrt worden.

DEVISENMARKT:

Zinsentscheide der EZB, BoE lösen hohe Kurssprünge aus

Die Zinssenkungen in Grossbritannien und in der Eurozone haben gestern hohe Kursschwankungen an den Devisenmärkten ausgelöst: Der Euro legte zum Dollar in der Spitze über ein Prozent auf 1,3470 Dollar zu, der höchste Stand seit dem 6. April. Zum Yen belief sich der Aufschlag zeitweise auf fast zwei Prozent. Die Zinssenkung auf das Rekordtief von einem Prozent war erwartet worden. Schub gab der Gemeinschaftswährung jedoch die Mitteilung, die Währungshüter hätten sich grundsätzlich auf den Ankauf von auf Euro lautenden Pfandbriefen im Umfang von bis zu 60 Mrd. Euro geeinigt. Der skizzierte Umfang sei relativ gering, das sei positiv für den Euro, sagte Geoffrey Kendrick, Währungsstratege bei UBS in London.

Das Pfund Sterling hat nach der Zinsentscheidung am Donnerstag gegenüber Euro und Dollar nachgegeben. Das Pfund fiel zeitweise um 1,4 Prozent auf 89,35 Pence je Euro; zum Dollar lag das Minus vorübergehend bei 1,3 Prozent. Die Ankündigung der Ausweitung der Geldmenge um zusätzliche 50 Mrd. Pfund sei überraschend gekommen, sagte Simon Derrick, Leiter Währungsstrategie bei Bank of New York Mellon in London.

Die Rally an den Rohstoffmärkten hat Brasiliens Real gestern zeitweise ein Sechs-Monats-Hoch zum Euro beschert. Auch Chiles und Kolumbiens Peso waren gefragt und notierten nahe eines Vier- Monats-Hoch.

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ROHSTOFFE:

-Öl: Der Ölpreis legte am Morgen 1,1 Prozent zu auf 57,35 Dollar je Barrel (159 Liter). Damit steuert er auf den grössten Wochengewinn seit März zu. Hintergrund sind Anzeichen dafür, dass die Weltwirtschaft langsam auf Erholungskurs einschwenkt. So fiel diese Woche in den USA die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, und das produzierende Gewerbe Chinas verzeichnete erstmals seit neun Monaten Wachstum.

-Gold: Das gelbe Edelmetall notierte im asiatischen Handel 0,4 Prozent höher bei 914,25 Dollar je Unze. Händlern zufolge lösten die Kursverluste an den Börsen am Vortag Besorgnis aus, dass die Rally der vergangenen zwei Monate ins Stocken geraten könnte. Daraufhin kauften Investoren zur Absicherung Gold.

AUSBLICK:

DIE MÄRKTE HEUTE Freitag, 8. Mai

Konjunkturdaten:

-Deutschland: Handelsbilanz März (8 Uhr), Industrieproduktion März (12 Uhr)

-Grossbritannien: Erzeugerpreise produzierendes Gewerbe April (10.30 Uhr)

-USA: Arbeitsmarktzahlen April (14.30 Uhr), Lagerbestand Grosshandel (16.00 Uhr) +++

Unternehmenszahlen:

-Ciba (CIBN VX) Q1

-Commerzbank (CBK GY) Q1: Die zweitgrösste deutsche Bank legte für das vierte Quartal einen Nettoverlust von 861 Mill. Euro vor. Damit fiel das Ergebnis schlechter aus als von Analysten erwartet. Grund waren Abschreibungen sowie höhere Rückstelllungen für faule Kredite.

-Endesa (ELE SM) Q1 -Genworth Financial (GNW US) Q1 -Kloeckner-Werke (KCO GY) Q1 -Liberty Media (LMDIA US) Q1

-OMV (OMV AV) Q1: Der Gewinn des österreichischen Ölkonzerns fiel im ersten Quartal 91 Prozent auf 40 Mill. Euro. Analysten hatten 81 Mill. Euro Gewinn erwartet. Für dieses Jahr rechnet OVM mit geringeren Margen.

-Repsol (REP SM) Q1 -Rheinmetall (RHM GY) Q1 -Smurfit Kappa (SKG ID) Q1

-Toyota (7203 JP) Y09: Beim weltgrössten Autohersteller dürfte im abgelaufenen Geschäftsjahr bis Ende März ein Minus von rund 500 Mrd. Yen (3,8 Mrd. Euro) angefallen sein. Das berichtete die Zeitung Nikkei.

(in Kooperation mit Bloomberg)