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Broker: Aktienkurse in China überbewertet - Blase kann platzen

China steht nach Ansicht des Brokers China Galaxy Securities vor dem Platzen einer Aktienblase. Gründe dafür seien das sinkende Anlegervertrauen sowie die größere Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe, schrieben die Analysten um Teng Tai in einer am Dienstag veröffentlichten Studie.

Die Kurse an der Börse von Schanghai waren in den vergangenen sechs Monaten um 50 Prozent gestiegen. Den Schub brachten insbesondere die milliardenschweren Konjunkturprogramme von der Regierung in Peking sowie das Rekordniveau bei der Kreditvergabe durch Banken. Am Markt werden Aktien in Schanghai derzeit mit dem 27,2-fachen der Gewinne gehandelt - damit ist die Bewertung so hoch wie noch nie zuvor in diesem Jahr. Das hohe Bewertungsniveau deute eine Blasenbildung an, urteilten die Analysten.

"Chinas Wirtschaft hat die Talsohle durchschritten, aber die Erholung dürfte schwächer ausfallen als erwartet", hieß es in der Studie. Die Banken müssten weniger Kredite vergeben, was das Wachstum bei der Geldzufuhr beschränke. Galaxy riet zu einer defensiven Anlagestrategie und riet zugleich, Aktienpositionen zu reduzieren.

Im ersten Quartal hatten Banken noch Kredite in Höhe von 4,58 Billionen Yuan (503 Mrd. Euro) vergeben. Im April sank das Volumen für neue Kredite auf 400 Mrd. Yuan, die Zeitschrift Caijing berichtete. Auch mit den Unternehmensgewinnen ging es zuletzt bergab. Im Schnitt sanken die Nettogewinne der 1624 Konzerne an den Börsen von Schanghai und Shenzhen im ersten Quartal laut Shanghai Securities News um mehr als ein Viertel.

"Damit die Rally weitergeht, müssten sich zuerst nicht nur in China die volkswirtschaftlichen Daten bessern", sagte Investmentstratege George Hoguet von State Street Global Advisors in Boston. "Auch in den USA müsste der Abschwung an Fahrt verlieren."

Chinas Wirtschaft war im ersten Quartal 6,1 Prozent und damit so gering wie seit fast zehn Jahren nicht mehr gewachsen. In den USA schrumpfte die Wirtschaft in den drei Monaten bis Ende März auf annualisierter Basis um 6,1 Prozent.

( Bloomberg )