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US-Börsen - Bankenwerte nach Zinsentscheid an Indexspitze


Die New Yorker Aktienbörse hat am Mittwoch nach der Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed mit deutlich höheren Kursen geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index stieg 168,78 Punkte oder 2,11 Prozent auf 8.185,73 Einheiten. Der S&P-500 Index gewann 18,48 Punkte (plus 2,16 Prozent) auf 873,64 Zähler. Der Nasdaq Composite Index erhöhte sich um 38,13 Einheiten oder 2,28 Prozent auf 1.711,94 Zähler und erreichte damit den höchsten Stand seit dem 4. November 2008.

Die US-Ökonomie ist zu Jahresbeginn noch stärker eingebrochen als von Experten im Vorfeld erwartet worden war und durchlebt mittlerweile die längste Durststrecke seit der Ölkrise Mitte der 1970er Jahre. Wegen drastisch fallender Exporte und Investitionen sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft im ersten Quartal 2009 mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 6,1 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Minus von 4,7 Prozent gerechnet.

Mit Spannung wurde am Berichtstag die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed erwartet. Diese ließ ihren Zinssatz wie erwartet faktisch bei Null Prozent. Der Zielsatz für Tagesgeld ("Federal Funds Rate") liegt damit weiterhin bei 0,0 bis 0,25 Prozent. Vor allem der Ausblick der Notenbank wurde am Markt mit Interesse verfolgt. Demnach sieht die Fed erste Anzeichen einer Stabilisierung der Konjunktur.

Nach der Leitzinsentscheidung konnten die Gewinne an der Wall Street sogar kurzfristig noch ausgebaut werden, der Dow Jones stieg auf sein Tageshoch. Erst in einer späten Verkaufswelle wurden die Gewinne an der Wall Street doch noch deutlich eingegrenzt. Der Dow Jones schloss um rund 70 Punkte unter seinem Tageshoch.

Die Bankenwerte zeigten sich sehr stark. An der Indexspitze kletterten Citigroup um 7,96 Prozent auf 3,12 Dollar. Das Geldinstitut will laut Medienberichten an viele wichtige Mitarbeiter hohe Bonuszahlungen ausschütten. Bank of America erhöhten sich um 6,50 Prozent auf 8,68 Dollar und JP Morgan stiegen 5,15 Prozent auf 34,48 Dollar.

Wal-Mart verbuchten ein Plus von 4,08 Prozent auf 50,45 Dollar und zogen den Leitindex deutlich nach oben. Marktbeobachter nannten die positiven Zahlen zum privaten Konsum in den USA als Begründung. Die Stimmung hatte sich deutlich aufgehellt. Der private Konsum legte im ersten Quartal um 2,2 Prozent zu, Experten hatten mit einem Plus von 0,9 Prozent gerechnet.

Auch die Berichtssaison der US-Unternehmen ist weiter im Gange. Der Medienkonzern Time Warner hat im ersten Quartal mit einem Ergebnis von 45 Cent je Aktie die Erwartungen der Analysten von lediglich 40 Cent je Papier übertroffen. Auch der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Weiters gab Time Warner bekannt, sich nach acht Jahren von seiner angeschlagenen Internet-Tochter AOL trennen zu wollen. Die Aktien gewannen 0,96 Prozent auf 21,98 Dollar.

Auch der Pharmakonzern Wyeth konnte mit dem Quartalsergebnis die Erwartungen der Experten übertreffen. Der Nettoüberschuss belief sich auf 1,2 Mrd. Dollar oder 90 Cent je Aktie. Damit lag der Gewinn leicht über der Prognose. Wyeth hatte im Jänner einer Übernahme durch den Mitbewerber Pfizer zugestimmt. Die Wyeth-Titel schlossen um 0,83 Prozent fester bei 42,60 Dollar.

Die IBM-Wertpapiere ging mit einem Plus von 2,06 Prozent bei 104,04 Dollar aus dem Handel. Der IT-Konzern weitet im Gegensatz zu anderen Unternehmen trotz der Krise seine Zuwendungen an die Aktionäre aus. Die Quartalsdividende werde um zehn Prozent auf 0,55 Dollar angehoben, hieß es.

Die Titel des US-Reifenherstellers Goodyear verzeichneten einen Kurssprung um 10,70 Prozent auf 11,59 Dollar. Die weltweite Absatzkrise in der Automobilindustrie hat jedoch auch Goodyear tief in die roten Zahlen gedrückt. Der Nettoverlust summierte sich im ersten Vierteljahr auf 333 Mio. Dollar, nachdem in der Vorjahresperiode noch ein Plus von 147 Mio. Dollar erwirtschaftet wurde.

Die beiden US-Konzerne Visa und Starbucks legten nach Börsenschluss ihre Quartalszahlen vor. Visa wiesen einen Gewinn von 73 Cent je Aktie aus, Experten hatten einen Wert von 65 Cent erwartet. Die Anteilsscheine hatten bis zur Schlussglocke 4,61 Prozent auf 63,51 Dollar gewonnen. Auch Starbucks konnte ein Ergebnis leicht über den Erwartungen vorlegen, der Gewinn im zweiten Quartal betrug 16 Cent je Wertpapier. Starbucks schlossen um 1,41 Prozent fester bei 13,69 Dollar. (Forts.) sma



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