Österreichische Staatsanleihen nach EZB-Entscheid uneinheitlich / EZB lässt Leitzinsen wie erwartet unverändert
Die Kurse österreichischer Bundesanleihen haben sich am Donnerstag im Späthandel uneinheitlich gezeigt. Die Renditen wiesen dementsprechend keinen einheitlichen Trend auf. Jene der richtungsweisenden zehnjährigen österreichischen Benchmark-Anleihe befand sich wie am Vortag bei 3,12 Prozent. Der Rendite-Spread zur vergleichbaren deutschen Anleihe lag bei 25 Basispunkten.
Die Kurse der deutschen Staatsanleihen traten weitgehend auf der Stelle. Der Euro-Bund-Future legte knappe 0,04 Prozent zu.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält ihren Leitzins angesichts einer niedrigen Inflation, wie im Vorfeld von Volkswirten erwartet, stabil. Den wichtigen Einlagensatz beließ der EZB-Rat um Präsidentin Christine Lagarde bei 2,0 Prozent. Zugleich prognostiziert die EZB nun für das kommende Jahr eine leicht höhere Inflation und mehr Wirtschaftswachstum. Das löst schon Spekulationen über eine mögliche Zinserhöhung im kommenden Jahr oder 2027 aus.
Über den Einlagenzinssatz steuert die EZB maßgeblich ihre Geldpolitik. Es ist bereits die vierte Pause in Folge. Von Mitte 2024 bis Mitte 2025 wurde der Leitzins wegen sinkender Inflationsrisiken in acht Schritten von vier auf zwei Prozent halbiert. Die EZB beließ auch den Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld von der EZB leihen können, bei 2,15 Prozent.
Renditen ausgewählter österreichischer Benchmark-Anleihen:
Laufzeit Aktuell Vortag Veränderung Spread (in Basispunkten) 2 Jahre 2,18 2,21 -0,03 4 5 Jahre 2,71 2,73 -0,02 25 10 Jahre 3,12 3,12 0 25 30 Jahre 3,87 3,85 +0,02 36
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