Der deutsche Aktienmarkt hat seine jüngste
Konsolidierung am Mittwoch mit leicht negativer Tendenz fortgesetzt.
Der Dax sank zuletzt um 0,1 Prozent auf 24.047
Punkte. Damit hält noch die psychologisch wichtige Marke von 24.000
Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor 0,3
Prozent auf 29.949 Zähler. Der EuroStoxx 50 ,
Leitindex der Eurozone, büßte 0,1 Prozent ein.
Nach dem Anstieg des Dax bis Mitte Dezember und der jüngsten
Stagnation über 24.000 Punkten kann von einer vorweihnachtlichen
Jahresendrally keine Rede mehr sein. "Nachhaltige Kauflaune will
beim deutschen Leitindex aktuell einfach nicht aufkommen", bemerkte
Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners.
Die US-Arbeitsmarktdaten vom Vortag hatten nicht die erhofften
Impulse geliefert. Die nachgereichten Daten waren gemischt
ausgefallen und sorgten insgesamt eher für Ernüchterung, was weitere
Zinssenkungen der US-Notenbank Fed betrifft. Nun rücken am
Donnerstag die Inflationsdaten als zweites wichtiges Kriterium für
die Fed in den Blick. Dann werden mit den Zinsentscheiden der
Europäischen Zentralbank und der Bank of England weitere Höhepunkte
erwartet.
Die zuletzt wieder unter Druck geratenen Rüstungswerte profitierten
von einem Bericht der "Financial Times" über die anstehende Freigabe
deutscher Milliardenaufträge. Demnach soll der Bundestag
voraussichtlich noch an diesem Mittwoch Rüstungsausgaben von über 50
Milliarden Euro genehmigen. Die Aktien von Rheinmetall
standen mit einem Kursplus von 2,9 Prozent an der
Dax-Spitze. Für Renk und Hensoldt ging
es um 3,0 beziehungsweise 3,2 Prozent nach oben.
Die Titel deutscher Autohersteller zeigten sich nach einem
EU-Vorschlag zu den Änderungen am Verbrenner-Aus etwas schwächer.
Für die Papiere von BMW , Mercedes-Benz
und Volkswagen ging es zuletzt um 1,2 bis 2,5 Prozent
nach unten. "Angesichts erhöhter Erwartungen an eine grundlegende
Neuausrichtung der europäischen CO2-Politik für den Automobilsektor
gehen wir davon aus, dass das angekündigte Paket bestenfalls als 'im
Rahmen' liegend oder sogar als moderate Enttäuschung angesehen
wird", kommentierte UBS-Analyst Patrick Hummel.
Die Dax-Werte Siemens , SAP und DHL
rückten nach einem Bericht über mögliche
Vergeltungsmaßnahmen der Vereinigten Staaten mit Verlusten zwischen
0,4 und 1,3 Prozent in den Anlegerfokus. Wie es in einem Bericht der
Nachrichtenagentur Reuters heißt, droht die US-Handelsbehörde USTR
nach einer Anfang Dezember verhängten EU-Strafe gegen die
Kurznachrichten-Plattform X mit einem Gegenschlag - als Ausgleich
für die angebliche Benachteiligung von US-Firmen, während Europäer
in den USA frei agieren könnten.
Die Ionos-Aktien fielen nach einem verdüsterten
Ausblick des Internet-Dienstleisters um 1,5 Prozent. Das zu United
Internet gehörende Unternehmen kürzte sein
Wachstumsziel für 2025, beließ das Gewinnziel aber unverändert.
Detaillierte Geschäftszahlen samt Ausblick bescherten den Aktien von
Thyssenkrupp Nucera einen Kursanstieg von 5,5
Prozent. Neuigkeitswert hatte die Aussage, dass das Management ein
weiterhin robustes Chlor-Alkali-Geschäft erwartet.
Die Titel von Südzucker reagierten mit minus 6,5
Prozent auf einen gedämpften Ausblick des Nahrungsmittelkonzerns.
Analyst Oliver Schwarz von Warburg Research sprach von
enttäuschenden Aussichten auf das neue Geschäftsjahr, in dem
Südzucker von einem weiter schwierigen Markt ausgeht. Enttäuschend
seien vor allem fehlende Fortschritte bei der Profitabilität. Die
Analysten von MWB Research stuften die Aktien daraufhin "Sell"
ab./edh/jha/