Aktien New York: Moderate Verluste - Umschichtungen im Gange
Nach Verlusten am Freitag haben die US-Börsen
am Montag weiter geschwächelt. Zugleich ist unverändert eine
Umschichtung von Technologie-Aktien in sogenannte Standardwerte,
also in Aktien aus der traditionellen Industrie, im Gange. Anleger
umtreibt nach wie vor die Sorge über womöglich zu hohe Bewertungen
von Aktien mit Bezug zu Künstlicher Intelligenz (KI). In diesem
Umfeld dürften so kurz vor dem Jahreswechsel nicht wenige Investoren
Kasse gemacht haben und dies auch weiterhin tun.
Der Dow Jones Industrial gab rund zwei Stunden vor
dem Börsenschluss um 0,3 Prozent auf 48.300 Punkte nach. Noch am
Freitag hatte der überwiegend mit Standardwerten bestückte
Wall-Street-Index ein nächstes Rekordhoch markiert und im Verlauf
der vergangenen Woche rund ein Prozent zugelegt.
Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es zum
Wochenstart zuletzt um 0,5 Prozent auf 25.080 Punkte abwärts,
nachdem er bereits in der Woche zuvor rund zwei Prozent eingebüßt
hatte. Sein letztes Rekordhoch ist schon etwas länger her. Es wurde
Ende Oktober erreicht.
Auch der marktbreite S&P 500 gab am Montag nach. Er
sank um 0,3 Prozent auf 6.810 Punkte.
Im Wochenverlauf dürfte der Blick der Anleger zunehmend den
Konjunkturdaten gelten. So stehen am Dienstag Arbeitsmarktzahlen der
US-Regierung für gleich zwei Monate - Oktober und November - auf der
Agenda. Deren Vorlage hatte sich wegen des wochenlangen
Regierungsstillstands infolge eines Haushaltsstreits verzögert.
Zudem werden am Donnerstag die ebenfalls viel beachteten
Inflationsdaten bekanntgegeben.
Für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed sind die anstehenden
Jobdaten ebenso wichtig wie die anstehenden Inflationsdaten, auch
wenn ihr Einfluss erst im neuen Jahr wirksam wird. Schließlich fand
die letzte Zinssitzung des Jahres am vergangenen Mittwoch statt. Da
hatte die Fed den Leitzins wegen Sorgen um den Arbeitsmarkt wie
erwartet gesenkt.
Unter den Einzelwerten hoben sich die Aktien von Tesla
mit einem Kursgewinn von 4,0 Prozent auf etwas über
477 US-Dollar vom Gesamtmarkt ab. Ihr Rekordhoch, das vor fast genau
einem Jahr bei etwas über 488 Dollar erreicht wurde, ist nicht mehr
weit weg.
Adobe zollten ihrem jüngsten Erholungsversuch Tribut
und gaben nach einer Abstufung durch die Keybanc 1,9 Prozent ab. Die
Papiere haben im bisherigen Jahresverlauf etwas mehr als 21 Prozent
verloren. Die Analysten der Keybanc senkten ihr Anlageurteil auf
"Underweight", da sie Wettbewerbsrisiken durch KI-Anwendungen sehen.
Die Anteilsscheine von Texas Instruments verloren 0,6
Prozent. Die Experten von Goldman Sachs hatten sie in einem
Jahresausblick für KI-Werte zuvor von "Buy" auf "Sell" abgestuft.
Der Spezialist für analoge und integrierte Halbleiter dürfte vom
erwarteten Branchenaufschwung weniger profitieren als Wettbewerber,
hieß es. Auf Teradyne blicken die Experten indes
optimistisch. Dessen Papiere gewannen 0,7 Prozent.
Aktien von Hotelkonzernen reagierten auf eine Branchenstudie von
Goldman Sachs. Für Hilton Worldwide , Las Vegas Sands
und Marriott ging es nach
Kaufempfehlungen um bis 2,6 Prozent hoch, während Wyndham Hotels &
Resorts um 0,6 Prozent und Caesars Entertainment
um 2,2 Prozent nachgaben. Diese beiden waren von
"Buy" auf "Neutral" abgestuft worden.
Richtig ungemütlich wurde es für die Aktionäre des Herstellers von
Haushaltsrobotern iRobot , dessen Kurs um 71,5 Prozent
einbrach. Das Unternehmen, das in den frühen 2000ern den Markt für
autonome Staubsauger mit seinem Roomba-Model revolutionierte,
meldete Insolvenz nach Chapter 11 an, womit ein Sanierungsversuch
ansteht. In diesem Zuge soll allerdings der chinesische
Hauptlieferant die Kontrolle über iRobot übernehmen./ck/men