ROUNDUP/Aktien New York: Stabilisierungsversuch droht zu scheitern
Nach dem sehr schwachen Vorwochenschluss hat
der US-Aktienmarkt am Montag weiter unter Druck gestanden. Ein
anfänglicher Stabilisierungsversuch droht damit zu scheitern. Der
US-Leitindex Dow Jones Industrial drehte im frühen
Handel auf ein Minus von 0,1 Prozent und notierte damit bei
48.416,78 Punkten. Damit behält er das Rekordhoch von 48.886 Punkten
aus dem frühen Freitagshandel gleichwohl in Sichtweite.
Vor dem Wochenende hatten letztlich vor allem KI-Werte geschwächelt,
nachdem wieder Sorgen über die teils immer noch sehr hohen
Aktienbewertungen in dem Sektor aufgekommen waren. In diesem Umfeld
dürften nicht wenige Investoren so kurz vor dem Jahreswechsel weiter
Kasse gemacht haben. Standardwerte hatten sich denn auch deutlich
besser gehalten und teils ordentlich zugelegt.
Der marktbreite S&P 500 sank zum Wochenauftakt um 0,1
Prozent auf 6.820,70 Punkte und der Techwerte-Index Nasdaq 100
büßte um 0,2 Prozent auf 25.157,52 Zähler ein.
In den kommenden Tagen könnten dann Konjunkturdaten die Richtung
vorgeben. So stehen am Dienstag Arbeitsmarktzahlen der US-Regierung
für gleich zwei Monate - den Oktober und den November - auf der
Agenda. Deren Vorlage hatte sich wegen des wochenlangen
Regierungsstillstands infolge eines Haushaltsstreits verzögert.
Die Arbeitsmarktdaten sind für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed
ebenso wichtig wie Inflationsdaten, die am Donnerstag erwartet
werden. Einfluss auf die Geldpolitik werden sie aber erst im neuen
Jahr nehmen können, nachdem die Fed den Leitzins am vergangenen
Mittwoch wegen Sorgen um den Arbeitsmarkt gesenkt hatte.
Positiv hoben sich die Aktien von Tesla vom
Gesamtmarkt ab. Sie näherten sich mit plus 3,2 Prozent ihrem
Rekordhoch.
Adobe gerieten nach dem jüngsten Erholungsversuch
unter Druck. Die Papiere, die 2025 bereits gut ein Fünftel ihres
Wertes verloren haben, büßten 3,2 Prozent ein. Die Analysten von
Keybanc hatten die Papiere zuvor auf "Underweight" abgestuft, da sie
Wettbewerbsrisiken durch KI-Anwendungen sehen.
Im Fokus stehen zudem Aktien von Hotelkonzernen, nachdem sich
Goldman Sachs zur Branche geäußert hatte. Für Hilton
Worldwide, Las Vegas Sands und Marriott
ging es nach Kaufempfehlungen um bis zu gut zwei
Prozent hoch, während Wyndham Hotels & Resorts und
Caesars Entertainment um rund ein respektive gut vier
Prozent nachgaben. Diese beiden Werte hatte Goldman von "Buy" auf
"Neutral" abgestuft.
Die Anteilsscheine von Texas Instruments stuften die
Experten von Goldman Sachs in einem Jahresausblick für KI-Werte
gleich um zwei Stufen von "Buy" auf "Sell" ab. Der Spezialist für
analoge und integrierte Halbleiter dürfte vom erwarteten
Branchenaufschwung weniger profitieren als Wettbewerber, so die
Analysten. Der Aktienkurs fiel um knapp ein Prozent. Auf Teradyne
blickten die Experten indes optimistisch, die Papiere
gewannen knapp gut ein Prozent. Richtig ungemütlich wurde es für die
Aktionäre des Herstellers von Haushaltsrobotern iRobot
. Das Unternehmen, das in den frühen 2000ern den Markt
für autonome Staubsauger mit seinem Roomba-Model revolutionierte,
meldete Insolvenz nach Chapter 11 an, womit ein Sanierungsversuch
ansteht. In diesem Zuge soll allerdings der chinesische
Hauptlieferant die Kontrolle über iRobot übernehmen. Der Aktienkurs
brach um 70 Prozent ein./mis/men