Aktien Europa: Verhaltene Entwicklung - Oracle zügelt Kauflaune
Auch am Tag nach der vielbeachteten
US-Leitzinssenkung hat der europäische Aktienmarkt keinen neuen
Schwung gewonnen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
stieg am Mittag um 0,24 Prozent auf 5721,94 Punkte.
Außerhalb des Euroraums war die Entwicklung uneinheitlich. Während
der britische FTSE 100 zuletzt um 0,1 Prozent auf
9.664,73 Punkte anzog, gab der Schweizer SMI um 0,1
Prozent auf 12.909,69 Punkte nach.
Dabei waren die Signale der US-Geldolitik durchaus günstig für die
Märkte. "Die US-Notenbank hat wie erwartet den Leitzins gesenkt und
nicht weniger bedeutsam zusätzliche Liquidität in den Geldmarkt
gegeben", betonte Eckhard Schulte, Vorsitzender der
Anlagegesellschaft MainSky Asset Management. "Damit hat der
Aktienmarkt von der Federal Reserve kurz vor Weihnachten die
Geschenke bekommen, die er sich gewünscht hatte: niedrigere Zinsen
und mehr Liquidität."
Nicht gewünscht haben dürfte sich der Markt dagegen die Zahlen von
Oracle . "Wie befürchtet konnten die Oracle-Zahlen zum
Jahresende nicht glänzen", hieß es in einer Einschätzung des Brokers
Index Radar. "Der Markt reagiert besonders auf die Cloud-Sparte: Das
Wachstum enttäuschte, gleichzeitig steigt der Kapitalbedarf
deutlich." Die Aktie gab vorbörslich deutlich nach und belastete den
Technologiesektor weltweit.
Die Verluste des Schwergewichts SAP überraschten
daher nicht. Aber auch Chemiewerte schwächelten. Experten malen für
den Chemiesektor nach einer schwachen Kursentwicklung in diesem Jahr
auch für 2026 ein trübes Bild. Die Analysten der Citgroup sprachen
von strukturellen und konjunkturellen Herausforderungen.
Besser sah es bei den Anbietern alkoholischer Getränke aus. Barclays
hatte die Ziele von Pernod Ricard , AB Inbev
und Diageo angehoben. Bei allen drei
Werten rät die Investmentbank zur Übergewichtung, wobei sie die
Einstufung von Pernod zudem auf "Overweight" anhob. Die Aktie gewann
1,5 Prozent.
Gut kamen auch die Aussagen von Schneider Electric
an. Der französische Konzern hat ein Aktienrückkaufprogramm mit
einem Volumen von 2,5 bis 3,5 Milliarden Euro bis 2030 aufgelegt. In
den kommenden fünf Jahren erwartet das Management zudem eine
Steigerung der Profitabilität. Die Aktie stieg um 3,4
Prozent./mf/mis