ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Wenig bewegt nach jüngster Erholungsrally
Nach der jüngsten Erholung ist die Luft an den
US-Börsen am Donnerstag erst einmal raus gewesen. Die Indizes
zeigten sich schwunglos, nachdem sich zuletzt die Erwartung
verfestigt hatte, dass es in diesem Jahr noch eine Zinssenkung durch
die US-Notenbank Fed geben dürfte. Nun mangelte es an Kurstreibern
für einen weiteren Anstieg hin zu den bisherigen Rekorden.
Der auf einem Dreiwochenhoch angekommene Dow Jones Industrial
schloss 0,07 Prozent tiefer mit 47.850,94 Punkten.
Für den Nasdaq 100 betrug der Abschlag letztlich 0,11
Prozent auf 25.581,70 Punkte. Der marktbreite S&P 500
ging 0,11 Prozent höher mit 6.857,12 Punkten aus dem Handel.
"In den USA warten die Anleger nun zunächst auf die nächste
Fed-Sitzung", schrieben die Autoren der Fuchs-Börsenbriefe. Sie
beziffern den Anteil der Experten, die in der kommenden Woche von
einer Zinssenkung der Fed ausgehen, auf mittlerweile wieder 90
Prozent. In den vergangenen Tagen hatten Wirtschaftsdaten privater
Institute daran nicht gerüttelt.
Individuell stark zeigten sich die Meta -Aktien, die
um 3,4 Prozent anzogen. Gut an kam ein Kreise-Bericht, wonach die
von der Facebook-Mutter geplanten Ausgaben für den Aufbau des
sogenannten Metaverse deutlich gekürzt werden sollen. Laut dem
Experten Doug Anmuth von JPMorgan reagiert der Konzern damit wohl
auch auf eine schwache Kursentwicklung. Es sei gut, dass Meta auf
die Anleger höre und bei den Ausgaben disziplinierter werde.
Laut Marktbeobachter Matt Britzman vom Vermögensverwalter Hargreaves
Lansdown hatten Anleger bereits infrage gestellt, ob sich die
Investitionen in ein digitales Paralleluniversum lohnen werden.
Experten gehen davon aus, dass Meta strategisch umschwenkt und
Mittel frei macht für das Megathema Künstliche Intelligenz. Dies
sorgte auch bei den Aktien des KI-Chipriesen Nvidia
für Nachfrage, denn sie kamen auf eine Erholung um 2,2 Prozent.
Bei Salesforce mussten sich die Anleger mit Blick auf
aktuelle Geschäftszahlen erst einmal orientieren. Nach wechselhaftem
Start schlossen die Aktien mit 3,7 Prozent im Plus. Der
Softwarehersteller blickt unter anderem wegen des KI-Booms
optimistischer auf den Umsatz im laufenden Geschäftsjahr. Am Markt
hieß es, der SAP -Konkurrent arbeite daran, mehr
Kunden zum Kauf seiner KI-Tools zu bewegen.
Große Enttäuschung herrschte im Software-Bereich dagegen bei
Snowflake , wie ein mehr als elf Prozent großer
Kursrutsch zeigt. Der Cloud-Software-Spezialist gab einen operativen
Margenausblick ab, der hinter den Schätzungen der Analysten
zurückblieb. Hier rief dies bei den Anlegern Bedenken hinsichtlich
der Rentabilität neuer KI-basierter Tools hervor.
Unterschiedlich entwickelten sich nach Resultaten zwei
Einzelhandelswerte. Mit einem Kurssprung um 14 Prozent feierten es
die Aktionäre von Dollar General , dass der Discounter
seine Zielsetzungen anhob - bereits zum dritten Mal in diesem Jahr,
wie die Bernstein-Analystin Zhihan Ma betonte. Dem gegenüber stand
aber ein 4,6 Prozent großes Minus bei Kroger . Die
Supermarktkette enttäuschte mit der Senkung des oberen Endes der
diesjährigen Umsatz-Zielspanne./tih/mis